Kitzbüheler Anzeiger

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Die oberste Raumordnurrgsnstanz spricht ein klares Urteil gegen ein etwa/ges Gewerbegebiet aus und brandmarkt Lagerhausprc/ek als Umweltsünde. Foto: Ar,zeiger 10. November2005 Aktuell 3 Erster Erfolg für Anrainerprotest aus Gundhabing - Spä'r erteilt dem Projekt eine klare Absage Lagerhausplane: Innsbruck sagt Nein Vom Weiler Gundhabing auf Kitzbühel übergegriffen zu haben, scheint die Pro- testwelle gegen die Errich- tung eines Lagerhauses. KITZBÜHEL. Sprach man Ende Oktober bei einer ersten Informations- und Protestver- anstaltung vor Ort noch von ca. ioo Unterschriften so ist die Zahl derer, die sich gegen das Projekt sträuben auf gut 1.000 angewachsen. Jüngst ging eine offene Ge- sprächsrunde unter Teilnahme von BM Klaus Winkler über die Bühne. Als Ausdruck zu- nehmender Missbilligung des Unterfangens, erwartete den Bürgermeister ein über- fülltes Golfclubrestaurant am Schwarzsee. Nicht nur An- rainer traten zum Schutz der letzten unverbauten Orteins- fahrt an, sondern auch Kitzbü- hels Prominenz - allen voran Toni Sailer - Kitzbüheler Tou- ristiker (wie der TVB Obmann Stellvertreter Josef Reiter) und Wirtschaftstreibende sprachen sich vehement gegen die Ver- bauung des letzten ursprüng- liehen Weilers aus. Erste Alternative bereits gestorben Als Standortalternative „ge- storben" sei die grüne Wiese mitten in Gundhabing, so BM Klaus Winkler vor versammel- ter Hundertschaft. Diskutiert - und in der Bauausschusssit- zung mit 3:3 verabschiedet - wird nun eine Projektplanung direkt an der Reither Kreu- zung. Diese Standortalterna- tive, die sich nur wenige hun- dert Meter weiter stadteinwärts befindet, stellt ebenfalls für die Protestplattform eine Umwelt- sünde dar. „Beide Varianten zerstören den Weiler, damit die Ortsemfahrt und ruinieren die Natur. Noch dazu kommt, dass bei der Errichtung des Lagerhauses an der Reither- kreuzung die Einfahrt durch das Seenschutzgebiet erfolgen müsste," so die Formulierung in einer Protestnote. Als ka- rer Befürworter zeigte sich im Rahmen der Diskussionsrunde BM Klaus Winkler, wenngleich Vorsicht gebo:en ist: Pro und Contra „Alle raumodnerischen As- pekte sind natürlich zu be- rücksichtigen Auch die An- liegen der Anrainer liegen rair am Herzen. Die Länge des Dis- kurses zeigt aber schon, dass wir in dieser Angelegenheit nichts überstürzen wollen." Einleuchtende und befarwr- tende Argumente für ein ‚La- gerhaus mit unverbautem Blick auf den Wilden Kaiser" wurden von Seiten der Ge- meinde keine gefunden oder präsentiert, stellt die Prctest- plattform nadi der Gesprä.:hs- runde nüchtern fest. „Mehr als schwammig stellte sich das Argiment der Xjm- munaleinnahmen dar, die mit höchstens o.000 Eurc wohl zu den unwichtigen und damit zu vernachlässigenden Einnahmenquellen der Stadt zu zählen sei," heisst es wort- gleich im Protestschreiben. Auch das Argument der zu- sätzlicheri Arbeitsplätze ist aus der Sicht der Protestbewegung bei näherer Betrachtung ohne Fundament: Die in Gundha- bing und an der Reither Kreu- zung angesiedelten heimischen Betriebe und deren gut 30 qua- lifizierte Arbeitsplätze seien durch ein etwaiges Lagerhaus in Gefahr. Erhöhtes Verkehrsauf- kommen Die Ängste der Bevölkerung hinsi:htLch des erhöhten Ver- kehrsaufkommens teilte BM Klaus Winkler nicht. Die an- rainende Bevölkerung rechnet jedoch vor: Die durchschnitt- liche Besucherzahl des Lager- hauses (in der Großenordung) von Kirchdorf liegt zwischen 200 - 500 Besuzher täglich. Bei einem Jahresmittel von 260 zahlenden Besuchern täg- lich, erhöht sich der wöchent- liche PKW-Verkehr um 3.000 Autcs, dazu kommen noch die täglichen Warenlieferungen. Unbeirrt spicht BM Klaus Winkler dennoch davon, den Standori „Reitherkreuzung" in einer der nächsten Gemein- ratssitzungen zur Abstimmung zu bringen. Auf keinen Fall! Dem klaren bürgermeister- lichem Bekenntnis zur Uni- widmung von io.000 m2 für die Baywa Gruppe steht ein definitives „NEIN" aus Inns- bruck entgegen. Und der oberste Raumord- ner des Landes, Karl Spörr, lässt im Anzeiger Interview nichts an Deutlichkeit zu wün- schen übrig: „Das Lagerhaus in Kirchdorf ist schon ein Wahn- sinn. Nur damals hieß es, dieses Projekt sei für den ge- samten Bezirk. Wenn ich mir nun die diskutierten Stand- orte in Kitzbühel ansehe, ist mir nicht mehr wohl. In die- sem Bereich ist aus raumord- nerischer Sicht kein Lager- haus vertretbar. Und ich kann mir wirklich nicht vorstellen, welcher Politiker sich über ci- ese Umweltsünde drüber traut. Meine Antwort heißt unmiss- verständlich NEIN, zu beiden Standorten!" Christoph Hirnscii41
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