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Geschichtelehrers Karl H. und der Bruder des Generalseniors (heute sagt man Schulsprecher dazu) Josef H. Nach der Über windung dieser Krise verlief das Obergymnasium sehr har monisch und ruhig. Aus den Jahresberichten, in denen wohl nur im Borromäum bis 1953 al le Noten abgedruckt wurden (!), kann man entnehmen, dass er ein sehr guter und braver Schüler war. Als er aber einmal, von seinem großen Bruder zu einer Protesthandlung gegen das schlechte Essen der Nach kriegszeit verführt, in Betragen einen Zweier bekam, meinte das Gredei besorgt: “Aus dem Buben wird einmal nichts g’- scheits werden!” Nach der Matura ging Hans in das Germanicum-Hungari- cum in Rom. Bis heute schicken Bischöfe aus dem deutschspra chigen Raum und aus Ungarn begabte Theologen in dieses von Ignatius von Loyola 1552 gegründete Haus. Es war und wird von Jesuiten geleitet - und manchmal geht dann einer gleich zum Schmied, tritt also, wie Hans nach einem Jahr Ger- manicum, in den Jesuitenorden Ab 1940 unterrichtete er so dann an mehreren kirchlichen Seminaren in China, zuerst in Shienhsien, dann in Peking (1947), dann in Hongkong, wo hin sie mit allen Studenten von den Kommunisten vertrieben wurden. 1949 fanden sie eine Zuflucht in Manila auf den Phi lippinen. Nachdem diese Stu denten mit ihren Studien fertig waren und zu Priestern geweiht wurden, gründeten die nun ar beitslosen Jesuiten 1957 in ei nem aufgelassenen Konzentra tionslager - in dem zuerst die Japaner Amerikaner, dann Amerikaner Japaner gefangen gehalten hatten - das East Asi- an Pastoral Institut, also das ost asiatische Pastoralinstitut, des sen erster Direktor Johannes Hofinger von 1957 bis 1965 war. 17 Mal um die Erde Die Beiträge dieses Institutes verschafften Johannes Hofinger bald Aufträge zu Vorträgen in der ganzen Welt. Er umkreiste den Globus 17 Mal. Den Spitz namen eines katechetischen Sputniks trug er wie eine Aus zeichnung. Zumeist flog er von Vcr der Abreise in die Mission 1937. Stehend die Schwägerin Else, Manila nach Nordamerika, dann nach Südamerika, weiter nach Nordeuropa; am Weg nach für eine wissenschaftliche Lauf- dutchtre:en. Prim.zbraut war Rom besuchte er gelegentlich bahn bestimmte, wurde er Jung- die Toch:er des grö.Jten Müllers die Verwandten in St. Johann manns Assistent. Für seine Dis- im Unterland, Elisabeth Wies- oder in Mutters bei Innsbruck, sertation über die Geschichte hofer, die 20 Jahrs später dis Weiter nach Afnka und von dort des Katechismus in Österreich geliebte Volksschullehrerin vor nach Indien und zurück nach Maria H. und ein Jahr lang aucr Manila. Von Manila aus organi- die des Verfassers dieses Be- sierte er die katechetischen Stu- richtes v/ar. Mit seiner Priraiz- braut und deren Mann, Dr Wer ner Krainz, hat Johatmes H. ein Leben lang persönlich Kontakte gepflogen imd halbe Nächte Am 26. Juli 1935 wurde Jo- lang mit ihnen über Gott und die Kirche gesprochen. ein. Hofinger (1904 -1992) mit Sohn Engelbert (* 1936). Studien in Rom, Pullach und Innsbruck Vom Noviziat der österreichi schen Jesuiten in St. Andrä im Lavanttal kam Johannes H. nach Pullach bei München, um dort seine in Rom begonnenen bereiste er weit über 200 Biblio- philosophischen Studien abzu- theken, Archive, Klöster und schließen. Anschließend, im Pfarrhöfe im ganzen süddeut- "Gymnasium auf dem Freinberg sehen Raum. Er kaufte zusam- bei Linz, wurde ich ein begei- men, was er finden konnte. Die sterter Lehrer - und ich bin es Dissertation erschien 1937 in geblieben ... Das Borromäum Buchform (siehe “Quellen”) war dem Freinberg im akademi schen Niveau überlegen. Aber haimes H. von Weihbischof Jo- Linz übertraf Salzburg darin, haimes Filzer (1874 - 1962) dass hier die Schüler Charakter- zum Priester geweiht. Filzer, lieh mehr geformt wurden, wo- aus Kitzbühel stammend, war durch bessere Ergebnisse in der ein Vetter der dritten Frau des Erziehung erzielt wurden. Aus Vaters Josef H. Es ist bemer- dem Vergleich dieser beiden mir kenswert, dass der Weihetag in so teuren Anstalten lernte ich allen Lebensläufen, auch im sehr viel für meine Erziehungs- Selbst verfassten, nicht auf- theorien." (Zitiert nach “Mo- scheint. Wichtiger war dem dem Masters...” siehe “Quel- Volk damals wie heute die Pri miz, das erste Messopfer vor der Heimatgemeinde, dessen Theologiestudium in innsbmek. Besuch mit einem vollkomme- Er wurde Professor Josef A. nen Ablass verbunden war. Jungmann SJ, einem gebürtigen Südtiroler (1889 - 1975), als Hilfskraft zugeteilt, zunächst für die Herausgabe der “Zeit schrift für Katholische Theolo- sagt der Volksmund, soll man gie”. Später, als der Orden ihn gerne ein paar Schuhsohlen Zwölf Jahre in China Im Jahje 1937 bestmrotr der Orden den inzwischen 32 Jahre alten Pater für die Cliinamässi- on. Ungern ließ Jungmann sei nen Schüler ziehen. Vor der Fahrt in seinen neuen Aufga benbereich verabschiedete er sich von der Verwandtschaft, wie er vermutete für iiruner: “Auf ein Wiedersehen im Him mel”. Von der Überfahn, da mals natürlich mit einem Schiff, schickte er Fotos nach Hause und an die Familie Wieshofer. Zwei Jahre lang lernte er nun, zehn Stunden täglici. Chine sisch. len”). Im Herbst 1932 begaim das e • Primiz in St. Johann “Ho-Shen-Fu ” sprach man Pa ter Hofinger auf Chinesisch aus. Auf der Rückseite dieses Bildes steht sein Name in chine sischen Schriftzeichen. Für einen Primizsegen, so
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