Kitzbüheler Anzeiger

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9.Juni 2005 - -- Lokal/3 Hechenbichler: Ganingfeld ist nach wie vor ein Thema Leistbares Bauland Unzulässiger Protest VP-Bezirksobmann Sie- berer: "Der Protest der Asylanten in Matrei in Osttirol ist völlig unver- ständlich!" "Der Wirbel rund um die tschetschenischen Asylwer- ber von Matrei ist völlig un- verständlich, nicht akzeptabel und schadet jenen Asylsu- chenden, die unsere Hilfe dringend benötigen und auch dankend annehmen", betont VP-Bezirksobmann Bgm. Paul Sieberer. "Diese Asylsuchenden sind offenbar reine Wirt- schaftsflüchtlinge, die versu- chen das Land Tirol unter Druck zu setzen. Mir fehlt jegliches Verständnis, wenn ein neuerrichtetes Asylquar- tier abgelehnt wird, nur weil 1 eine Herdplatte nicht funktio- niert. Zehn Jahre Bodenbescnaffungsford im Bezirk Kitzbü hei: Als eines der ersten Prcjekte steht die Siedlung Birnhoff&d in Kirchdorf zu Buche. LA Josef Hechenbichler im Gespräch mit Famifje Astl-Schellhom vor ihrem Eigenheim am Birnhoffe!d. oto: Anzeiger BEZIRK. Seit nunmehr zehn Jahren zeigt sich der Bode nbeschaffungs- fond auch im Bezirk aktiv und konnte bislag 89.000 m2 günstiges Bauland lukrieren. Die Frage nach leis(harem Wohrraum für einheimische Fa- milien bleibt im Bezirk der Dauerbrenner. Bislang eviarb der Bodenbeschaffungsforid in siebei Geneinden Bau.and für den \Vohnnedarf von gut 1.000 Familien. "Unser Ziel muss es jedoch seifl in allen Gemeinden des B ezirkes leistbares 3au.and der Bevölkerung zur VeIfüung zu stellen," postuliert L. Josef Hechenbichler und sieht die Gemeinden selbst oder ii Zu- sammenarbeit mit dem Boden- beschaffungsfond in der PfLcht: Bloße Worthülsen nicht genug "Es genügt nicht mehr nur Schlagzeilen und leere Worihül- sen zu produzieren. Die Aniie- gen der Menschen sind <lar zu formulieren und korsequent umzusetzen!" Eciten Handlungsbedarf or- tet Hechenbichler diesbezüglich in Jer Bezirkshauptstadt: "Na- türlich kann und will der Bo- denbeschaffungsfond nur in Kooperation m:t den Gemein- den arbeiten. Sollte die Ge- meinde jedoch ehrlichen Willei zeien, müsste es auch möglich sein, in einem absehbaren Zeit- raum Boden bereitzustellen," erkennt Hechenbichler im Kitz- büheler Ganingfeld, .welches bereits im Jahie 2000 durch deo Bodenbeschaffungsfond ange- kauft werden konnte, eine pas- sende Fläche. Sind Einheimischen verpflichtet `In Kitzbühel ist man derzeit in einer Denkphase an dessen Ende das Ganingfeld stehen sollte," zeigt sich Hechenbich- 1er den Einheimischen ver- pflichtet: "Egoistische Auffas- sungen, dass vor einer Land- hausvilla nichts mehr entstehen dürfe, haben in dieser Uberle- gung einfach keinen Plaiz mehr!" Die Wohnraumnot Kitzbühes köinte mit dem gut fünf Hektar großen Ganingfeld jedenfaLs gelindert werden, schließlich bewegt sich der angedachte Ver- kaufspreis bei djrchaus er- schwinglichen 159 Euro pro Q.iadra:meter. 'Die Erschlie- ßt.ng des Ganinfeldes könnte den Wchnbecarf cer Stadt für ei:1 Jahrzehnt ab decken," erläu- tert Hechenhichler derzeitige UDeI'legungen. das Feld nicht wie ursprünglich .eplant über den Römerweg, sondern von SfuEwesten her (Bahnhofseitig) zt erschließen. Instrument: Bodenbeschaffungstond Der Boderbeschaffungsfond ist eine Einrichtung des Landes Tircl und ein Instrument für die akt1ve Raumordnung und Wohnraumpclitek. Der Fond kana große, zusammenhängen- de Flächen zu einem Preis, der me:st weit unter dem Verkehrs- wert liegt, erwerben. Diese Grundstücke werden erschlossen und dann der ein- heimischen Bevölkerung zur Verfügung gestellt. Der durch- schnittliche Quadratmetcrpreis liegt im Bezirk bei 112 Euro. Uber die Vergabe entscheidet de jeweilige Gemeinde anhand eigener Richtlin.en . hch Hilfsbereitschaft hat Grenzen Zum Wunsch der Asylwer- ber nach einer Verlegung des Standortes nach Fieberbrunn betont Sieberer: "Die Hilfsbe- reitschaft hat auch ihre Gren- zen. Ich sehe nicht ein, dass hier andauernd Sonderwün- sche deponiertund geschaffe- ne Einrichtungen ohne drifti- ge Gründe abgelehnt wer- den!" Ich rate der zuständigen Landesrätin Christa Gangl, die Situation schleunigst zu klären und diese Asylsuchen- den in die Bundesbetreuung zurückzugeben, da ja Tirol für ihren Aufenthalt nicht gut ge- nug ist", stellt Sieberer klar. Die Einschaltung eines Anwaltes ist für VP-Bezirks- obmann Sieberer ein Affront gegenüber all jenen Helfern, die alles unternehmen, um optimale Quartiere für die Asylsuchenden zu schaffen. "Ich empfehle den Asylwer- bern von Matrei, die Quartie- re bei Großbaustellen zu be- suchen. Hier leben hunderte Bauarbeiter über Monate und manchmal Jahre hinweg in. weniger gut ausgestatteten Unterkünften", so Sieberer abschließend in einer Presse- mitteilung.
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