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10. November 2005 Aktuell 5 Vorzeitiger Lizenzentzug bringt das größte österreichische Sandplatzturnier in Bedrängris „Nur ein fadenscheiniger Grund" Mit dem Verlust der Lizenz steht das renommierte Tennisturnier in bekannter Form vor dem Aus. KITZBÜHEL. Die Tennisver- antwortlichen waren es schon gewohnt, dass jedes Jahr aufs Neue der Fortbestand des Tur- niers hinterfragt wurde. Mit der tatsächlichen Autkündi- gung des Lizenzvertrages (sei- tens des Rechtsinhabers „Sic- cative" - ein Unternehmen der Tiriac Gruppe) sehen sich nun aber die Protagonisten rund um KTC-Präsident Gerhard Priglinger handfesten juri- tischen Tatsachen gegenüber. Tatsachen, welche das Tur- nier in der bisherigen Form (International Series Gold mit einem Preisgeld von 650.000 Euro) wohl den Todesstoß geben. Werden Kündigung gerichtlich anfechten Offensichtlich die Sorgen um Kitzbühels Sommerevent Nummer Eins gewohnt, zeigt sich KTC-Präsident Gerhard Priglinger im Anzeiger-Inter- view bezüglich der Austragung im nächsten Jahr betont gelas- sen: „Ich sehe das Turnier für 2006 noch nicht gefährdet. Er- stens scheint das Turnier nach wie vor im ATP-Kalender für 2006 auf und zweitens ist auch rechtlich noch nicht das letzte Wort gesprochen," formuliert Priglinger den Gang vor das Gericht. „Natürlich werden wir diese Kündigung vor einem hollän- dischen Gericht anfechten, denn für uns zeigt sich die Be- gründung seitens des Lizen- zinhabers als fadenscheinig." Als auslösendes Moment sollen verspätete Zahlungen von Spielergagen im Raum stehen. Der Gang vors Gericht lässt den Kitzbühelern natur- gemäß ein Zeitfenster offen, denn bekanntlich mahlen di- ese Mühlen langsam und auch die ATP ist als schwerfällige Spielervetretung bekannt. ‚: Zudem arbeiten wir jedoch schon an Alternativen, denn Li2enzen gibt es rei:hlich am Markt. Die Frage :st nur, wel- chen Termin sie zalassen und wieviel Geld wir cafür aus- geben wollen," liisst Priglin- ger auch die Bereits:haft von Stadtgemeinde und Touris- musverband als Zahlungs- partner in dieser Frage durch- klingen. „Wenn wir in der Lage sind, das Turnier lang- fritig abzusicher:i, weiß ich um Zusagen seitens beider Giuppen." Halbes Preisgeld - gleiches Event Offen denkt der KTC-Präsi- dent auch über eine komplett neue Ausrichtung des Turniers nach: „Ich glaube, dass wir scTion mit dem halben Preis- geld und dem Zui'auf eines Superstars ein Turnier auf die Beine stellen könnten, das nizhts an Attraktivität einbü- ßen müsste. Ich mikhte auch nicht ausschließen, dass wir künftig - natürlich in einer an- deren Turnierserie - zeitgleich ein Damen und Herrentur- nier ausrichten. Wir denken in alle Richtungen, um das Som- merevent in der Stadt zu hal- ten," bestätigt Priglinger ho- hes Interesse diesbezüglich seitens cer öffentlichen Hand und auch des Hauptsponsors Generali. Bleibt nur die Frage. warum nicht schon längst die Zeichen der Zeit erkannt wurden und auch Kitzbühel sich zu „Small is Beau:iful" bekennt, wenn doch auch das halbe Preis- geld ein Topturnier sicherstel- len kann. Der Feind in meinem Bett Die internationale Sportwelt unterliegt ihren eigentüm- lichen Gesetzen, die nicht nur dem rein Sportlichem ver- pifichtet sind., Kitzbühel hat zudem noch seine eigenen Re- geln und vermutet subversive Kräfte und Turnirverhin- derer im eigenen Stall. Und aus Kreisen des KTC ist nicht nur atmosphäri;ch dc: Vor- wurfwahrzunelunen, cass hei- mische, destruktive Kräfte am Werke sind. ‚.Laufere Stör- feuer aus dem Umfeic. der Ma- cher rund um Tiriac sind nicht gerade förderlich,' macht Prig- lingen seinem Unmut Luft. Für Peter Schei::ng eine haltlose Linie. ‚Wenn ich un- ter vorgehaltener Hand höre, dass ich Kitzbühe das Tur- nier wegnehme, so trifft mich das hart. Erstens habe ich kei- nerlei Funktionen innerhalb der betreffenden Entschei- dungsgremien und zweitens fühle ich mich als ehemaliger KTC-Präsident nach wie vor der Sache verptlichtet. Das Turnier ist auch nien Kind und ich werde n:einals gegen diese tolle Idee ;?rechen," weist Scheiring jegliche (medial vermuteter Berater- tätigkeiten für Tiriacfirmen von sich. Christoph Hirnschall
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