Kitzbüheler Anzeiger

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6 Aktuell Auf dem Weg zum Gerstingerjoch querte die fünfköpfige Tourengrupoe diesen Hang. Ein 60-jähriger Salzburger wurde von dem Schneebretv erfasst und zwei Meter tief verschüttet. Rund 50 m unterhalb des Gipfels (oberer Pfeil) löste sicn eine Lawine, welche die beiden Tourengeher ca. 500 m in die Tie'e riss (unterer Pfeil). Für die 23-jährige Frau kam jede Hilfe zu spä t. Fotos: Anzeiger Trotz vermeintlich „nur“ mäßiger Lawinengefahr starben 2 Tourengeher bei Lawinenahgän^en Ein rabenschwarzes Wochenende querten sie auf ihrem Weg zum Ziel einen circa 40 Grad steilen Nordwesthang. Der möglichen Gefahr bewusst, entschieden sie sich, einzeln die tückische Stelle zu passieren. Ohne LVS-Gerät unterwegs Unter den Füßen eines 60-jäh- rigen Pensionisten löste sich plötzlich ein Schneebrett. Er wurde 150 Meter weit mitge­ rissen und komplen verschüt­ tet. Seine Kameradinnen eil­ ten ihm sofort zur Hilfe, doch der Salzburger trug kein La- winenverschüttetensuchgerät So auch eine fünfkcpfige bei sich, sodass er nicht geor- Schitourengruppe aus Salz- ’ tet werden konnte. Wertvolle bürg. Von der Oberlandl^ütte Zeit verstrich, bis schheßlich aus waren sie am Samstag in die alarmierten Becgretter und Richtung Gerstinger Joch auf- Lawinenhunde am Einsatz­ gebrochen. Sie wählten dabei ort eintrafen. Gegen 12.30 Uhr eine etwas andere Route als die konnten die extra eingeflo- meisten anderen Tourengeher. genen Suchmannschaften den Gegen 11 Uhr vormittags über- rund zwei Meter tief verschüt- Zwei Lawinentote hat­ te der Bezirk Kitzbühei bisher in diesem Winter zu beklagen. An nur einem einzigen Tag verdoppelte sich diese traurige Bilanz. teten Mann schließhch son­ dieren und ausgraben. Jegh- che Reanimationsmaßnahmen bheben allenüngs ohne Erfolg. 500 Meter weit in die Tiefe gerissen Nur wenige Minuten später ereilte eine erst 23-jährige Frau aus Bayern das selbe traurige Schicksal. Gemeinsam mit ihrem Kössener Freund war sie in den Morgenstunden von Ellmau aus auf die Rote Rinn-Scharte aufgebrochen. Von dort aus machten sie sich dann auf den Weg zum Strip- senjoch, um dann wieder nach Kössen abfahren zu können. Doch das Gelände zum Stripsenjoch erwies sich als extrem steil und die beiden beschlossen, ohne Schi zum Gipfel aufzusteigen. Knapp 50 Meter unterhalb des Gipfels passierte die Tragödie. Gegen 12.30 Uhr löste sich über ihnen eine Lawine und riss sie in die Tiefe. Erst nach rund 500 Me­ ter und hohen Felsvorsprügen kamen sie auf der Oberfläche der Lawine zu liegen. Der 2;- jährige Kössener konnte noch mit seinem Handy Hnfe an­ fordern. Vi^enig später wurde er mit Verletzungen unbe­ stimmte Grades ins Kran­ kenhaus St. Johann geflogen. Bei seiner jüngeren Begleiterin konme der Notarzt allerdings nur mehr den Tod festsrellen. Trotz mäßiger Lawinenge­ fahr wird dieses Wochenende als eines der schwärzesten in die Statistik eingehen. Die Ex­ perten vzarnen auch weiterhin davor, die derzeitige Situation nicht zu unterschätzen. Durch die starke Sonneneinstrahl­ ung steigt die Gefahr bereits in den späten Vormittagssnin- den erheblich an. Zudem liegt in Ncrdhängen noch sehr viel lockerer Scnnee. BEZIRK. Es war das erste son­ nige Wochenende seit län­ gerem. Und auch die Prognosen der Lawinenexperten verspra­ chen gute Schitourenverhält­ nisse. Hunderte Wintersportler nutzen die vermemüich traum­ haften Bedingungen für ihre Unternehmungen, die ihnen während der vergangenen Wo­ chen verwehrt blieben. sag
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