Kitzbüheler Anzeiger

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Bezirksschulinspektor Georg Scharnagl steht ze Begnn des Senw- Jahres vor vielen Heraus fJre.vn gen. Foto: Mzeiger 22 September2005 Aktuell 3 Georg Scharnagl im Interview mit dem KitzbühelerAnzeiger über die Zukunft der heimischen Schulen „Keine Schule wird geschlossen" Pünktlich zum Schulan- fang sprach der Kitzbü- heler Anzeiger mit Be- zirksschulinspektor Georg Scharnagl über Defizite und positive Entwick- lungen an den heimischen Pflichtschulen. BEZIRK. "Auch im Bezirk ist der Schülerzahlen-Rückgang stärker als erwartet, hat sich aber noch in überschaubaren Grenzen gehalten. In Gasteig, der kleinsten Schule des Be- zirkes, ist die Zahl sogar von sieben auf elf Schüler gestiegen und es gibt keine Schließi.ingen. Für die Volksschule Jodler (St. Johann, Anm. d. Red.) gab es vom Land eine Sondergeneh- inigung, dass zwei Klassen be- stehen bleiben konnten", äu- ßert sich Scharnagl zufrieden. Generell zeigte sich das Land auch bei "Sonderstunden", etwa für Schüler-Integration rela- tiv großzügig, doch kommt es trotzdem zu Engpässen. "Teilweise waren Stunden- pläne schon ausgearbeitet, aber es gibt weniger Schüler als optimistischerweise ange- nommen wurde, so haben wir einige Klassen weniger, und die Lehrer, welchen schon Stunden zugesagt wurden, stehenjetzt von einer schwie- rigen Situation", bedauert der Bezirksschulinspektor. Sonderpädagogische Lehrer notwendig Obwohl heuer insgesamt meht Stunden genehmigt wurden, wäre der Bedarf, der in den letzten Jahren überproportional zugenommen hat, noch erheb- lich größer. Integrationsklas- sen und Schüler mit sonder- pädagogischem Förderbedarf sind praktisch an allen Haupt- schulen vorhanden und in- zwischen gibt es in diesen Be- reichen genaue Richtlinien, (wen betriffi es?) und man ar- beitet auch ständig an profes- sionellen Verbesserungen. "Im Gegensatz zur sonstigen Leh- rerschwemme hätten wir auch immer noch Bedarf an sonder- pädagogischen Lehrpersonal, noch incht alle Stunden werden von Spezialisten gehal:ei so ScharnagL Zudem wür.ie3 die Förderungen jetzt schri we - sentlich früher einsetzeri näm- lich im Kindergartenalter. Deutsch-Förderung für Schulanfänger Neu ist auch, dass bereits im Kindergarten durch Er:rte- bungen festgestellt wird, wie viele nicht-deutschspiachlge Kinder in die Schule kommen sollen, so werden die Schu- leinsclzreibung heuer schon im Oktober (für das räciistes Jahr) losgehen, damit jne Schüler erfasst werdrn, die zur S:hulreife deutschspra- chiger Förderung bedürfen. "Diese Deutsch-Kurse wer- den prinzipiell in jedem Ort des Bezirkes angeboten. die Teilnahme ist allerdings frei- willig. Generell wurde für die Nahtstelle Kindergarten und Schulein:ritt eine eigene Ar- beitsgruppe des Landes ein- gerichtet, die den Überging sanfter und problemloser ge- staltea soll", so Scharnal. Lesen fürs Leben heißt die Devise Nicht nur aufgrund negat:ver Umfrage- und Studien- ErreI- nisse lautet das Jahresnotto der Pflichtschulen heue:: NachhaLik.eit - Leser fürs Leben. "Wir wussten intern eigentlich, schon seit Langem, dass die Analphabetenrate re- lativ hoch ist und haben schon in den letzten Jahren viele Le- seprcjekte gestartet. Heuer gibt es eine eigene Fördersiun- denanzahl, die jede Schule ge- zielt für die schwachen Le- ser verwenden muss", erklärt Scharnag. Ver2flichtend für die Schüler ist auch die Teil- nahme am Projekttag "LEGI- MUS", wo Kitzbüheler heuer nach Otttirol fahren vTrden, um reue Zugänge zum Lesen vermittelt zu bekommen. Zu- sätzlich wurde an jeder Schule ein eigens geschulter Leseex- perte eingesetzt und auch das Land hat ein Leseteam instal- liert, wo Lehrer Fortbildungen absolvieren, Material ausar- beiten und mehr. "Das Le- sedefizit ist schwierig zu er- klären, es hängt nach meiner Auffassung allerdings auch mit der mangelhaften Sprach- kultur zusammen, die sich etwa durch SMSen und Chat- ten breitgemacht hat", glaubt der Bezirksschulinspektor. Recht erfolgreich erwies sich das im Vorjahr gestar- tete Projekt der Kriseninter- vention schon im Vorfeld, bei dem das Zusammenwirken von Schülern, Lehrern und Eltern gefragt ist, idealerweise bevor ein unlösbarer Kon- flikt entsteht. So wurden an einigen Schulen inzwischen Auszeiträume für Schüler ge- schaffen (wen die emotionelle Aufregung zu groß wird) und die Lehrer zeigten große Be- reitschaft, sich im Bereich der manchmal schwierigen El- tern-Kommunikation weiter- zubilden, die Seminare waren voll belegt. Ganztagsbetreuung wird Pflicht Erleichterung für berufstätige Eltern sollte prinzipiell auch die Ganztagsschule bringen. Ab 2006 wäre ja eine Nachmittags- betreuung verpffichtend, wenn mindestens 15 Eltern dies wiln- sehen. "Nach ersten Vor-Erhe- bungen scheint der Bedarf im Bezirk äußerst gering, aber na- türlich werden wir über diese Option noch einmal ausführ- lich informieren", erklärt Schar- nagl. "Die Gemeinde muss allerdings auch die Voraus- setzungen schaffen, also Mit- tagstisch und Räumlichkeiten. Auf freiwilliger Basis halte ich dieses Angebot für sehr sinn- voll, wenn es mit Vereinen, Hort und Gemeinden entspre- chend abgestimmt wurde", so Scharnagl abschließend. sura
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