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Frßuen in gut bezahlten Karriere-Jobs entschecen sich immer häu- tiger für den Beruf und verzichten auf Kinder Foto: Anzeiger 6 Aktuell Ausgabe 44 Teilzeitjobs stellen für viele Frauen die einzige Verdienstmöglichkeit dar Karriere trotz Familie?' u " ,li~~m Risikofaktor Ernährung Die Tiroler ernähren sich immer unbewuss- ter. Eine lnformati- onskampagne soll über richtiges Essen aufklären. BEZIRK. Laut Gesund- heitsbericht des Landes Tirol aus dem Jahre 2002 stieg der Anteil der über- gewichtigen Tirolerinnen zwischen 1991 und 1999 von 16,6 auf 19 Prozent (über ioo.000 Personen) an, der Anteil der stark tibergewichtigen stieg in diesem Zeitraum von 4,4 auf 7,5 Prozent (über 40.000 Personen) „Von den sieben Haupt- Risikofaktoren für vorzei- tige Todesfälle in Europa stehen fünf direkt oder indirekt in Zusammen- hang zur Ernährung", be- tont Gesundheitslandes- rätin Elisabeth Zanon anlässlich des Starts einer Tiroler Ernährungskam- pagne unter dem Motto „Die Ernährungspyra- mide baut Tirol auf1." In den kommenden Monaten sollen so die Ti- rolerinnen in Form von Ernährungstagen in den Gemeinden, TV-Spots sowie Inserate für mehr Ernährungsbewusstsein sensibilisiert werden. Die zentrale Botschaft der Initiative: Kein Le- bensmittel ist „unge- sund" und deshalb ver- boten. Es kommt allein auf die Menge und Kom- bination an. Grafisch veranschaulicht wird das durch die sogenannte Ernährungspyramide. Der einzige Informa- tionstag im Bezirk Kitz- bühel findet am Freitag 4. November, von 14 bis '9 Uhr, im M-Preis St. Jo- hann, Dampflfeld statt. Die Situation der Frauen am Arbeitsmarkt ist bis heute nicht wirklich zufriedenstellend. Mehr Förderungen und Betreu- ungseinrichtungen für Be- rufstätige mit Kind werden gefordert. KITZBÜHEL. „Familie oder Karriere ?" - diese Frage stellt sich für viele Frauen gerade zu Beginn ihrer beruflichen Laufbahn. Immer häufiger fällt die Entscheidung zugun- sten eines gut bezahlten Jobs aus, für den man jahrelang gelernt und Erfahrungen ge- sammelt hat. Laut einer Stu- die des Zukunftszentrum Tirol verzichten neun von zehn Frauen mit gut bezahl- ten Top-Berufen auf ihren Kinderwunsch. Jene Frauen hingegen, die viel Wert auf Familienleben legen, sind spätestens nach ei- nigen Jahren dazu gezwun- gen, ins Berufsleben zurück- zukehren oder zumindest einen kleinen Teil zum Fami- lieneinkommen dazu zu ver- dienen. Für sie sind die Job- chancen in Tirol derzeit noch nicht berauschend, zu diesem Schluss kommen unter ande- rem auch die ÖGB-Frauen. „Berufstätige Frauen finden sich häufig in der Rolle der Zuverdienerinnen. 44 Prozent der erwerbstätigen Frauen in Tirol sind daher nur in einem Teilzeitarbeitsverhältnis be- schäftigt. Das ist im Vergleich zum Rest von Österreich über- durchschnittlich hoch' so Ti- rols Ö GB -Frauenvorsitzende Gabriele Dallinger-König. Teilzeitberufe nehmen immer mehr zu Tatsächlich sind in Tirol nur 27 Prozent aller 30-jährigen Frauen mit Kind vollbeschäf- tigt. Ihr durchschnittliches Bruttoj ahreseinkommen liegt bei 7.710 Euro. Im Gegensatz dazu gehen immerhin 53,6 Pro- zent der kinderlosen Berufstä- tigen einem Vollzeitjob nach und verdienen dabei rund 20.350 Euro brutto im Jahr. Le- diglich 8,2 Prozent der Mütter finden sich in der oberen Ein- kommensschicht (2.000 Euro Bruttoeinkommen), bei Frauen ohne Kind liegt dieser Anteil hingegen bei 38 Prozent. Aktuelles Problem: Frauenarbeitslosigkeit Ein Grund, dass Frauen mit Kind häufig ein wesent- lich geringeres Einkommen aufweisen, als ihre kittder- losen Kolleginnen, ist in der schlecht bezahlten Teilzeit- arbeit zu finden. „Zwar ist die Frauenbeschäftigung in den letzten Jahren gestiegen, doch erfolgte das in erster Li- nie durch die Zunahme der Teilzeitbeschäftigung. Einem Anstieg der Teilzeit arbeitenden Frauen um 90.224 von 2000 bis 2003 in Tirol steht ein Zuwachs bei der Voll- zeitbeschäftigung von 5.279 Personen gegenüber' kritisie- ren die ÖGB-Frauensprecher. Folgen daraus sind nicht nur ein durchschnittlich schlech- terer Verdienst der Frauen, gegenüber ihren männ- lichen Kollegen, sondern auch geringerer Versiche- rungsschutz und häufigere Frauenarbeits osigkeit. Das trifft natürlich auch auf den Bezirk Kitzbühel zu, denn gerade in der Tourismusbran- che und im Handel sind die vorwiegend von Frauen in Anspruch genommenen Teil- zeitjobs bescnders beliebt. Ende September waren im Be- zirk 595 Fraue:1 und 418 Män- ner arbeitslos gemeldet. Das schlechte We:ter setzte vor allem dem Tiburismus zu. Lediglich ein Drittel vollbeschättigt Insgesamt gingen im April die- sen Jahres im Bezirk leiliglich 430 Frauen mit Kindern unter 14 Jahren eine Vollbeschäfti- gung nach, 540 waren überwie- gend, 530 uaiureichend und 40 gar nicht beschäftigt, so das Er- gebnis eine- Erhebung der Zu- kunftsförder ing Tirol. Immer 1autr wird daher der Ruf nach geeigneten Kinder- betreuunseinrichtungen und zusätzlichen Förderungen, um Frauen neben einem intakten Familien- aLch ein geregeltes Berufsleben zu ermögLchen. Für das kommende Jahr sind daher zahlreiche Neuerungen geplant. sag
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