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4 Aktuell Ausgabe46 ‚Weliness", ein Modewort, welches in unserer Mut- ter;prache „Wohlbefm- den" heißt, ist zum touri- stischer „sine qua non ohne da5 man sich kei- n-en Urlaub mehr vorstel- len kann, erklärt worden. Dieses zum Angebot ver- wirklichte Gebot wurde zur Bonanza für die Bauindu- strie, besonders für Instal- lateure, Maurer usw., denn der Begrf „Weilness" ist oFne aufwändige Schwitz-, Bade- und Knetoasen, in- stailierte Wasserfälle, Far- benspiele und diversen anderen Schikanen nicht rnoghch. Weilness ver- p:lichte:! Den Urlaub nicht in einem Wellnesshotel ver- b:acht zu haben führt zum Prestigeverlust und die- ser zum Unwohlsein. Vor über zwei Millennien gab es schon einmal einen ähn- lichen Schlager, der sich als Evergreen bewährte: „Mens sana in ;orpore sano« - "ein gesunder Geist in einem ge- sunden Körper". Dem Geist wird heatzutage nicht mehr viel We]ness angeboten, es sei denn man begibt sich zwecks geistig-seelischer Erneaerung in ein Kloster. Dort wird man allerdings auf manche moderne Weil- ness-Installation verzich- ten müssen und sich besten Falles mit der Methode des Pfarrers Sebastian Kneipp auch physische Erfrischung gönnen können. Bei kluger Vermarctung könnte man da den Klöstern zu einem beachtlichen Zuwachs an Nächtigungsziffern verhel- fen und sogar den Zeitgeist beleben. Dreimal stü '2te an fa si glei- cher Stelle in Wilden Kser ein Wanderer in den Tot. Nun wird der Bereich mit einejil StaIseil gesichert. GOING. Schwindeifreiheit ijnd Trittsicerheit wird von jenen Wanderern verlangt, die einen cer vieen Gipfel des WilderL Kaisers bestei- gen möchten. Die ve1 . arigene 5 chinwetterp eriode l :kte tgliclz hunderte sokhe: 3erg- fexen aus nah und fern in das weltbekannte Gebir e. Nur wenige von ihnen machten sich, geblendet von der unge- trübten Bergkulisse, ernsthaft Gecanken über dc dort Lau- emden Gefahren. Am 29. Ok:ober anderte sich das schlagarti. Ein 30- jähriger Kleiterer verior beim Abstieg vom scgeriartnten Niedersesse oberhalb der Ackerihütte das -leichge- wicht und stiuzle rund 150 Meter in die Tiefe. Er war auf der Stelle to. ljnter den Wan- derern machte sich eirte ge- wisse BeldDmmenfeit be- merkbar, dennoch gingen die meisten von e±nem :raschen Zufall aus. Immerhin reicht der letzte tödlirhe Absturz bis ins Jahr i.o zurück. Dc•ch herefts am nächsten Tag ereilte eine nicht ein- mJ zwrnzigjälzrige Wande- rerin das gle:che Schicksal. Beinahe an der selben Stelle wie die be:den Männer zu - vor stürzte sie ebenfalls :n den Tod. Eine ganze Zunft s:eht unter Schock Kann Stahiseil weitere Abstürze verh indern? Zwei tödliche Bergunfiile in- nerhalb von zviei Tagen an beinahe der selben Stelle lisst den DrLck auf die Verant- worticheri ste:gen. Eine bes- sere ADSi:herung des let-of- fenen Ste:es wird von vielen Seiten gefordert. Doch kann man einen Wilden Kaiser ab- solut sicner machen tnd so sämtliche Gefahrencuellen beseitigen? Die dre: für den betrcenen Bereich zuständigen Crgarti- sationen, Alpinpoizei sowie Bcrg:ettirt und Alpenverein St. Jchann, versuchten darauf eine Antwo:t zu finden „Wir waren zuerst der Meinung, dass der Steig so bleiben soll wie er :st. Doch irgendwie ha: uns das keine Ruhe gelassen, immerhin gbt es im gesam- ten Kaiser keinen Ort an dem mehr passiert ist, als auf die- sem Steig am Niedersessel' erklärt Aliinpolizist Martin Hautz den Zwiespalt. „Nach einiger Diskas- sion sind wir dann aber zu dem Schluss gekommen, die Stelle doch azusichern. Ein- fach, um dem enormen mo- ralischen Druck Rechnung zu tragen", so H]utz weiter. Dem- nächst wird es gemeinsam mit Bergrettung und Alpenverein eine Besichtigung vor Ort ge- ben und dann soll entschie- den werden, wie der heliete Wanderweg am besten abgesi- chert werden kann. Als wahr- scheinlichste Variante gilt ein 5 tahlseil. Ob mit dieser Absicherung weitere Unglücksfälle verh in- cert werden können, hängt ganz von der Disziplin der Wanderer ab. „Denn der Weg wird desh&b nicht leichter. Es gibt sicher viele, die das Seil richt verwenden. Doch wir haben unseren Beitrag dazu geleistet, dass an dieser Stelle richts mehr nastiert' so Mar- tin Hautz. Sabine Gratt Tauserde Wdererz es im Herbst ii den Wddei Katser. ar einen Burschen und eii Mädchen endete c'ieser4usflug aPerdt.:..s tbdlich. Foto: Anzeiger Nachdem kürzci zwei junge Bergfexen am Niedersessel in den Tod stürzten Kaiser Soll sicherer werden
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