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77ro1 könnte mir ser-em unerschöpflichen Reservo,r an Wasser gerade n der Energiepolltik autark und unabhängig sein. Fob: Anzeige- 1. September 2005 Aktuell 5 In gut fünfzig Jahren sind die weltweiten Erdölreserven verbraucht - Wird Tirol autark sein? Land der Berge, Land am Strome Die globalen energiewirt- schaftlichen Rahmenbe dingungen sind bereits dramatischen Veränder- ungen ausgesetzt. BEZIRK. Die Klärung und Lösung der energiepolitischen Frage ist auch für Tirol längst zur Schicksalsfrage mutiert und drängt sogar Probleme rund um unseren Transit in den Hintergrund. Der Kitz- büheler Anzeiger begab sich auf Spurensuche und fand in LA Josef Hechenbichler, als VP-Energiesprecher, ei- nen kompetenten wie klaren Gesprächspartner. Als Grundlage der Erörter- ung dient der jüngst von der TIWAG veröffentlichte Op- tionenbericht, der mögliche Standorte künftiger Wasser- kraftnutzung im Lande be- schreibt und zu 14 Optionen zusammenfasst. „Auch wenn der Optionen- bericht kein Projekt im Be- zirk vorsieht, macht die Gb- balisierung dennoch nicht halt vor unserer Haustür," erkennt Hechenbichler heimische Un- ternehmungen im weltweiten Wettbewerb. „Nur mit sicherer und preisgünstiger Energie können wir den Industrie- und Wirtschaftsstandort Ti- rol absichern. Dafür müssen wir jedoch die Ressourcen des Landes nutzbar machen." Herr im eigenen Land Die Energiefrage ist ein we- sentlicher Zukunftsbereich des Landes, denn das fossile En- ergiezeitalter neigt sich dem Ende zu. „In vierzig bis fünf- zig Jahren werden die Reste des Erdölbestandes geopoli- tisch aufgeteilt," zeichnet He- chenbichler ein düsteres, weil kriegerisches Bild. Dabei sieht der Kössener Volksvertreter gerade für Tirol die einmalige Chance, sich von der Globali- sierung abzukoppeln und au- tark zu werden. „Ich fordere einen Zukunfts- dialog und keine reflexartige Verhinderungmentalität." Die Identitä: des Landes und die Verantwortung gegenüber der Bevölkerung, seien Auf- trag für die Verantwortlichen bei allen Widersprüchen und verschiedenartiger Sichtweise, nun in Dialog zu treten. Energiepolitischer Leitsatz „Wir sind nicht sonderlich reich an Bodenschätzen, aber wir haben dennoch beträcht- liche Potentille," verweist He- chenbichler auf Strom aus Ti- roler Wasserkraft, Wärme aus Tiroler Biomasse und die passende Ergänzung in Form des sinnvoien Einsatzes von Solarenergie. Die TIWAG erzeugt unter Ein- schluss dc; Abtauschstromes (Speicher- unc Bandstrom und inklusive dr Verbund e- zugsrechte (jetz: Austria Hy- dro Power) 4,5 Gigawatt pro Jahr. Die Tiroler Energie Wahrheit Der Tiroler Gesamts:romver- brauch muss derzeit aber schon mit 6.000 KWII (6 Gigawatti beziffert werden. Zur Jeckung der Landesversorgung werden also bereits iährli:h gut 1,5 Gi- gawatt impDrtiert und zuge- kauft. (also Strom faktisch zu: Gänze aus nicht erneierbaren Ressourcen, da zu meist aus kaborischen Kraftwerken, aber teilweise auch mit Atomstrom kompensiert!). Potential für 5.000 KWh Der Optionenbericht läßt ein theoretisches Energiepoten- tial von gut 5 Gigawatt erken- nen. „Als realistischer Ansatz sollte zumindest die Reali- sierung von Wasserkraftwer- ken mit einer Wertschöpfung von mindestens zwei Giga- watt sein, um für die mich- sten fünfzehn Jahre energie- politsich Luft zu bekommen," nennt Hechenbichler euen jährlichen Stromverbrauchs- anstieg von 1,5 bis 2 Prozent. Als Energieexperte kennt 1-Je- chenbichler die Vorteile der heimischen Wasserkraft, zeigt jedoch gleichzeitig Verständ- nis für Skepsis. „Ich erwarte mir kein voreiliges JA zu je- dem Kraftwerk. Das reflear- tige Nein sollte jedoch aach der Vergangenheit angehö- ren, weil es nicht zielführend ist. Gut zwei Drittel der Ti- roler Bevölkerung bekennt sichzur Wasserkraft. Nur soll die Nutzung bloß nicht vor der eigenen Haustür gesche- hen. Dieses Denken - wol- len wir die Chance unseres Landes nutzen - müssen wir überwinden." Als nachhaltige, erneuerbare und emmissionsfreie Energie- quelle ist die Wasserkraftnutz- ung, unbestritten und Strom aus Wasserkraft in seiner En- ergiebilanz unschlagbbar. Das enorme wirtschaft- liche Potential aus der Nut- zung der Wasserkraft ist nicht nur während etwaiger Bau- phasen von Kraftwerken (gut 1 Mrd Euro mittelfristig) hcch- interessant, sondern bestätigt sich in der darauffolgenlen täglichen Wertschöpfung im eigenen Land. Sichere und preisgünstige Energie schitzt den Wirtschaftsstandort und nützt damit essentiell der Bevölkerung. Christoph Hirnsd-zall
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