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: Trotz perfekter Bedingungen müssen Tourismusbetriebe vielfach Buchungswünsche für die Kommende Woche ablehnen. Foto: Anzeiier 3. Februar 05 1 Lokal / 3 Zeitgleich Semesterferien in Österreich, Deutschland, Holland und Belgien Zu wenig Platz f U OR r Urlaubsgaooste BEZIRK. Für Aufregung sorgt die heurige Seme- sterferien-Konste!Iation. Sowohl in Teilen Oster- reichs und Deutschlands, als auch in Holland und Belgien ist zeitgleich schulfrei. Was die Kinder freut, bereitet einigen Tourismusorten Probleme. Am kommenden Wochenen- de beginnen, wie jedes Jahr am ersten Montag im Februar, für zehntausende Schüler in Wien und Niederösterreich die heiß ersehnten Semesterferien. Ab in die Ferien heißt es am Woche- nende aber auch in den vier deutschen Bundesländern Bay- ern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Was bei Touri- stikern normalerweise auf gro- ße Freude stößt, sorgt heuer flur viel Aufregung. Denn zusätz- lich haben auch in Belgien und Holland die Schulen geschlos- sen und viele Familien einen Urlaub im Bezirk Kitzbühel ge- plant. Befürchtet wird daher nicht nur ein riesen Verkehrschaos, sondern auch Umsatzeinbußen und Imageschäden gerade für Regionen, die verstärkt auf Fa- milienangebote bauen, wie der Präsident der Osterreichischen Hoteliervereinigung (OHV), Sepp Schelihorn erklärt. „Wir haben für diese eine Woche mindestens um 50 Prozent mehr Anfragen als wir Betten haben. Dafür sind wir in den anderen Wochen im Februar nur zur Hälfte belegt. Wir verärgern da- mit die Gäste, die keinen Platz mehr bekommen und die fahren dann ins Ausland auf Urlaub." Eine Woche vorher wäre genügend Platz gewesen Vielfach wurde in den ver- gangenen Wochen in Osterreich daher eine Verlegung der Seme- sterferien gefordert. Von Bil- dungsministerin Elisabeth Geh- rer wurde dieser Vorschlag aber stets abgelehnt. Zum einen des- halb, da laut Gesetz eine Verle- gung bereits 2003 beschlossen hätte werden müssen, zum an- deren müssten die betroffenen Bundesländer damit einverstan- den sein und Wien sei beispiels- weise -an einer solchen Änder- ung ohnehin nicht interessiert gewesen. Einer Verlegung der Seme- sterferien hätte auch St. Jo- hanns TVB-Direktor Peter Wallner einiges abgewinnen können .„Die Nachfrage für kommende Woche ist gigan- isch. Es ist schade, dass wir ei- nigen Urlaubsgästen eine Absa- ge erteilen müssen, weil eine Woche vorher hätten wir durch- us noch Plätze anbieten kön- nen. Es wäre gut, wenn es in Zukunft keine solchen Uber- schneidungen mehr geben wür- de", hoffl er. Negative Auswirkungen auf die gesamte Wintersaison be- fürchtet Wallner allerdings nicht.,, Momentan schaut es nicht so schlecht aus. Im De- zember hatten zwar auch wir wegen der späten Anreise der Gäste ein Minus zu verzeich- nen, doch das konnten wir im Jänner wieder ausgleichen. Wir hoffen auf eine ähnlich gute Saison wie im vergangenen Jahr", gibt sich Wailner optimi- stisch. Auch in Kirchdorf macht man sich über den weiteren Saison- verlauf keine allzu großen Sor- gen. Dennoch komme es auf- grund der zeitgleichen Seme- sterferien zu einigen Proble- men, wie Roswitha KexI be- richtet. „Die Gäste waren be- reits im letzten Jahr erbost über die heurige Saison. Viele Hol- länder, die nach den Wienern und Niederösterreichem Ferien hatten, wollten am Ende ihres Urlaubs gleich für nächstes Jahr wieder buchen und mussten feststellen, dass das gewünschte Zimmer nicht mehr frei war." Überfüllte Schipisten befürchtet Mit Beschwerden werden auch die Mitarbeiter des TVB Brixen zur Zeit häufig konfron- tiert, schildert Christine Aschenwald. „Es wäre sicher besser gewesen, wenn die Wie- ner und Niederösterreicher be- reits eine Woche früher Ferien gehabt hätten, dann müssten wir jetzt nicht so vielen Urlau- bern' absagen. Auf den Schipi- sten wird nächste Woche auch einiges los sein", beflirchet sie. „Gesteckt voll" heißt es auch in Kössen, wo man bereits ver- sucht die Urlaubsgäste in Rich- tung Walchsee umzuleiten, wie TVB Direktor Roman Moser bestätigt .„Wir können derzeit sogar jene Zimmer und Früh- stückspensionen vermieten, die sonst nur schwer zu vermitteln sind", nimmt er die derzeit:ge Situation aber eher gelassen. Keine Probleme für 2006 und 2007 erwartet Damit ähnliche Überschne:- dungen in den kommenden Jali- ren vermieden werden können, fordern Touristiker nun eine einheitliche europäische Fe- rienregelung. Schullandesrat Sebastian Mitterer gibt für 2006 und 2007 aber schon ein- mal Entwarn- ung: „Auf Bundesebene hat eine Expe:- tengruppe gewissenhaft die Fe- rien-Termine in ganz Europa überprüft und verglichen. Das Ergebnis: Uberschneidurgen der Termine können für 2006 und 2007 ausgeschlossen wer- den. Auf Landesebene arbeitet die Landesregierung in dieser Frage eng mit der Wirtsehift- kammer Tirol, Sparte Tou- rismus und Freizeitwirt schaft zusammen. Sollten für 2008 andere Ferien-Termine nctwen- dig sein, wird die Landesregie- rung rechtzeitig alle notwendi- gen Schritte unternehnien", verspricht Mitterer. sag
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