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4 / Lokal -- 5 Neuer Bahnhof als Visitenkarte Kein Vorbild Dekan Jchann Trausatz, DI Franz Schreyer von dc' - ÖEB-frfrastnktur Betrieb AG, Bürger - meister Josef Grandec und Landeshauptmann Her.vig van Staa eröffneten den modernen Bahnhof aus Iuftiger Höhe. Foto: Anzeiger Vergangene Woche wurde der umgebaute, Benützer- ireundliche und Behinderten- gerechte Bahnhof von unserer geheimen Metropole St. Jo- hann feierlich präsentiert und kirchlich gesegnet. Eine er- kleckliche Anzahl mehr oder weniger prominenter Gäste war geladen und erschienen, darunter auch der Herr Lan- deshauptmann von Tirol, Her- wig van Staa. Dabei fiel es auf, dass fast nile Ehrengäste, auch der Landeshauptmann nicht etwa mit der Eisenbahn angereist kamen, sondern jeder im eige- ren Auto. Der Landeshaupt- mann selbstverständlich von einem Fahrer chauffiert, eben- so der Herr Bezirkshaupt- mann. Bei dieser Einstellung zum sauberen, umweltfreund- liehen Bahnfahren, darf es nicht wundern, wenn die hohe Politik so gut wie nichts tut, um die enorme (leflihrdung der Volksgesundheit, die durch Abgase und Feinstaub- entwicklung nachweislich ge- ffirdert wird, einzudämmen oder zu reduzieren. Und da auch wu die mündigen Bür- ger, immer noch von der Illu- sion der automotiven Bewe- gungsfreiheit erifillt sind,wer- den wir wohl auch nicht von den Politikern verlangen, dass sie uns ein Vorbild machen, welches nachzufolgen wir nicht im Geringsten beabsich- tigen. Es ist bequem, aber sinnlos und außerdem heuch- lerisch, auf die EU und ihr Po- stulat des Freien Warenver- kehrs zu schimpfen, solange wr selbst nicht vom privaten Auto auf öffentliche Verkehrs- mttel umsteigen. Wir selbst verunreinigen unsere vielgepriesene Tiroler Bergluft. Wir verderben fröh- lich unser wichtiges Lebens- mittel, die Atemluft. ebersberghorst@kitz.net ST. JOHANN. Ein Jahr nach dem Spatenstich hat die Marktgemeinde einen modernen Bahnhof. Ins- gesamt flossen in die um- fangreichen Bauarbeiten rund 7,9 Mio. Euro. Vor genau einem Jahr wurde mit dem Spatenstich die Mo- dernisierung des Bahnlicfes in St. Johann symbolisch begon- nen. Mit der feierlichen Ein- weihung letzter Woche stehen den Bahnkunden nur, drei kom- fortable Personenlifte, zwei neue Mittelbahnsteige mit Überdachung und ein Person- entunnel als Verbindung zum Bahnhofsgebäude zur Verfü- gung. Sämtliche Gleise wurden im Balinhofsbereich neu verlegt und das Lärmschntzprojet ab- geschlossen. Genau im Zeit- plan und rechtzeitig vor Beginn der Sommersaison wurce die neue Verkehrsstaton der 8.000 Einwohnergemeinde seiner Be- stimmung übergeben. Bequemes und sicheres Ein- und Aussteigen Kernstück des Bauproiektes sind die beiden 320 m langen und fast 7 m breiten Bahneteige von denen die Kunden - mehr als 2.000 Personen frequentie- ren den Bahnhof an eirem Werktag - bequem in die Züge ein- und aussteigen können, weil sie höher sind als die bis- herigen. Der neue drei Meter breite Personentinnel sorgt ifir eine sichere und proUemiose Verbindung des Bahnhofes mit den beiden überdachten Insel- bahnsteigen. Für Babrireisende mit Gepäckstücken, sowie Roll- stuhlfahrer oder Kunden denen das Stiegensteigen schwer fällt stehen ab sofort drei bequeme Personenlifte zur Verfügung. Blindenleitsytem als Standart Ein übersichtliches Wegeleit- System sowie e:n 700 Meter langes taktiles Blindenleitsy- stern sorgen flur die notwendige Orientierung. ZwEnzig neue elektronische S.ch1ießfieher er- möglichen den Reisencen zu- künftig problemlos ihre c-e- päckstücke sicher zu verwahren und Kofferkulis erleichtern den Gepäcktransport. Neue Sitzb5n- ke an den Bahnsteigen sowie mehrere Uhren runden das An- gebot flur den Tourismtisbahn- hof in St. Johann ab. Insgesamt vier Hauntgle:se am Bahnhof wurden im Zuge des Gesamtprojektes kc.mplett ausgetauscht. Bei der Nejiverle- gung von 2.400 Meter Gleis wurde von den Schienen, den acht Weichen über die Bahn- schwellen bis zum Schotterbett und dem Untergrund alles er- neuert. Der Umweltgedanke spielte auch hier eine große Rolle, denn rund 98 % des alten Gleisschotters wirde recycled und als Frostkoffer und Schütt- material bei •en Bahnsteigen wieder eingebaut. Die größte Herausforderung war die Ab- wicklung sänz:licher Arbeiten während des laufenden Bahnbe- triebes - immernirE verkehren an die 110 Züge im Tagessehnitt. Lärmsch utzprojekt abgeschlossen Parallel zur MDdernisierung des Bahiihofes erfölgte auch die Umsetzung des Lärmschutzpro- jektes zur Reduzierung des Bahnlärms im Gemeindegebiet. Entlang der zweigleisigen Bahnstrecke wurden in den Ortsteilen Prantlsiedlung, Schwimmbadwcg, Almdorf und Winkt Lärmschjtzwände in ei- ner Länge von 2.500 Metern er- richtet. Die besondere Füllung dieser ab Schienenniveau zwei Meter hohen Wände - es han- delt sich um jebrochenen Schaurnglassch.:tter - flihrt zu einem sehr guten Schalldämrn- wert und höherer Lebensqua- ität fiir 1.100 Arirainer.
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