Kitzbüheler Anzeiger

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Bald auch Alltag in St. Johann und Kirchdorf? Illustration: Kals 16 Wirtschaft Ausgabe 43 „Wir zahlen heute das Zweieinhalbfache der damals versprochenen Kosten Was Sie Über Fernwärme wissen sollten Seit einigen Jahren zeigt sich in Österreich ein starker Trend hin zu Biomasse-Fernwärmewer- ken. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Die (bislang) äußerst groß- zügige politische und finan- zielle öffentliche Förderung, teilweise aber auch die Kapi- talkraft der Betreiber (haupt- sächlich etablierte Energiever- sorger) sowie die tatsächliche oder vermutete öffentliche Meinung. Tatsächlich bie- tet Fernwärme gewisse Vor- teile, allerdings nur in dich- test bebauten Gebieten, also in Stadtzentren oder großen Wohnhausanlagen. Abseits dieser Sonderfälle sprechen aus Sicht des einzelnen Kon- sumenten praktisch alle Argu- mente gegen die Fernwärme. Die wahren Kosten der Fernwärme Wer Fernwärme bezieht, kennt ihre Probleme: „Ich selbst wohne in einer Siedlung ( ... )' die auch von Fernwärme beheizt wird' schrieb ein Be- troffener in einem Leserbrief an die Flachgauer Nachrich- ten. „Wir zahlen nach acht Jahren Nutzung das Zwei- einhalbfache der damals ver- sprochenen Kosten, ohne re- alistische Möglichkeit, etwas dagegen zu tun." Wie dieser Bürger würden viele Fern- wärme-Kunden gerne wie- der umsteigen - aber es geht nicht, denn die Verträge lau- fen oft jahrzehntelang, und der nachträgliche Einbau ei- ner individuellen Heizung ist sehr teuer. Darum: Überlegen Sie heute, ob Sie sich wirklich für viele Jahre an die Fernwärme bin- den wollen. Die wahren Emissi- onen von Fernwärme Der letzte Energiebericht der Bundesregierung stellt den Biomasse-Fernheizwerken kein gutes Zeugnis aus. Denn die lokale Bevölkerung leidet extrem an den Abgasen wie Stickoxiden (Vorläufer von bodennahem Ozon!), Koh- lenmonoxid und vor allem Feinstaub, der Krebs mitver- ursachen kann. Alles Gerede von angeblicher CO2-Neutra- lität der Biomasse ändert da- ran nichts. Darum: Überlegen Sie heute, ob Sie die nächsten Jahr- zehnte mit den hohen loka- len Belastungen von gefähr- lichen Schadstoffen leben wollen! 3. Die wahren Rohstoffe für die Wämieerzeugung Selbst das Landwirtschaftsmi- nisterium gibt zu: Österreich muss ein Drittel seines Holz- bedarfes importieren. Billi- ges inländisches Energieholz ist demnach wohl nicht mehr verfügbar. Und weil auch ein Fernheizwerk auf die Kosten schauen muss, wird für die Verbrennung dann das bil- ligste verfügbare Holz he- rangeschafft, egal woher es stammt. Für das Heizwerk in Hall wurde bereits zugegeben: „Inländisches Holz" heißt in Wahrheit „Holz aus Europa' weil heutzutage ja ganz Eur- opa irgendwie Inland sei... Darum: Uberlegen Sie heute, ob Sie akzeptieren wollen, dass Holzreste unklarer Her- kunft und Zusammenset- zung neben Ihrer Haustür verbrannt werden. 4 Die wnM:ieitsma1d- fdgen der Fene Fernwärme vernichtet auf lange Sicht Arbeitsplätze. Man denke etwa an Instal- lateure, Rauchfangkehrer, Brennstoffhändler und an- dere, die mit ihrem Know- how Einzelheizungen errich- ten und in Betrieb halten. Es gibt viele Menschen in Ti- rol, deren Arbeitsplatz durch die Fernwärme-Euphorie wa- ckelt. Umgekehrt gelang bis- lang nicht der Nachweis, dass durch neue Heizwerke nen- nenswerte Beschäftigungsim - pulse erzielt worden wären. Diesen Nachweis kann es auch nicht geben: Denn ein Heiz- werk kann nach der Errich- tung mit zwei bis drei Mitar- beitern problemlos betrieben werden. Darum: Überlegen Sie heute, ob Sie schon einmal einen greifbaren Beweis für die Be- hauptung bekommen haben, dass Fernwärme Arbeits- plätze erhält und schafft. Vor diesen Fakten als Hin- tergrund stellt sich die Frage, warum mit teurem Steuer- geld eine Heizform bewor - ben, errichtet und betrieben wird, die praktisch nur Nach- teile aufweist: Für die Kun- den, für die Umwelt und für den Arbeitsmarkt. Es geht um Ihre Gesund- heit, um Ihre Freiheit, um Ihr Geld. All das ist unendlich mehr wert als die Interessen von Energieerzeugern.(Quelle IWO Österreich) bez. Anzeige
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