Kitzbüheler Anzeiger

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1. Septmber 2005 Aktuell 3 Brixen will Veränderungen durch die Otsumfahrung vorbeugen - Der Me"isch im Zentrum Der Zukunft eine Richtung geben Mit einem umfassenden Dorferneurungsszenario möchte die Brixentalge- meinde die Chance der Veränderung nutzen und vorallem den Menschen in seiner Gesamtheit sehen. BRIXEN. Mit den Stimmen aller Mandatare sprach sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung für eine zu initiierende Dorferneuerung aus. Die Idee einer dörflichen Erneuerung ist nichts Neues. Die Art und Weise des sich dem Thema Näherns hinge- gen schon. Der Mensch muss sich wohl fühlen Der Mensch im Mittelpunkt einer dLrflrchen Erneuarung Brixen sucht ei. - e nachhaltige Revita/isierung, um seiner Bevölkerung die Luft zum „Armen' zu schenken. Foto: Anzetger „Die Erneuerung an und für sich muss zu einer Plattform des Gespräches werden, denn viel ungenütztes Potential schlummert im Dorf. Zudem braucht der Mensch Rahmen- bedingungen, die es erlauben Körper, Seele und Geist in Bal- ance zu halten," verweist BM Ernst Huber auf eine WHO- Studie. Demnach sind wesent- liche Faktoren für das Gesund sein: Selbstwertgefühl, sozi- ales Gefüge, Freundschaft, intakte Umwelt, Arbeit und Sicherheit, u.v.a.m (bemer- kenswerter Weise auch in die- ser Reihenfolge!). Salutogenese: Gesund bleiben „Neben all den wichtigen Fragen einer dörflichen Ge- samtheit von Wirtschaft über Tourismus, von Landwirt- schaft bis hin zu infrastruktu- rellen Maßnahmen braucht es die Zuwendung auch zu die.- sem Thema, um die Grund- vorraussetzung einer Einheit zu gewähren," erkennt Huber gerade im Salutogenese-Mo- dell des Medizinsoziologen Aaron Antonovsky einen in- teressanten Ansatz: Im Modell werden nicht allein krankma- chende Risikofaktoren iden- tifiziert, sondern ebenso ge- sundheitsunterstützende Schutzfaktoren miteinbezo - gen. Primäre Frage ist damit nicht mehr, warum Menschen krank werden, sondern wa- rum sie trotz möglicherweise vorhandener Riikofaktoren gesund bleiben. „Für mich stellt die Erörte- rung dieses Themas die Ba- sis für alle weiteren wichtigen Überlegungen einer Erneue- rung im Dorf dar," verweist Huber jedoch schon auf ein umfassendes Grundkonzept, das nun dem Land vorgelegt werden soll. Wollen Förderungen lukrieren „Sollten wir in das Programm der Tiroler Dorferneuerung (DEplus) aufgenommen wer- den, dann stehen uns viele För- dertöpfe des Landes bis hin zu EU-Geldern zur Verfügung," macht BM Ernst Huber klar, nur dann mit einem umfas- senden Dorfernerneurungs- konzept starten zu wollen. Am 5. Oktober tritt der Lan- desbeirat für Dorferneuerung zusammen, um die Förder- würdigkeit des Konzeptes zu prüfen. Schon jetzt ist ein kla- rer Zeitplan in petto. Im Rah- men „30 Jahre Erwachsenen- bildung" soll demnach die Vorstellung des Projektes am 21. Oktober passieren. Alle an einem Strang „Natürlich obliegt die grund- sätzliche Entscheidung über Veränderungen dem Gemein- derat. Dennich bleibt es unbe- stritten wichtig, dass sich sehr viele Interessierte am Projekt beteiligen und auch in Ar- beitsgruppen ihre Ideen pr- zisieren," sieht Huber auca den Einzeliren gefordert, um ein hohes Maß an Glaubwür- digkeit und Autlientizität za erlangen. Die Palette der Frägestel- lungen ist bun und viel- s.:hichtig. Auch die Fertigstel- lung der Umfahrungsstraße fir Mai 2008 wiL berücksich- tigt sein. „Wir wollen kein b - ses Erwachsn erleben, wenn Brixen plötzlich umfahren und vielleicht nicht mehr wahrgenommen wird," weiß Huber jedoch um die Gunst der Stunde. „Dies ist unsere Chance, uns vom klassischen Straßendorf zu verabschieden und neue Impulse zu setzer." Als klare Ziele definiert der Dorfchef fünf Punkte in- nerhalb eines innerörtlichen Gedankenaustausches: „Wir müssen uns als Dorfgemein- schaft erkennnen und erleben, um die richtigen Antworten zu finden" Dorf und Gemeinschaft brauchen neue Inhalte im Schlagzeilenstil seien hier einige Kernfragen ange- füiirt. Beispiel - Neue Ort- se:nfahrten: „Um hier Attrak- tives zu schaffen, müssen wir wissen, auf was wir eigentlich in unserem Dorf hinweisen woLen." Unternehmer müs- se sich finden, die als Einheit neue Geschäftsideen entwi- ckehi wollen. Die Erweiterung des Gewerbegebietes „Hof" zur Ansiedelung neuer Betriebe. Ramenbedingungen, um der Landwirtschaft das Überleben zu sichern. Vermehrter Schul- te:s:hluss zwischen Touris- ums und Landwirtschaft. Die Frage welche Infrastruktur im Ort fehlt und die Möglichkeit der sinnvnllen Nutzung dieser in Nachbargemeinden,... ‚Entscheidend wird sein, dass die bereits spürbare Auf- bru:hsstimmung gestärkt 'rn gemeindeseitig gefördert wird." Christoph Hirnschall
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