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ä 17. Februar 05 Lokal / 3 Auflagen bedrohen Bichlalmlift KITZBUHEL. Der Ablauf der Konzession für den Bichlalmlift mit Dezember 2005 und das neue Seil bahngesetz lassen den Fortbestand der Anlage in eine ungewisse Zukunft rücken. lOk m m Das tragische Unglück von Kaprun und sein unermesslich menschliches Leid brachte - wohl auch zu Recht - ein neues sehr strenges und restriktives Seilbahngesetz. Darin werden alle technisehen Anforderungen an eine moderne Aufstiegshilfe rechtlich normiert imd vorallem der Terminus “Stand der Tech nik” fixiert und geregelt. Daher bemühte sich die Berg bahn AG bereits Anfang 2004 um die Verlängerung der Kon zession und stellte einen An trag. Die zuständige Behörde des Landes Tirol wies jedoch den Antrag mit der Begrün dung, eine Konzessionsverlän gerung sei frühestens ein Jahr vor Ablauf möglich, zurück. Mittlerweile ist das neue Seil bahngesetz in Kraft, welches beispielsweise scharfe Brand schutzbestimmungen und Min destabstände von der Trassen führung zu bestehenden Objek ten vorsieht. Ein romantiscnes Schivergnügen wie anno dazumal bot bislang nur noch das Gebiet rund um die Bichlalm. Nicht zuietzt durch die heimelige Fürsorglichkeit des Eichlalmwirtes. Foto: Markus Miterer Trassenführung durch Auflagen erschwert Bergbahn in der Frage des Bi chalmliftes verständigten wir die Familie Hopfner-Bachler, um den Ist-Zustand zu klären,” bestätigt Hechenberger auch den Auftrag seitens des Auf sichtsrates, alle denkbaren Vari anten prüfen zu lassen. Zudem wurde in einem Informations abend der aktuelle Wissens stand an die betroffenen Mitar beiter vor Ort v/eitergeleitet. Bergbahn zu einem Bichlalm lift. . Beforderungszahlen weit unter dem Möglichen. So werden jährlich etwa 0,83 % aller Gä ste der Bergbahn durch den Bichlalmlift auf den Gipfel ge bracht. Dennoch bekannte sich das Unternehmen immer zum Er halt und setzte ab 2000 - anstel le einer Schließung - auf ein neues Konzept. “Genau hier liegt unser größ tes Problem,” bestätigt Berg bahnvorstand Georg Hechen berger. “Die gesetzliche Vorga be sieht eine zwölf Meter breite Bauverbotszone beidseits der Anlage vor und diesen Raum können wir auf keiner gedach ten Linienführung finden,” or tet Hechenberger den hohen Verbauungsgrad in diesem Be reich für eine etwaige Liftachse als Knackpimkt. Die höchste Realisierungs chance hätte dabei noch die Trasse eines 1-er Sesselliftes. Von den Anfängen Vor gut 47 Jahren ließ der Landwirt und Vater des Bichl alm ?chigebietes, Andrä Bachler die Liftanlagen errichten und erlebte in den ersten beiden Jahrzehnten des Bestehens aueh die wirtschaftliche Blütezeit. In den 70er Jahren erfolgte die Eingliederung in die Berg bahn AG Kitzbühel. Das dar auffolgende Jahrzehnt brachte zahlreiche Zusammenschlüsse verschiedenster Schigebiete und auch die Bichlalm sollte mit den Anlagen am Kitzbühe- 1er Horn eine Einheit bilden. Ein Anliegen welches bis zum heutigen Tag aus umweltrecht liehen Gründen nie die Reali sierungsphase erreichte. Eine spürbare Abwärtsentwicklung trat ab 1990 ein und sorgte für eine negative Geschäftsent wicklung. Bis heute liegen die Alpinkonzept statt Schließung Erhalt ist oberstes Gebot Mit naturbelassenen Pisten, kostenlosen Alpinseminaren, Schneeschuwanderungen und vielem mehr sollte ein eigenes Produkt auf der Bichlalm ent stehen. Nun voll im Trend, setz te die Bergbahn schon vor Jah ren auf Schulungen bezüglich dem richtigen Verhalten im al pinen Gelände und nahm dies bezüglich - auch durch zahlrei che Film- und Presseberichte - längst die Vorreiterrolle ein. Christoph Himschall “Die Bergbahn wird nun ge meinsam mit den zuständigen Behörden und Sachverständi- Diese Lifte werden jedoch nicht gen alle nur erdenklichen Mög- mehr erzeugt. Selbst Doppel- lichkeiten in Betracht ziehen, Sessellifte wurden zuletzt vor um die Bichlalm trotz der nach teiligen Gesetzeslage als ein Sofort nach Vorliegen der durch sine Aufstiegshilfe er- Auflagen ließ die Bergbahn da- schlossenes Schi- und Wander- her ein Gutachten erstellen, gebiet zu erhalten,” ünter- welches die enormen Schwie- streicht Hechenberger das rigkeiten nur bestätigen konnte. schwierige Bemühen und bestä- “Als wichtigster Partner der tigt das Bekenntnis seitens der zwanzig Jahren hergestellt.
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