Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
18. Auust 2005 Hüttenwirte klagen über heurige Saison - Bergbahnen zufrieden Bergsommer ins Wasser gefallen So ein Wetter würden sich viele Bergfexen wünschen, doch bisher waren sonnige Tage eher Mangelware. Alle hoffen sie nun auf einen traumhaften Herbst. Foto: TVB 6 / Lokal Zahl der Straftaten nimmt weiter zu BEZIRK. Die kürzlich veräftentlichte Krimi- naistatistik des Be- zirkspolizeikomman- dos Kitzbühel verheißt wenig gutes. Zwar konnten mehr Strafta- ten geklärt werden, insgesamt ist die Zahl der Delikte aber stark ansteigend. Von Jänner bis Juli 2005 sind im Bezirk Kitzbühel insgesamt 3.110 Straftaten begangen worden. Das be- deutet gegenüber dem Ver- gleichszeitraum des Vorjah- res einen leichten Anstieg von rund acht Prozent. Da- von konnten von der Polizei 1.516 Delikte (48,7 %) ge- löst werden, was eine Stei- gerung der Aufidärungs- quote von 4,8 Prozent be- deutet. Die größte Zunahme der angezeigten Straftaten musste bei den Sachbe- schädigungen hingenom- men werden. Hier hatte die Polizei um 73 Anzeigen mehr zu bearbeiten. Auch die Rauflandlungen nah- men im Vergleich zum Vor- jahr erheblich (plus 39 An- zeigen) zu. Daraus ergibt sich auch eine Steigerung von 9,1 Prozent der Delik- te gegen Leib und Leben. Die Zahl der Vcrmögensde- likte stieg ebenfalls um 2,8 Prozent. Weniger Diebstähle als noch im Vorjahr „Für die Zunahme der bekannt gewordenen Straf- taten ist auch der Anstieg der Suchtmitteldelikte mit 40,2 Prozent, das ent- spricht 70 Anzeigen mehr als im Vorjahr, veranrtvort- lich. Diese konnten aber al- le geklärt werden", so Jo- hann Eder vom Bezirks- polizeikommando Kitzbü- hel. Zurückgegangen sind hingegen beispielsweise Fahrrad- und Handydieb- stähle. Aber auch in Ge- schäften wurde 2005 bisher weniger gestohlen als noch im Vorjahr. BEZIRK. Der Sommer hält heuer nicht gerade, was er verspricht. Was bei den Bergbahnen kaum ins Gewicht fällt, wird für viele Hüttenwirte zur Uberlebensfrage. „Noch so eine Saison wie heuer und ich kann zusperren", so das Resümee eines Kössener Hüttenwirtes. Aufgrund des schlechten Wetters hatte er bis- her kaum Gäste, geschweige denn Nächtigungen zu ver- zeichnen. „Diese Wochenende waren gerade mal fiinf Leute bei mir", klagt er. Wie ihm geht es heuer vielen anderen Almbetrieben auch, dig sich mit den Wande- rern und Bergsteigern ihren Le- bensunterhalt verdienen. Ent- weder es ist zu kalt oder zu warm zum Wandern. Lediglich die Stammgäste schrecken we- der vor Regen noch Schnee zu- rück, wie eine Kitzbüheler Hüt- tenwirtin erklärt. Bemerkbar macht sieh bei den Berggasthöfen aber nicht nur das schlechte Wetter, son- dern auch die angespannte fi- nanzielle Lage der Gäste. „Das Wanderwetter wäre ja gar nicht so schlecht gewesen und es wa- ren auch einige Leute am Weg. Doch haben diese ihren Provi- ant meist selbst dabei und keh- ren kaum ein", so beispiels- weise eine besorgte Brixener Hüttenwirtin. Zeigt sieh dann endlich ein- mal die Sonne, rechnen viele Almbesitzer mit einem wahren Gästeansturm. Vielfach aller- dings vergeblich, wie ein Kirch- dorfer Bergfex weiß: „Aüch bei Traumwetter kommen weniger Gäste. Wandern ist anscheinend nicht mehr so beliebt wie frü- her." Bergbahnen sind zufrieden Kaum Klagen kommen hin- gegen von Seiten der Bergbah- nen. „Wir haben laut Statistik heuer in etwa gleich viele Be- förderungen wie im vergange- nen, Jahr", heißt es etwa bei der Steinplatte Waidring. Auch Manfred Filzer, Geschäftsfiih- rer der Bergbahn AG Kitzbühel, zeigt sich mit dem bisherigen Saisonverlauf mehr als zufrie- den. „Für uns ist das Wetterof- fensichtlich positiv. Es gibt heu- er kaum Badewetter, sondern eher Bergwetter." Sowohl Fre- quenz, als auch die Anzahl der Gäste und der Umsatz konnte im Vergleich zu den Vorjahren gesteigert werden. So wenig Bergunfälle wie selten zuvor Einen positiven Nebeneffekt hat das schlechte Wetter aber dennoch. So musste etwa die Bergrettung St. Johann bisher kaum ausrücken. „Wir haben zu dieser Zeit sonst meist schon zwischen acht und zehn Einsät- ze absolviert. Heuer mussten wir am Wilden Kaiser noch kei- nen Bergsteiger retten, lediglich aufs Kitzbüheler Horn wurden wir zweimal gerufen", so Ort- stellenleiter Herbert Pali. Anders als sonst werden die Wanderer heuer kaum von Ge- wittern überrascht, sondern rechnen bei Beginn ihrer Tour bereits mit schlechtem Wetter. „Die meisten machen daher eher leichtere Touren und sind mit gutem Schuhwerk, ausge- stattet", so der Experte zufrie- den, sag
< Page 7 | Page 9 >
< Page 7 | Page 9 >