Kitzbüheler Anzeiger

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24. November2005 Aktuell 7 Umweltschutzverein plädiert für eine Volksbefragung in der Causa „Egger-Erweiterung« Das Volk soll entscheiden! Sowohl der Umwelt- schutzverein BI Eggerwerk als auch Sprengelarzt Dr. Georg Woertz äußern Bedenken hinsichtlich der geplanten Betriebserwei- terung. ST. JOHANN. Bei der regu- lären Jahreshauptversamm- lung des Umweltschutzver- eines BI Eggerwerk am 15. November versuchte man von Seite der Firma Egger, Verständnis für die geplante Werkserweiterung zu fin- den. Produktionsleiter Albert Berktold führte erneut an, dass es bei der neuen Produk- tionshalle keinerlei Emmis- sionen und Abwasser geben würde und 40 neue Arbeits- plätze entstünden, doch stieß er in den Reihen der Vereins- mitglieder auf Unglauben. Obwohl das Gespräch weit- gehend freundschaftlich ver- lief und Obmann Hansjörg Hofer noch einmal betonte, dass er sich der Bedeutung des Egger-Werkes als Arbeit- geber durchaus bewusst sei, blieb er hart in seinem Stand- punkt, dass es auch einmal ge- nug sein müsste. Volksbefragung und Podiumsdiskussion "Wir haben schon vor 5 Jah- ren appelliert, dass das Werk künftig nicht mehr zu vergrö- ßern. Es gibt ja interessanter- weise laut eigener Aussagen bei der Firma Egger niemals Störfälle und immer werden k " - Hansjörg Hofer will mit Volksbefragung und Podiums- diskussion die ‚ E,weiterung noch stoppen Bild: Anzeiger alle Grenzwerte eingehalten, aber die Optik spricht offen- sichtlich dagegen. Der Scha- den für den Tourismus ist ja nur die Spitze des Eisbergs, es hängen die gesamten Hand- werks- und Kleinbetriebe ebenfalls von den Gästen ab. Man muss heute immer die beste Qualität bringen, ob bei Egger oder als Urlaubsort' er- klärte der Vereinsobmann. "Je größer das Werk, desto grö- ßer der Qualitätsverlust für die Region und desto weniger wert sind auch sämtliche Häu- ser und Grundstücke!" Als Protestmaßnahme ge- gen die überwältigende Zu- stimmung des Gemeinderates will die BI eine Volksbefra- gung durchführen, dies hätte man auch bei den Touris- musverbänden angeregt. Zur Einforderung einer Volksbe- fragung bedarf es aber Un- terschriften der Bevölkerung und die Frist für Stellungnah- men läuft am io. Dezember ab. Man hofft auf zahlreiche Beteiligung und schließlich will man Anfang Dezem- ber eine Podiumsdiskussion veranstalten. Messstelle unbedingt für St. Johann Eine weitere dringende Forde- rung der BI Eggerwerk ist die Installierung einer Messstelle, ein Anliegen, bei dem sie auch von Sprengelarzt Dr. Georg Woertz voll unterstützt wer- den. Er schrieb einen offenen Brief an die Verantwortlichen und fand auch gegenüber dem Anzeiger deutliche Worte: "Ich bin nicht unbedingt für Touristik und gegen Schwer- industrie, es geht mir viel- mehr um Raum und Lebens- bedingungen der Menschen. Ich bin erschüttert, dass sol- che Entscheidungen getroffen werden ohne Messungen und damit ohne offizielle Kon- trolle. Wir leben in einer ku- matologischen Kesseltallage und von Belastungen kann zum Beispiel auch Kitzbühel betroffen sein. Man sollte so ein Großprojekt nicht auf die leichte Schulter nehmen, weil hier langfristige Probleme entstehen könnten. Ich würde es sehr befürworten, wenn ein Messgerät beziehungs- weise eine dauerhafte Mess- station eingerichtet wird und zwar vor einer so wichtigen Entscheidung!" plädiert der Sprengelarzt. Nun liegt es an der Ge- meinde, zumindest das Ver- sprechen, sich um eine Mess- station zu bemühen, in absehbarer Zeit zu verwirkli- chen... sura
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