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Wie ihn Kitzbühel ken -it: Toni Salier m't Bruder Rudi als der berühmteste „Kinderschilehrer" der Welt. „Heute noch freue ich -nich, die Enkel derer af der Schiwiese zu sehen, die ich vor dreißig Jahren schon dort betreuen durfte!' Foto: Urbi Ton "i Sa Der Schwarze Blitz von Kitz Längst zu Lebzeiten eine Legende steht Toni Sauer für eine ganze Nation als Lichtfigur im Raum. Nun feiert der Jahrhundert- sportler seinen 70. Ge- burtstag. KITZBÜHEL. Am 17. No- vember 1935 wird in Kitz- b1hl ein Kind gebcren, das schon zwanzig Jahre später als der „Schwarze Blitz von Kitz" Geschichte schreibt. In Cortina d'Ampezzo könt sich Toni Sailer mit drei olym- pischen Medaillen und vier WM-Titeln zum Schistar auf Lebzeiten. Mit insgesamt sie- ben weitmeisterlichen Titeln ist und bleibt Toni Sauer der erfolgreichste WM-Athlet al- le: Zeiten. Mit 23 Jahren hat Sailer bereits alle sportlichen HchstIeistungen erbracht und übertroffen und hilft ei- ner gebeutelten Nachkriegs- nation, ein neues Selbstbe- wußtsein zu definieren. Danach folgte was füf ei- nen ?ori Sailer folgen musste: Sailer wird im beginnenden Medienzeitalter ein strah- lender Medienstar. Dass der „Fescha" niit seinem styah- k nden Lächeln und unwider- sichlichem Tiroler Charme au:h hier souverän agierte, bewe:sen mehr als zwanzig Hauptrollen in Kinofilmen, d-.i tzend2 Schaliplattenauf- narnen, aber auch zahlreiche Tneaterrollen klassischer Sttcke. Yur ein Traum blieb dem Tc.ni Sauer verwehrt: „Was die Wenigsten wissen: Ich habe in Berlin für das Mu- sical My Fair Lady vorgesun- gen und hätte die Rolle auch bekommen. Leider musste ich jedoch einen bestehen- den Filmvertrag einhalten und konnte diese reizvolle Aufgabe nicht wahrnehmen," trauert Sauer heute noch die- ser Chance einwenig nach. Nur langweilig wurde dem Idol während eines bewegten Lebens niemals. Denn er blieb dem Schisport immer treu und beeinflußte eine ganze Schination als ÖSV-Cheftrai- ner, als Hahnenkammrenn- leiter und als Funktionär in höchsten FIS-Gremien maß- geblich - bis heute. Zahlreiche Ehrungen aus al- ler Welt blieben nicht aus und die Wahl zum Jahrhundert- sportler beweist nur einmal mehr, welch aussergewöhn- liche Lebensgeschichte dem gelerntea Spengler aus Kitz- bühel bschieden sein sollte. Eine Geschichte, die eine große Persönlichkeit maßgeb- lich prägte und formte, denn seine Erfolge waren nie sein Lebensinhalt: „Das Leben als solches zu meistern, ist die wahre Aufgabe eines Men- schen," weiß Sailer nur allzu gut um die Schattenseiten Be- scheid: „Der Tod liebster Men- schen hält dir vor Augen, dass kein Platz für Überheblichkeit gegeben ist. Und dem Sensen- mann selbst Auge in Auge ge- genüber zu stehen, gibt Ge- wissheit, das Hier und Jetzt zu leben und zu genießen," verrät Toni Sailer gern sein Lebensmotto: „Leben ohne Angst! Was nützt es, sich Sor- gen um Dinge zu machen, von denen du nicht weißt, ob sie jemals eintreffen werden. Aus- ser, dass du immer von deiner Angst beierrscht bleibst." Auch in seiner Lebensweise überrascht die „öffentliche In- stitution": „Am liebsten bin ich alleine oder mit Freunden unterwegs, geh' am Hahnen- kamm sc-iifahren, spiele Golf oder gehe jagen," schildert Sailer seine Naturliebe: „Nicht das Schießen begeistert mich, sondern dieses unvergleich- liche Naturerlebnis. Und je- den Tag freu ich mich, den Wilden Kaiser zusehen. Ich hab ihn schon tausendemale fotografiert und jedesmal ent- decke ich seine Schönheit aufs Neue!" Der Kitzbüheler Anzei- ger gratuliert der österrei- chischen Sportlegende und einem großen Menschen zu seinem runden Geburtstag aufs Herzlichste! Christoph Hirnschall
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