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Josef ALer, Edgar r-Iernegger, Saskia Haspel, Sebastian Mi!lerer und Günter Haider diskutertan über die Schulzukunft. Foh:Anzeic'er 8 Aktue Ausgabe 45 KLTZBCJHE[ER * 4inzeig Jeden Donnerstag: Die Wochenzeitung für Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport aus dem Bezirk Kitzbühel IMPRESSUM Verleger, Inhaber & Herausgeber: Kitzbüheler Anzeiger Gesellschaft m.b.H. Im Gries 23, 6370 Kitzbühel Tel. 05356/6976, Fax: D'W 22 redaktion@anzeiger-news.com UNTERNEHMENSLEITUNG Peter Höbarth Geschäftsführer Christoph Hiruschall Chefredakteur, GF Stv Hans Achorner Leiter Verwaltung, GF-Stv. REDAKTION CR Christoph Hirnschall Politik, Wirtschaft Bakk. Sabine Gratt Lokal Kultur Mag Susanne Radke Lokal, Kultur Olga Wechselberger Bezirk, Satz & Layout Sandra Nemnayer Bezirk, Satz & Layout Richard „Urbi" Urbanek Gesellschaft Elisabeth M. Pöll Sport WERBUNG Barbara Zeiinger Formatanzeigen Gianni Ferrandes Formatanzeigen, Grafik Gerhard Krimbacher Formatanzeigen, Grafik Paul Bachmann Formatanzeigen, Grafik Renate Mitterer Kleinanzeigen KUNDENBETREUUNG Anita Lutzmann VERWALTUNG & ABO Brigitte Ehrensperger Kundenfotos und -dokumente ohne Quellennachweis werden frei genutzt; zudem übernimmt der Anzeiger keine urheberrechtliche Haftung. Verlagsorf: Kifzbü hei Herstellungsort: Kilzbü hei-Linz Hersteller: OON Druekzentrum GmbH&Co KG, Medienpark 1, 4061 Pasching Tel. 073217805 Anlässlich des 1 0-jährigen Bestehens des Mordessori- Hauses in St. Johann fand am 'ergangenen Freitag eine spannende und gut be- suchle Bildungsdiskussion sowie am Samstag ein Ta der cilfenen Tür statt. ST. JOHANN. Im Montessori- haus In St. Johann sind heute 2. Kindergartengruppen mit Ein- zelintegration, eine Kleinkinder - grup eine Primaria (von 6-10 Jahren' und eine Sek.jndaria (io - 15 Jahre) untergebracht. In;ge- sami 35 Kir der aus dem ganzen Bezirlz werden hier betreut and unterrichtet Und während man früher dIe Montessoriprinzipien oft arwohnisch beäugte beweist sich inzwischen die hohe Quali- tät des Unterrichts die allniäh- lich auch zu offizieller Anerken- nung führt. Gewürdigt wurde an diesem Abend zuerst konkre: die Arbeit der Mitarbeiterinnen des Kin- derhajses. Ihnen wurde in einer feierlichen Zeremonie das Mon- tessoE-Qualitäts-Siegelverliehen. Diess gilt für Deuschland und Österreich und stellt :lurch neu- trale E.egutachtung sicher, dass in der betreffenden Einrichtung die erforderhchen Voraussetzungen für die Montessori-Pädagogik gegeben sind und nach den all- gemeil gültigen Standards der Montessori-Pädagogil< gearbei- tet wirc. Der neue Respekt für Montes- sori zeigte sich aber nicht zuletzt auch art den hochkarätigen Teil- nehinern der Podiumsdiskussion "Macht Schule fit fürs Leben?' mit 3ilcungs-Lande;rat Seba- stian Mitterer, der Tiroler S?Ö- Schulsprecher Prof Mag. bsef Auer, Saskia Haspd Präsidentin der Österreichischen Montessciri Gesellschaft, Edgar Herne gger, Bundeselternsprecher t±er Freien Schulen Österreich und Prof. Dr. Günter Haider vorn Pisa-Zen- trum Salzburg, der auch das ei:i- führende Referat hielt. Abgesehen von den aLgemein bekannten Ergebnissen der Fisa- Studie wies er auf seine beson- dere Sorge hin, dass rund 2.0 % der österreichischen Schliler nicht die Mindeststandards errei- chen, (also etwa nicht sinnhaft le- sen können) und allgemein nicht jene Problemlösungskenntnisse erreichen, die ilmen das all:äg- liche Leben eigentlicri rfordert. 200/o der Schüler unter Mindeststandard Er betonte mehrfach, dass an den herkömmlichej Schulen zu viel Wert auf Faktenwissen gelegt würde und viele Forderungen, die seine Zukunftskornruission an die Schulpolitik stellt mh es selbst zu tun!") in den Freien Schulen wie derL Montes- sori-Schulen bereils umgesetzt sind. Sie wirkten so als Vorr,iter für andere Schulen und dürften nicht für dieses Engagement be- straft werden, indem man ihnen keine Lehrer bezahlt. Der Montessoriverein St. Johann bekommt pro Kind pro Jahr nur ca. 300.- Euro Förder.ng, ein Schuiplatz in einer öflent- lichen Schule kostet hingegen ca 6.000 - z000.- Eur. Die Diffe- renz müssen Eltern. S chul-Ak- tivitäten und Sponsoren alleine aufbringen. Dies brachte den Freien Schulen letztlich ein etwas elitäres Image ein. Edgar Hernegger wies in der anschließenden Diskussion als Elternverfteter darauf hin und plädierte, dass dieses Vorurteil bekämpft werden müsse. "Wir haben Kinder aus allen Schichten und es gibt viele finan- zunabhängige Gründe, die Schü- 1er in eine solche Schule zu schi- cken. Lehrpersonen müßten aber unbedingt bezahlt werden, dann könnte noch mehr und bessere Arbeit geleistet werden:' ÖMG-Präsidentin Saskia Has- pel erklärte den Montessori-An- satz mit seiner starken Betonung der Individualität jedes Kindes, wofür es besonders in den Mon- tessori-Einrichtungen Zeit und Raum gäbe. Dieses spezielle Kri- terium lobte auch LR Sebastian Mitterer und verwies auf seine Bemühungen, die Situation in den Regelschulen zu verbessern, mehr soziales Lernen durch die Einfühnmg der sozialen Stun- den zu erzielen, Lehrerfortbil- dungsmaßnahmen einzuführen und Ähnliches. "Ich finde die Arbeit die in den Montessori- Schulen geleistet wird sehr gut und wünschte mir mehr Part- nerschaft zwischen allen Schul- fonnen so Mitterer. Ein Wunsch, der auch vom in- teressierten Publikum geteilt wurde, dass sich allerdings auch sehr kritisch über die offizielle Einstellung in Österreich gegen- über freien Schulen äußerte. Ei- nen Schritt weiter ging schließ- lich noch SPÖ-Schulsprecher Josef Auer. Er forderte noch viel mehr Autonomie für die Schu- len generell. "Die Entwicldung soll dahin gehen, dass man ein- mal keine freien Schulen mehr braucht weil alle Schulen weit- gehend ihre eigenen Programme durchführen können Bis dahin wird wohl noch ei- nige Zeit vergehen, doch wenn Österreich bildungsmäßig kon- kurrenzflihig bleiben will, dann müsste man von Regierungsseite auf die eigenen Bildungssprecher hören und möglichst rasch rea- gieren... sura Österreichs Freie Schulen - Alternative und Wee aus der Bildu Montessori als Modellschule?
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