Kitzbüheler Anzeiger

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36 Menschen mit Down-Syndrom Ausgabe 13 Julius, der „Bücherwurm“ Jeder Mensch ist anders. Jeder Mensch hat besondere Eigenschaften und Bedürfnisse. Jeder Mensch hat Anspruch darauf, diese frei und unbehindert entfalten zu können. Menschen mit Down-Syndrom sind da keine Ausnahme. 29. Dezember 2003,16.00 Uhr: Mit einem Freudenschrei be­ grüßt Julius seine neue Welt! 2,3 Kilogramm vollkommene, selbstbewusste Lebensfreude sind geboren und erobern im Sturm die Herzen von Mama und Papa. 10 Minuten spä­ ter stellt der Kinderarzt bei Ju­ lius die Diagnose: Down-Syn­ drom. “Für uns brach in diesem Moment nicht die Welt zu­ sammen”, erzählen die Eltern Dominique und Niki “Im 5. Schwangerschaftsmonat bezif­ ferte unsere Ärztin die Mög­ lichkeit auf Down-Syndrom mit 1:32, was relativ hoch ist. Da haben wir beschlossen, unseren kleinen Schatz zu nehmen und zu heben, was auch immer ge­ schieht. Sollte Juhus eine Behin- denmg haben, dann hat das sei­ nen Grund.” Deutsch und Nieder­ ländisch Mehr als zwei Jahre ist Juhus mm der strahlende Mittelpunkt des Famihenlebens. Er ist ein aufge­ weckter kleiner Junge, der seine Eltern jeden Tag aufs Neue er­ staunt “Er entwickelt sich wun- dervoU. Am hebsten schmökert er den ganzen Tc^ in seinen Bü­ chern oder spielt mit unserem Rauhaardackel Max”, lacht seine Mutter, eine gebürtige Nieder­ länderin. Dominique Boesten legt besonderen Wert auf die Stärkung der kommunikativen Julius mit seiner Eitern Dominique Boesten und Niki Lacknec Foto: M. Mitterer Fähigkeiten ihres Schnes. “Ju­ hus wächst bei uns zweisprachig auf, er lernt Deutsch und Nie­ derländisch. Das haken wir für sehr wichtig.” Carpe DIem - Nütze den Tag! Natürhch ha: sich seit Juhus’ Geburt auch im Leber, der El­ tern einiges verändert “Julius lehrt uns jeden Tag, das Leben zu genießen und uns auf die wesenthchen Dinge zu besin­ nen”, erzählen die Eitern stelz. “Juhus kann aUes tun, er muss aber nicht Wenn er die bfc'g- hchkeiten mitbringt und Lust hat kann er später einen Be­ ruf erlernen oder eute Schule abschheßen. Wenn rieht dann eben nicht Frühförderung Er kann sein und tun, was er wih. Ohne jeghehen Druck und Zwang. Darari sollte sich auch unsere Gesellschaft ein Beispiel nehmen”, schmunzeln Domi­ nique und Niki. Ein Sind mit Down-Syndrem steht eine Fa- mhie vor so manche Herausfor­ derung. Zwar sind Kinder mit E'own-Syndrcm nicht krank oder leiden unter ihrer Behinde­ rung. Dennoch weisen manche von Geburt an häufiger gesund- heithehe Probleme auf und ha­ ben Lemsch'S'iErigkeiten. The­ rapien und Frütifarderung sind daher gerade in den ersten Le­ bensjahren zumeist unabding­ bar. Auch drr Lühe Kontakt mit gleichaluTgen Kindern ist für die Entwicklung sehr wich­ tig. Seit Herbst 2005 besucht Ju­ lius die Emoi-Pikler-Krabbel- gruppe im Mentessori-Haus in St Johaim. ‘ JrJus und die an­ deren Kinder genießen ein­ ander. Er lernt Ln einem hebe- \’ohen Umfeld jeden Tag dazu”, erzählt Dominique Boesten. Gleichberechtigung “Das Montessori-Schulsystem Hetet Juhus die idealen Voraus­ setzungen, sich bsstmöghch zu enta\dckeln”, so 'die Mutter. Nach Krabbelstube und Kindergarten woLf n <die Eltern ihren Sohn bei Murnesscri auch zur Schule ge­ hen lassen. Derzeit wäre dies je- deen nicht möghch, denn die öffentliche Hand unterstützt die Imegrahon “behinderter” Kin­ der in Privatschulen - wie eben Monresscri - nicht Die Eltern müssten die Lehrperson aus ei­ gener Tasche bezahlen. “Men­ schen Eohten einander in jeder Hinsicht gle.chgesteht sein”, for- derr. die Ehern. Denn ob nicht behinder: oder behindert - wir sind alle “WIE DU”! Verein 3.2,1... Los! Die Kdzbülieler Privatinitiative 3,2.1 ... Los! wurde von Eltern mit Down-Syndrom Kindern gegründet Zweck ist es, die öf- fenthebkeit aufzuklären imd die Leben =bedingungen von Men­ schen mit Down-Syndrom zu verbessern. Werden Sie Mitglied: 05356/72350 hmw.32ilos.at Kitzbüheler Anzeiger Mit freundlicher Unterstützung: ibRÜCKEÄEI actionURI(http://www.markus-mitterer.com):www.markus-mitterer.com Wertjefoto^ffe Rliiie mntBrer * - ... JOiOP R E PR-^B REU. STAFFNER circle info
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