Kitzbüheler Anzeiger

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4 / Lokal Die leizte Diskussion L 12. Mai 2005 BM Paul Sieberer fordert verstärktes Gemeindeengagement Revitalisierung der Ortskerne Durch den Ankauf des Gasthauses "Krone" und die anschließenide Umfunktionierung in das neue Gemeindehaus beweist l-i'opfgarten seit 1999 seine Zielstrebigkeit und erreichte sol- cherarts eine deutlict;e Frequenzsreigerung am Marktplatz. Neues Projekt "Altes Schulhaus' Nach Plänen der Ma.kLgemeinoe könnte das desclate Gebäude schon bald Platz für Gara- gen (für Ortskernbewotner) bno mehrere Kleinwohnungen bieten. Foto: Anzeiger Vor ziemlich genau fünfzehn Jahren veranstaltete ich im Ca- f Praxmair meinen ersten öf- fentlichen Diskussionsabend, dem im Laufe der Jahre mehr als ein halbes Hundert "Kitzbü- heler Gespräche" und etliche Hahnenkamm-Hoangarts" folgen sollten. Die treibende Kraft flur diese Veranstaltungen war die tiefe Jberzeugung, die ehrliche, öf- fontliche Diskussion über di- verse Themata sei ein wesent- licher Bestandteil der Demo- kratie. Außerdem wusste ich um die therapeutische Nützlichkeit öf- fontlichen Meinungsaustau- sches. Da ich aus Gründen beruf- licher Mobilität den Mitbür- gern nie in einem der gemein- nützigen Vereine und Organisa- tionen gedient hatte, sah ich in solchen Veranstaltungen eine Möglichkeit, meinen persön- lichen, meiner Fähigkeit ent- st)rechenden Beitrag zu leistert Rund 7000 Plakate klebte ich soither, unzählige Handzettel wurden verteilt, Presseaussen- dungen gefaxt, Journalisten eingeladen... mit meinem Ta- sobengeld finanziert. Es machte mir meist Spaß, obwohl ich bald erkannte, dass diese Art der Kommunikation durchaus nicht der Tiroler Men- talität entspricht, die mehr dem mauschelnden Stammtischge- spräch oder geheimen Verhand- lungen zugetan ist. Tiroler sind nämlich nicht, was wir gerne vn uns behaupten, schneidige Leute, sondern eher schlaue Eintenheruminger. Ob ich der Kitzbüheler De- mokratie einen Dienst erwiesen habe, darf ich bezweifeln, aber kh habe versucht, etwas zu tun, wovon ich überzeugt bin. Jetzt gebe ich diesen Versuch auf. Dieses Kitzbühel ist mir zu alt und zu müde geworden fih meinen jugendlichen Elan. Schließlich bin ich erst 70. ebersberghorst@kitz.net HOPFGARTEN. Die Verö- dung der dörilichen Orts- kerne nehmen immer dramatischere Auswüchse an. Gerade Hopfgarten leidet zunehmend auch unter dem wirtschaftlichen Druck benach- barter Ballungszentren. Die Ursachen dafür tragen flur BM Paul Sieberer verschieden- ste Gesichter. VDn den ALswir- kungen der Gli-,balisierin3 auf dörfliche Einhe:ten bis hin zu. strukturellen Verändeningen (Gerichtsstar4 Postämter,... etc.) ist in beinahe jeder Kom- mune, eine Verarmung des dörf- lichen Lebens festzusteller. Zu- dem zeigen innerbctr:elliche Fehlcntscheiduren (verspätete Betriebsübergabe) und ein ver- ändertes Konsumverhalten deut- liche Spuren in den Ortskernen. Aber auch satunerte Lrmobi- lienbesitzer, die aus wirtschaft- licher Zufriedenheit nirh: auf veränderte Gegebenheiten rea- gieren wollen, zeigen sich für Sieberer als Hindernisse einer dringend notwerdigen Rcvitali- sierung der Ortskerne: "Be- dealdich Ueibt unser Konsum- ve:halten. Zwar wollen wir Alle Geschäfte vor Ort. Unsere Ein- käufe erledigen wir jedoch in den gro3en ShopDir.gcentern," veweist Sieberer auf bereits fehlende Nahversorger vieler Orts. Geistige Dorferneuerung Als längerfristigerL Prozess, vorallem aber als Aufgabe der Politik erkennt Sieberer eine notwend ge Bewusst seinsände- rung, um die Grundvcrsorgung vor Ort sicher zu stellen. "Es braucht eir.e Trcndankehr. Weg vom Großen, hin zum Kleinen und Feinar. Ausserdem müssen wir es schaffen Jungunterneh- mern MLt zu machen, sich wie- der neu in den Orts kernen anzu- siedeln," macht Sieherer klar, dass hier auch die Gemeinden angehalten sind Geldmittel in äe Hand zu nehmen und ver- mehrt Arseize zu schaffen. Neben einer Unterstützung in cer behördlichen Abwicklung, SteuererLchterungen (Kommu- nalsteuerbefreiung) denkt der Hopfgartener Bürgermeister auch an Mietzuschüsse bei Be- triebsansiedelung vDn Jung- unternehmern, ähnlich jener der Wohnbaufördcrung. Landesfärderung Ein weiterer Impuls - auch auf private Bemühungen - könnte das Ortskernvitalisie- rungsprogramm des Landes sein. Um- oder Neubauten, aber auch die Sanierung von leerste- henden Räumen wird labei eine finanzielle Unterstützung zu Teil. Ziel der Förderung ist die Er- haltung, Erneuerung und Festi- ung dörflicher Bausubstanzen, am mittel- bis langfristig eine Belebung der Infrastruktur in den Dorfkernen zu ermög- lichen. "Gerade Hopfgarten ist durch die räumliche Nähe zu Wörgl als wirtschafliches Bal- iungszentrum stärker als jede andere Gemeinde im Bezirk be- troffen," untermauert Sieberer die Ernsthaftigkeit der kommu- nalen Bemühungen. hch
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