Kitzbüheler Anzeiger

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28 / Lokal 19. Mai 05 KITZBÜRLER ANDERTIPP Kämpfer für Tradition und Aufbruch Start in den Sommer Wenn am Berg langsam das Frühjahr kommt, beginnt bereits flur die Bergbahnen der Sommer, der dann bis in den späten Herbst hinein dauert. Am Kitzbüheler Horn sind die Revisionsarbeiten vor dem Abschluss und ab Sams- tag, 21. Mai, ist Vollbetrieb (Hornbahn 1 und Gipfelbahn verkehren schon seit Pfings- ten). Am Hahnenkamm sind die Abbrucharbeiten beim Eh- renbachschlepper schon fast abgeschlossen, der Wanderer wird dort mit dem Baustel- lenverkehr über den Kohl- stattweg während des ganzen Sommers rechnen müssen, weil die "Sonnenrastbahn" errichtet wird. Auf dem Weg Jufen-Pen- gelstein liegt noch Rest- schnee und die Schenke öff- net erst am 18. Juni. Am Hahnenkamm-Gipfel läuft die Saison schon ab Freitag, 20. Mai. Da ist das Restau- rant Hochkitzbühel nicht nur von 8.30 bis 16.30 Uhr, son- dern auch am Abend geöff- net. Candle light dinner ist an jedem Freitag angesagt. Die Bahn fährt von 17.45 bis 23 Uhr. Es gibt eine Kombikar- te für Fahrt und Essen. Besit- zer von Jahres- und Saison- karten haben keine Kartenprobleme, beim Som- merferienpass wird extra verrechnet, wenn an diesem Tag schon eine Benützung erfolgt ist. Zu Mittag lockt in Hoch- kitzbühel laufend eine Korn- bikarte ffir Fahrt und Menü. Zum Sommerangebot gehört wieder das Museum im Bergstationsgebäude, das täglich von 10 bis 16 Uhr bei freiem Eintritt zu besichtigen ist. Wetterunabhängig ist das Angebot in der Aquarena, die schon seit Pfingsten geöffnet hat (täglich von 9 bis 20.30 Uhr). Saunatage sind Montag, Mittwoch, Freitag und Samstag ab 14 Uhr. Anton (Toni) Laucher, der im 86. Lebensjahr wohl- vorbereitet gestorben ist, war weit über den Bezirk hinaus bekannt und in Kitzbühel bis zuletzt ein engagierter Kämpfer, der Konfrontation und Diskus- sion suchte, um für seine weit gespannten Ziele zu werben und ohne Rück- sicht auf Anerkennung einzutreten. Der Bogen reichte von der Bewahrung von Traditionen bis zu Anregungen für Neuerun- gen. Er erhielt zahlreiche Aus- zeichnungen. Toni Laucher war der Hofer- be auf dem Bauernhof Exen- weid. Sein vielfach tätiger Va- ter, der u. a. Gründungsobmann der Sennereigenossenschaft und Bürgermeister der Landgemein- dc war, und sein Lehrer Ignaz Schiechtl prägten ihn nachhal- tig. Mit 20 Jahren musste der Jungbauer in den Krieg, der für ihn mit amerikanischer Gefan- genschaft endete, aus der er schon im Sommer 1945 heim- kehren konnte. Nach der Uber - nahme des Hofes machte er alle aktuellen Entwicklungen der Umstellung auf Intensivwirt- schaft und der Strukturproble- matik mit, die 1990 mit dem Ende der Eigenbewirtschaftung endete. In der Landwirtschaft war To- ni Laucher ein beachteter Quer- denker, ganz besonders lag ihm die Erhaltung der Achtung vor der Natur an. Er regte die Klein- gartenanlage auf dem Mesner- Im Jahre 1984 trafen sich die beiden Hadergassler Johann Kometer und Willi Eder, tauschten ihre Erin- nerungen in einem soge- nannten "Nostalgiehoan- gascht" aus und kamen auf die Idee, alte Freunde, Gassenbuben, zu einem zwanglosen Treffen einzu- laden, um einige Stunden in der Vergangenheit zu kramen. Zum ersten Treffen am 8. August 1984 kamen auf An- hieb zehn Freunde und man Anton ' Laucher er- hielt zahl- et reiche Eh- run gen und Auszeich- nun gen. Foto; Nessizius feld, die Feier der Bitttage, die Verbreiterung der Basis für den Obst- und Gartenbau und die öffentliche Anerkennung des Botanikers Joseph Traunsteiner, die Pflanzung eines Walnuss- baumes zum Stadtjubiläum und Initiativen zur Durchgrünung der Stadt an. Jahrzehntelanger Obmann Das größte Betätigungsfeld fand Laucher als Obmann des Obst- und Gartenbauvereines, dem er durch Jahrzehnte vor- stand und mit einem fleißigen Ausschuss fdhrte. Der Verein setzte zahlreiche Initiativen und Neuerungen, so den "Gartler- stammtisch" und die großen Feiern zum Blumenschmuck- wettbewerb mit dem "Blumen- hoangart" und erlebte weite An- erkennung. Nicht zuletzt sind die wiederholten Landesehrun- gen und Pokale für das "grüne und blühende Kitzbühel" dem Wirken des Obst- und Garten- bauvereines zuzuschreiben. Toni Laucher war ein Ver- fechter des Plans für ein Bau- ernhausmuseum und wurde beim Zustandekommen des wurde sich einig, solche Zu- sammenkünfte jährlich zu or- ganisieren. Die Mitglieder, es handelt sich nicht um einen Verein sondern eine lose Verei- nigung, sollten vornehmlich aus der Ehrenbachgasse, vor- maIs Hadergasse stammen, wobei man diese Auslegung nicht zu streng nehmen will und das Hauptgewicht auf Gas- senbuben im Allgemeinen liegt. Seither sind 20 Jahre vergan- gen, die Vereinigung zählt jetzt 50 bis 60 Mitglieder, viele ehe- malige Hadergassler kommen Museums Hinterobernau zum Obmannstellvertreter des Ver- eins gewählt, der sich seit nun 35 Jahren erfolgreich bemüht, der Nachwelt das Leben auf ei- nem typischen Bauernhof einer längst vergangenen Zeit und am ursprünglichen Platz Hinter - obernau zu zeigen. Toni Laucher war lange auch Bezirksobmann der Gartenbau- vereine und wirkte in Schulen durch Wort und Tat für den Obst- und Gartenbau. Der Lan- desverband ernannte ihn zum Ehrenmitglied. Laucher war Ehrenobmann des Kitzbüheler Vereins und seit dem Vorjahr Ehrenmitglied des Verein Tiro- ler Bauernhausmuseum Hinter- obernau. Das Land Tirol verlieh ihm die Verdienstmedaille, die Republik Osterreich für den Einsatz als Ernteberichterstatter die Goldene Medaille für Ver- dienste. Die Stadt Kitzbühel würdigte seine großen Verdien- ste um Blumenschmuck und Verschönerung der Heimatstadt mit dem Goldenen Ehrenzei- chen. Bis zuletzt war der Exen- weider an allen Vorgängen in- teressiert und bewies als fleißiger Veranstaltungsbesu- cher sein Bemühen um die Be- wahrung der Tradition, nicht zuletzt als aktiver Mitarbeiter in der Pfarre. Er behielt sein Vor- und notfalls Querdenken bei, was auch Auseinandersetzun- gen nicht ausschioss, wenn es ihm um der Sache willen not- wendig erschien. So trauert mit der Familie die Heimatstadt um einen ungewöhnlichen Mann. H.W aus anderen Bundesländern so- wie aus der Schweiz und Deutschland angereist, um sich mit alten Schul- und Gassen- freunden zu treffen. Am 19. April dieses Jahres ist der Gründer dieser Vereinigung, Hans Kometer, besser bekannt als Sheriff, gestorben. Mit der Pedanterie eines Gen- darmeriebeamten hat er die Treffen organisiert und mit dem Drill eines alten Frontsoldaten kommandiert. Sein Name wird mit der Hadergassler-Vereini- gung immer in Verbindung blei- ben. E.W "Hadergassler" haben Gründer verloren
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