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Lawinen-Abrisskanten prägen derzeit das Bild vieler tiefverschneiter Berghänge. Foto: Krimbacher 10. Februar 05 Lokal / 5 Lawinenkommission im Dauereinsatz KITZBÜHEL. Die heftigen Schneetälle versetzten auch die Kitzbüheler Lawi- nenkommission in Alarm- bereitschaft. Mehrere Erkundungsflüge und Lawinensprengungen waren notwendig. Es ist zum Großteil der pro- fessionellen Arbeit der Kitzbü- helcr Lawinenkommission zu verdanken, dass es in der Berg- weit rund um Kitzbühel in den vergangenen Tagen zu keiner Lawinenkatastrophe mit Ver- schütteten gekommen ist. Die Situation war nämlich durchaus kritisch, wie der Vorsitzende der Lawinenkommission, Alois Ha- selwanter, bestätigt. Bereits am Donnerstag ver- setzte die sogenannte „Stickl- berglawine" oberhalb des Stadt- teils Staudach die Lawinen- kommission in erhöhte Alarm- bereitschaft. 20 Häuser stehen dort in der gelben bzw. roten Gefahrenzone, schon einmal (1999) mussten die Bewohner für kurze Zeit evakuiert werden. „Nach einem Erkundungsflug zusammen mit BM Klaus Winkler entschloss ich mich KIRCHDORF. Was auf den ersten Blick wie ein beein- druckendes Naturschau- spiel aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinse- hen als Gefahr für die Umwelt. Durch die enorme Schneeeinbringung der letzten Tage ist die Großa- che von Schollen übersät. Seit vielen Jahren beklagen sich die heimischen Fischer be- reits über die Einbringung von Räumschnee in Flüsse und Bä- che. Zum einen würden so Streusalz, Reifenabrieb und 01- rückstände in die Gewässer ge- langen, zum anderen werde durch die Schneezufuhr die Wassertemperatur merklich herabgesenkt. Beides mache den Fischen das Uberleben schwer, heißt es. Aber nicht nur die Fischer reagieren erbost. Viele Anrainer befürchten, dass beispielsweise durch die Schneeeinbringung in die Großache eine neuerliche zwei Mannschaften im Inög- liehen Abrissgebiet abzusetzen. Schneeprofil und Rutschtest sorgten aber für Entwarnung", so Haseiwanter erleichtert. Flug ins Ungewisse Am nächsten Tag waren die Mitglieder der Lawinenkom- mission dann neuerlich auf die Unterstützung des Bundesheer- Überflutung die Folge sein könnte. Vor kurzem erst melde- te ein Mann beim GP Erpfen- dorf, dass es in Kirchdorf zu ei- ner Aufstauung von Wasser und Schnee in der Großache kom- me. Erhebungen vor Ort erga- ben, dass die Ache in Kirchdorf auf einer Länge von mehreren hundert Metern flächendecken hubschraubers angewiesen. Er- kundungsflüge auf das Kitzbü- heler ibm und die Bichlaim waren notwendig. „Sowohl die Gipfelrcgion des Horns wie auch das Gebiet der Bichlalm waren seit drei Tagen von der Umwelt abgeschnitten. Es war daher völlig ungewiss, welche Situation uns durch den massiven Neuschneezuwachs und der großen Windverfrach- mit Schneeschollen von bis zu 50 Zentinier Dicke bedeckt ist. Die Bezirkshauptmannschaft wurde davon in Kenntnis ge- setzt. Diese hat inzwischen be- schlossen, dass jegliche Schnee- einbringung einer Genehmi- gungspflicht bedarf. Kitzbühels BM Klaus Winkler hat bereits Berufung angekündigt. sag tungen erwarten würde", schil- dert der Lawinenexperte die heikle Lage. Tourengeher trotzten der Lawinengefahr Bereits vom Hubschrauber aus waren zahlreiche Lawinen- Selbstauslösungen zu sehen. Neben der Erstellung von Schneeprofilen musste daher zusätzlich ein bekannt gefähr- licher Hang mittels Sprengung entschäft werden. „Obwohl der gesamte Berg zu dieser Zeit ge- sperrt war, befanden sieh zwei Schitourengeher im Gefahren- bereich und verzögerten damit die Sprengung", so Haselwanter verwundert. Da die Sprengung keinen Erfolg brachte, konnten die fünf Kommissionsmitglie- der nach verrichteter Arbeit be- ruhigt ins Tal zurückkehren. Doch selbst nach diesem Ein- satz kehrte in der Kitzbüheler Lawinenkommission noch kei- ne Ruhe ein, im Gegenteil. Am Steinbcrgkogel wurde am frü- hen Samstagnachmittag erst- mals an diesem Wochenende ein Lawinenabgang beobachtet, auch Sehifahrer sollen betroffen sein, hieß es. Doch nach länge- rem Suchen konnte zum Glück auch hier Entwarnung gegeben werden. Ohne den unermüdlichen Ein- satz der Männer der Kitzbüheler Lawinenkommission hätte die- ses Wochenende für so manchen leichtsinnigen Wintersportler durchaus auch böse enden kön- nen. Sabine Gratt Räumschnee verstopft Großache
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