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21Juli05 Lokal/3 Bauschuttsortieranlage übersiedelt ins HWK - Umladestation noch nicht spruchreif Restmuoolldeponie Jochberg ist randvoll JOCHBERG/OBERNDORF. Spätestens im Frühjahr ist die Restmülldeponie in Jochberg voll. Im Obern- dorter Hartsteinwerk so deshalb eine Müll. anlage entstehen. Scit 1961 besteht Iic \1LLl1Uc- ponic in Jochbcrg bereits. In ei- nigen Monaten ist ihre Zeit ab- gelaufen. Fast 200.000 Kubikmeter Restmüll aus den Gemeinden Kitzbühel, Joch- berg und Aurach sind dann auf dem Areal gelagert - die Depo- nie „Jochberger Wald" ist damit randvoll. „Laut österreichischem Ab- fallwirtschaftsgesetz hat jede Gemeinde flur die Entsorgung des Restmülls auf einer geeig- neten, festgelegten Deponie zu sorgen. Aus diesem Grund übernahmen die Orte Kit7- bühel, Aurach und Jochberg 1991 diese Deponie", erklärt Walter Hinterholzer, Geschäfts- führer des gemeinsamen „Ab- wasser- und Abfallbeseiti- gungsverbandes Großache Süd". Sicherheit wird groß geschrieben In den folgenden Jahren wur- de die Jochberger Mülldeponie dann aufwendig saniert. „Rund um die Anlage entstand eine zwölf Meter hohe und 293 Me- ter breite Betonmauer, die bis zu eineinhalb Meter in den Fel- sen eingebunden ist. Der Grundwasserspiegel außerhalb der Mauer wurde angehoben, sodass von innerhalb kein ver - unreinigtes Wasser ins Grund- wasser gelangen kann", so Hin- terholzer. Insgesamt 26 Millionen Euro wurden dafür vom „Abwasser- und Abfallbe- seitigungsverbandes Großache Süd" investiert. Auch jetzt, wo es um die Ab- deckung der Mülideponic geht, wird gtoßer Wert auf die Si- cherheit gelegt. „Vor einiger Zeit haben wir mit der 8.500 Quadratmeter großen und 80 Zentimeter starken Schlussab- deckung der Deponie begon- nen: Es ist das eine relativ auf- wendige Sache, denn mehrere Schichten müssen übereinander gelegt werden, um sowohl en Abwei::hen der Gase als auch ein Abfließen des Wassers zu verhin.:ern", so der Geschäfts- führer. Rund eine Million Euro müsser dafür investiert werden. „Ein Teil der Mittel wird vom Altlastensanierungsfond zar Verfüg.ing gestellt", weiß Wal- ter Hinterholzer. Kitzbüheler Müll kommt nach Riederberg Doch was passiert mit dem Rcstmüll aus Jochberg, Aurach und Kitzbühel wenn die Deo- nie gcschlossen ist? „Berets jetzt bringen die anderen Ge- meinden des Bezirks ihren Müll auf die Riederberg-Deponie bei Wörgl. Auch unser Müll wird dann dorthin kommen", so Ein- terholzer und fügt ergänzeid hinzu: „Unbehandlete AbilUle dürfen ohnehin nur mehr bis 2008 auf Deponien gelagert werden." Bereits jetzt haben die Cte- meinn Kitzbühel und Kuf- stein daher einen Antrag auf ei- ne solche mechanisch- biologische Vorbehandlungsan- lage gestellt. „Wahrscheinlich wird die der Firma Thöni in Kufstein ausgebaut werden. Die Wertschöpfung bleibt dann trotzdem im E;ezirk", erklärt Hin:erholzer. Mehrere Umladestationen kommen i ri Frage Der Restmüll muss dann al- lerdings umgeladen werden, deni nicht jeder einzelne Müll- wagen kann eigens in die Verar- beitungsanlage nach Kufstein fahren. Für jene Gemeinden, die schon jetzt ihren Müll nach Riederberg fahren, steht eine solche Umladestation bereits in St. Johann zur Verfügung. In der Vergangenheit wurde in ciesem Zusanmenhang aber auen immer wieder das Obern- dorfer Hartsteiiiwerk als mögli- che Alternative ins Spiel ge- bracht. Schon jetzt laufen dort die Vorbereitungen für eine Bauschuttsortieranlag, wie Karl Heinz Löderle von der Fir- ma Derfeser verrät. „Wenn die Deponie in Joch- berg geschlossen wird, soll der Bauschutt ins Hartsteinwerk ge- brarht werden. Zusammen mit der Firma Daka und dem Hart- steinwerk haben wir bereits ei- ner entsprechenden Antrag ge- stellt." Bisher wa diese von Hansjörg Wörgetter betriebene Bauschut-Recyelinganlage ebenfalls in Jochberg unterge- bacht. „Ich rechne damit, dass wir im FrüEhebst noch in Be- trieb geber können", gibt sich Löderle zu'ersichtlich. Hans- jörg Wörgetter soll dann als Leiter vor. Jochberg nach Oberndorf geholt werden. Hartsteinwerk als idealer Standort Auch über eine Mülluff lade- beziehungsweise Müllsortieran- lage hat man s:ch bei der Firma Derfeser bereits Gedanken ge- macht. „Die Pläne sind aber noch nicht spruchreif. Es müs- sen erst noch ein paar Dinge ge- klärt werden, Lamit der angehe- ferte, unsortierte Gewerbe- müll fachgerecht getrennt und zur Weiter%erarbeiteung bereit- gestellt werden kann", so Lö- cerle. „Der Standort wäre ideal, weil durch die Eisenbahnanbin- cung ideale inüastrukturelle Voraussetzungen gegeben wären. Eire echte Mülldeponie kann hier laul Gesetz aber nie entstehen", betont Löderle. Sabine Gratt
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