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Starke Regenfälle und niedrige Temparattren waren besonders in den Nachtstunden eine große Belastung für Figuranten (Opferdarsteller) und Helfer. Fotos:Rotes Kreuz uad Anzeiger 7. Juli 2005 Lokal/5 Landeskatastrophenübung des Tiroler Roten Kreuzes zeigt hohe Einsatztäh igkeit Katastrophenhelfer sind schnelle Retter BEZIRK. Das Regenwo- chenende stand ganz im Zeichen einer großange- legten Katastrophenübung des Roten Kreuzes. Mit dabei in Walchsee auch 28 RK-Helfer aus dem Bezirk. Extreme Wetterbedingungen führen zu Hochwasser und Ver- murungen im Tiroler Unterland, in Salzburg und im benachbar- ten bayrischen Raum. Evakuie- rungen und Uberschwemmun- gen sind die Folge. Folgeereig- nisse, ausgelöst durch diese Wetterlage, bedrohen ganze Landstriche. Dieses Szenario war die Ubungsannahme für die Lan- deskatastrophenübung "Lage Walchsee 2005", an der von Donnerstag bis Sonntag rund 300 Katastrophenexpertinnen und -experten des Roten Kreu- zes aus allen Teilen des Bundes- landes und aus Bayern teilnah- men. Unterstützt wurden sie da- bei von den Feuerwehren der Region, von der Polizei und der Wasserrettung. „Unser Hauptziel ist es, die Teams aus allen Landesteilen zur Katastropheneinheit Tirol zusammenzuführen und ge- meinsam mit den anderen Hilfs- organisationen diese zu beü- ben," erläutert der Kitzbüheler RK-Pressesprecher Fritz Eller, vorallem den Faktor Zeit. Einsatzzeit entscheidet "Wir wollten feststellen, wie viel Zeit es in Anspruch nimmt, alle Teile der Katastrophenein- heit in das Ubungsgebiet zu transferieren." Dabei wurde der Einsatzbefehl (Alarmstufe KAT-Rot) an alle Mannschafts- teile gegen 18. 30 Uhr gegeben. "Um 22 Uhr ist das letzte Team aus Reutte in Walchsee einge- troffen," zeigt sich Eher über diese sensationellen Einsatzzei- ten erfreut. "Solche Ubungen dienen auch dazu, die evölke- rung in ihrem Gefühl, sich auf alle Blaulichtorganisationen im Falle des Falles verlassen zu können, zu bestärken." Und diese Übungsszenarien hatten es in sich, besonders am Samstag ab Mitternacht hielt sich das reale Wetter genau an 5. TüoI LRFP4 4 I1L(HSLE fflJ4fll. flRM1UFE Jfl ROT tUE LRKDO, tn Rutkrut c,ituort, .rüc Alarmierung via Handy: • „Alarmstufe Kat-BLAU' Vorinformationen, dass sich ein Einsatz anbahnen wird, erhielten die einzelnen Be- zirkstellen bereits am Don- nerstag um ca. 15.00 Uhr. • „Alarmstufe Kat-GELB' Die Bereitstellung der Ein- satzkräfte, also die Alarmie- rung der Katastroph.9nhelfer durch die einzelnen 3ezirks- stellen, erfolgte am Freitag ab ca. 17.00 Uhr! • „Alarmstufe Kat-ROT' Den eigentlichen Einsatzbe- fehl, also die Abfahrt der Mannschaften in ds Kat- astrophengebiet erfolgte im Anschluss ab ca. 18.30 Uhr die Übungsszenarien. Schließ- lich ließ der enorm starke Re- gen jeden GcreTex-Schutz schlecht aus sehen. Mamutprogramm Eine Explosion in einem Ju- gendheim, ein schwerer Ver - kehrsunfall mit vier vDllbesetz- ten Fahrzeugen, ein curch den Sturm entwurzelier Baum, der einen Wohnwagen zer;tört oder ein - wegen der Hochwasserge- fahr - zu evakuierender Cam- pingplatz gehörte dabri ebenso zu den Einsatzainahmen, wie der Großbrand mit Chiorgasaus- tritt eines großen Hotels mitten im Ort, die Verschüttang eines BetriebsgebJudes eines Schot- terwerkes oder der Brand eines vollbelegten Kindergartens. „Die Szenarien sind zwar äu- ßerst anspruchsvoll, trotzdem sind sie von der Realität längst übertroffen worden," macht El- 1er die Ernsthaftigkeit des Unterfangens klar. "Dass es hier nur gemeinsam mit anderen Hilforgaiisationen und in Zusammeiarbeit mit den Behörden gehen kann, zeigen Einsätze und Ubungn immer wieder." Wie gut diese Zusmmenar- beit funktionierl, ze:gten bei- spielsweise die Vorbereitungsar- beiten zu dieser Ubung, bei de- nen neben den Verantwortlichen der regionalen Feuerwehr Ein- satzorganisationen auch der Walchseer Bürgermeister An- dreas Mayr (zudem Sanitäts- unteroffizier im Österreichi- schen Bundesheer und in St. Jo- hann stationiert) und die gesam- te Gemeindeflihrung intensiv eingebunden waren. Katastropheneinheit Tirol Rund 300 Expertinnen und Experten für Katastrophenhilfe arbeiten in der Katastrophenein- heit Tirol und sind sc zusätzlich zu ihrer „normalen" Tätigkeit im Roten Kreuz rund um die Uhr bereit, um im Katastro- phenfall rasche Hilfe zu leisten. Die MitarbeiterInnen der elf Ti- roler Bezirksstellen sind in drei Alarmabteilungen organisiert (Tirol-Ost, Tirol-Mitte und Ti- rol-West) und sind dort als Spe- zialisten tätig (Techniker und Kommunikationsexperten, als Trinkwasseraufbereiter und Sa- nitäter, als Psychologen und Notärzte, als Versorgungsspezi- alisten und Führungskräfte. Alle Mitarbeiterinnen der Katastropheneinheil erfüllen diese Aufgaben ehrenamtlich.
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