Kitzbüheler Anzeiger

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dientagungen in Nijmegen (Niederlande, 1959), Eiehstätt (1960), Bangkok (1962), Katin- gondo (Uganda 1964), Manila (1966) und Medellin (1968). 1965 wurde er als Leiter des Pa- storalinstitutes in Manila ab­ gelöst. 1969 zog er nach Nord­ amerika und fand eine Heimat in New Orleans. Auch dort war er unermüdlich tätig, zuletzt als Direktor eines religionspädago­ gischen Institutes. Nach seinem Tod vor 20 Jahren, am 14. Fe­ bruar 1984, schrieb Ordensoberer an die Familien Hofinger: Wir haben ihn im Haus kaum einmal gesehen. Untertags hat er gearbeitet, und abends war er bei seinem Ge­ betskreis. Beten und arbeiten - das ist das Ideal des abendländi­ schen Mönches seit Benedikt. Die erste “Religionslehrerin” von Johannes Hofinger war, nach dem sehr frühen Tod sei­ ner Mutter, die Kindsdim Mar­ gret Trixl, genannt “Gredei”. Er stellt ihr, der Absolventin einer einklassigen Volksschule in Fie­ berbrunn, seine nüchternen drei geistlichen Onkel gegenüber. Von den dreien war wiederum Hans bei weitem weniger intel­ lektuell als Karl und Leopold - sie verspotteten ihn sogar als das “Sakramentsmeisei”. Und doch war Hans der viel bessere Priester, meint ihr Neffe Johan­ nes. sein G'-oßfamilie Hofinger zu Ostern 1953 in St. Johann. Von links: (stehend) Winfried, Leopold, Engelbert, Maria, Inge, Carl, Franz, Lieschen, (sitzend) Josef Elsa, P. Johannes, Hanni, Luise, (ganz vorne) Kon- rad, Hannes, Hermann, Franz Foto: Atelier Hahn, St. Johann Die Theologie und die Philo­ sophie in Rom war thomistiscn, also rein an Thomas von Aquin orientiert - und sie ist es angeb^ lieh bis heute. zu deutlich, dass es für den per- dahinter zu sehen, dann bekam sönlichen Glauben nichts man bald einmal Schwierigkei- bringt, wenn man nur an den ten. Josef A. Jungmann, der ver- Buchstaben hängt, statt den ehrte Lehrer von Johannes Ho- Sinn, die Bedeutung für das ei- finger, hat in seinem Buch “Die gene Leben, die frohe Botschaft Frohbotschaft und unsere Glau­ bensverkün­ digung” das schon 1936 so klar ge­ sagt, dass das Buch einge­ zogen wurde und Jung­ mann einige Schwierig­ keiten mit der Inquisition, der heute so genannten Glaubens- Jcongregation bekam. Es war naher für Jungmann ei­ ne späte Ge- nug:uung, dass er um 1960 Konzilshera- ter ernannt wurde. Sei­ nem Schüler Johannes H. hat er dieses ehrende .\mt nicht ver­ schaffen kön­ nen. Am 28. Juli 1935 feierte Johannes Hofinger SJ in “Die Ta- der Heimatpfarrkirche das erste hl. Messopfer gungen in (Primiz). Die “geistliche Braut ” war Elisabeth N i y m e g e n Wieshofer. und Eichstätt Was ist das Kerygma? Johannes Hofinger verwendet sie später oft, diese auch gebil­ deten Christen unbekannten Wörter “Kerygma” und “keryg- matisch”. Er selbst stellt am En­ de seines Lebens (in “Modem Masters...”) selbstkritisch fest: “ln späteren Jahren hätten mich meine Zuhörer besser ver­ standen, wenn ich das Wort ‘spi­ rituell’ an Stelle des seltsamen griechischen Wortes ‘kerygma- tisch ’ verwendet hätte... ” Es bleibt die Frage, ob diese bei­ den Wörter so ohne weiteres austauschbar sind. Und ob alle Zuhörer oder Leser gleich wis­ sen, was “spirituell” so genau bedeutet. Im katholischen Herder-Lexi­ kon aus 1933 kommt das Wort Kerygma nicht vor - wohl, weil es, nach dem dtv-Lexikon aus 1967 ...” in der neueren prote­ stantischen Theologie (keryg- matische Theologie) die Bct- schaft Auferstehimg Jesu in ihrer Ge­ genwärtigkeit ...” bedeutet. In der Volksschule in St. Jo­ hann vermittelte den Glauben zuerst eine einfache Nonne, Schwester Blasia, dann die Leh­ rerin Erl. Tschofen. “Ehrlicher­ weise muss ich sagen, dass der schlechteste Religionslehrer, den ich in der Volksschule hatte, unser Pfarrer war, ein Doktor der Theologie... Ich respektierte ihn als guten und gelehrten Priester, aber die Erinnerung an seinen Religionsunterricht zeigt mir alles auf was im Reli­ gionsunterricht vermieden wer­ den sollT Im Borromäum war es ähn­ lich: Dem Religionsunterricht von Georg Feichtner wirft Jo­ hannes Hofinger 70 Jahre spä­ ter vor, dass das, was er vortmg, gute Theologie war - “...aber es war nicht genug die Bot­ schaft für das Leben, die wir in unserem Alter brauchten. Ich erinnere mich, dass ich schon als Student diesen Mangel be­ merkte und ich bedauerte es. ...Das, was ich als Fehler emp­ fand, bereitete mich darauf vor, später auf einer kerygmatischen Katechese zu bestehen.” zum Kreuz und von Dilemma der katholischen Theologie Das war das Dilemma der ka­ tholischen Theologie: Sagt man
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