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4! Lokal 27. Mai 2005 Zehn Jahre im Zeichen der Sonne Vivat Bavaria! Geschäftsführer Klaus Ritzer bedankte sich bei allen Abtellungsleh'em für ihren oft im verbor- genen geleisteten Arbeitseinsatz. Foto: Anzeiger Eieser Tage wird in Kitzbü- hei ein großes Jubelfest unter dem Titel: "Danke Maximili- an' gefeiert. Nach einem ha!- eii Millenium freuen sich die Kitzbüheler, ihr Tourismus- verband und auch das Mu- seum weil Anno 1506 Kaiser Maximilian im Zuge des bay- sch-kurpfdizischen Erbfol- gekrieges Kufstein eroberte und dazu Rattenberg und das Gericht Kitzbühel bekam. IKitzbühel vcrscherbelte der Kaiser aller±ngs sehr bald an den Erzbischof von Gurk um beachtliche 40.000 Gulden, aber das von Bayuwaren be- siedelte und von bayrischen Kbstcrknechten urbar ge- machte Leukental gehört seit- her zu Tirol. Dass ausgerech- net der Kitzbüheler Touris- musverband dem letzten Ritter Max so dankbar ist und diese Dankbarkeit so lauthals kund- tut mag so manchen unserer bayrischen Nachbarn und Stammgästen befremden, wenn nicht sogar kränken. Ih- nen sei versichert, dass wir nicht alle so dankbar sind flur unsere habsburgerische Hi- storie. Mir persönlich wäre es mindestens ebenso lieb, bei Bayern und den Wittelsba- chern geblieben zu sein. Wir hätten uns die blutigen Freiheitskriege erspart, 1938 den umjubelten Anschluss an das Reich und in den folgen- den Nachkriegsjahren, die er- bärmliche Heuchelei von wegen Befreiung vom selben. Vielleicht hätte König Ludwig sogar eines seiner prächtigen Schlösser hier errichtet. Aber mittlenveile haben viele nörd- liche Nachbarn um teures Geld auserlesene Parzellen zurlickgekauft und mit deut- schem Kapital wird zu Kaps ein großartiges Hotel errichtet, welches wohl auch dem "Ki- rd' gefallen hatte. Also liebe Nachbarn und Frejnde: Nix flur ungut und VIVAT BAVARIA! KITZBÜHEL. Der Sozial- und Gesundheitssprengel Kitzbühel, Aurach, Joch- berg feierte dieser Tage sein zehnjähriges Jubi- läum. Lobende Worte gab es dafür nicht nur von Landesrätin Christa Gangl. „Zehn Jahre Sozial- und Ge- sundheitssprengel Kitzbühel, Aurach, Jochberg sind wie ein Flug vergangen. Wir können stolz darauf sein, was wir in dieser Zeit alles erreicht haben - auch wenn es nicht immer leicht war, bis hierher zu kommen", so. Gertraud Rief, Sozialspren- gel-Obfrau der ersten Stunde. Gemeinsam mit anderen sozial engagierten Menschen fand sie sich im Mai 1995 im Kitzbühe- 1er Kolpinghaus ein, um nach mühsamen Debatten und enillos scheinenden Gesprächen den Sozial- und Gesundheitsspren- gel zu gründen. Was klein und bescheiden begann, hat sich durch konsequente Strategien und professionelles Engage- ment in den vergangenen zehn Jahren zu einem stattlichen Be- trieb mit über 50 Mitarbeiterin- nen und Mitarbeitern entwik- kelt. Heute deckt der Verein mit seinem vielfhltigen Angebot ei- nen großen Teil der sozialen Ar- beit in Kitzbhel und Umgebung ab. „Mit unseren zehn Abteilun- gen können wir angefangen vom Säugling bis hin zum alten Menschen allen individuellen Bedürfnissen eines jeden Men- sehen gerecht werdeu", ist Ge- schäftsfiihre: Klaus Ritzer mit Recht stolz, zumal die wirt- schaftliche und politische Situa- tic dem unabhängigen Verein das Uberleben n:cht immer leicht macht. „Wir streben im Sc.zial- und Gesundiieitsspren- gel ke:nen Gewinr.. an. Aber wir brauchen wenigstens so viel Geld, im auch jenen die nötige Be:reuung zukommen zu las- se- :, die es sich selbst nicht lei- steii können", beschreibt Ger- traud Rief das Spanmngsfeld zwischen ökonomischer und so- zialer Realität. ‚Kizbü hei -' ist Vorreiter jür innovati- - ve Sozia,- Projekte. Hier ist man auf dem richtigen t'\ q Weg",so \ ‚. Gangl. Fo!o: Anzeiger ‚.‚Zchn .Iah-e So,:ial- und Ge- sur. dheitssprengel Kitzbühiel, AL:UCh, Joclzbeg sind wahrhich ein Grind zum Feiern. Es ist ja nict irgendeine Arbeit, die hier viele Mitarbeiter täglich ver- richten, sondern eine der wich- tigsten Leistungen unserer Zeit, weil sie direkt an unseren Mit- menschen vcllbracht wird", so LR Christa Gang!. 3etrachtet man die demographische Ent- wicklung unserer Gesellschaft, so steht gerade heute die Sozial- po]itik vor einer ihrer grö1ten Herausforderungen. „Müssten alle alten Menschen in heimen unergebracht werden, weil sie sich eine Betreuung zu Hause nicht leisten k5nnen, so wären bis 2C'21 zusätzlich 3.000 Plätze nowendig", betont sie. Nicht nur LR Christa Gangl, auch Peter Lor, der Leiter des Referats flir Ambulante Dienste der Tiroler Landesregierung, fand besonders lobende Worte flur den Sozial- und Gesund- heitssprengel Kitzbühel, Au- rach, Jochberg. „In den meisten Toirismusgegenden ist es schwierig, ein soziales Netz- werk aufzubauen, weil andere Aufgaben Priorität haben. Ge- rade das Tagesseniorenzentrum in Kitzbühel ist einzigartig in ganz 7irol und zeigt die positive Entw:cklung des Sprengels auf." Ein weiters Problem der ambulanten Pflege sei auch, dass es sich hier um stille Lei- stungen handelt, die sich nicht so gut vermarkten lassen, wie etwa der Bau eines Altenwohn- und Pflegeheims. „Die meisten alten Menschen, die sich laut Umfragen nichts sehnlicher Wüns:hen als zuhause in Wür- de Alt zu werden, wollen ja rJc Fit, dass andere von ihren PrcbLemen wissen", kennt Lo- gar nie Problematik. Daher nahm Geschäftsflihrer Klaus Ritzer die Jubiläumsfeier 3ilch zum Anlass, einmal jenen Menschen zu danken, die ohne eroßes Aufsehen täglich ihre Ar- zeit verrichten und so vielen Menschen Freude bereiten. sag
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