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27April2006 AKtuell 3 Umfahrung Brixen ist eine technische Herusfcrderung - 1. Baulos steht vor Fertigstellung Die letzte Großbaustelle im Bezirk Es stehen nicht nur die ge- waltigen Erdbewegungen, als Markenzeichen einer Großbaustelle. Oberflä- chennahes Grundwasser machen den gefährlichen Einsatz von Tauchprofis notwendig. BRIXEN. Ein Lokalaugen- schein auf der Megabaustelle in der Brixentalgemeinde ver- deutlicht die Dimensionen: Der Bau der Umfahrungs- strasse - ein 30 Mio. Euro Pro- jekt - läßt keinen Stein am an- deren. Mehr als 300.000 m3 Erdreich werden bewegt. Zum Vergleich sei der Filzalmsee genannt. Der gewaltige Spei- chersee auf 1.300 Metern See- höhe mitten im Schigebiet, benötigte lediglich die Hälfte des Aushubes. Aber auch Brixens Geolo- gie verlangt den Technikern alle Raffinnesse ab, schließ- lich befinden sich einige Bau- werke bis zu 5 Meter tief im Grundwasser. Taucheinsatz unter Lebensgefahr Im ersten Baulos (Hof bis Lauterbach), welche schon zu 8o % fertig gestellt ist, liegt bereits die Ortseinbindung im Grundwasser. Die wahre Schwierigkeit befindet sich je- doch im Baulos Zwei: „Neben umfangreichen Erdbau-, Ka- nal-, Wasser- und Brücken- bauarbeiten ist die Erricht- ung der Bahnbrücke Erlensee eine echte Herausforderung," schildert Martin Aschaber von der Landesbaudirektion. „Auf Grund der schlechten Untergrundverhältnisse und des oberflächennahen Grund- wasserstandes muss das ge- samte Bauwerk tief in den Bo- den verankert werden. Die Aushubarbeiten können nur ohne Absenkung des Grund- wassers, also mittels Unter- wasseraushub, durchgeführt werden. Die sich an der Aus- hubsohle bildende Schlamm- schicht wird von Tauchern mühsam abgesaugt. Vor den Einbringen des Unterwasser - betons müssen die Erdanker in gleicher Weise gereir.i gt werden. Nach dem Aushiirten des Unterwasserbetons kaLn die Baugrube gelenzt und das Bauwerk errichtet werden." Für die Indus:rietaucher ci- 11er oberösterreichischen Sp e- zialfirma in Wahrhei: e:n bensgefährlicher Job, da ±r meterhohe Schlamm die As- beit im Blindfiug erfcrderhrh macht. Letzte Umfahrung im Brixental Neben dem Neubau eines knapp 5 km langen TeistUckes der B178 Loferer Straße i;i- schen der Anschlussstelle Wörgl-Ost über Eruckhäusl bis zur 1317o Brixe -ralstraße im Bereich der Spai- genbrü- cke, ist das Bauvo haben in Brixen eine weite:rt Großin- vestition des Landes i: die In- frastruktur des Bcziris. In dieser Gröencrdnung wohl auch die Let7te: „Ich bin froh, dass wir trotz le: Hoch- wasserkatastrophe diese Um- fahrung zügig virantreiben können," schränki LR Anton Steixner jedoch schnell ein: „Einen Ort derar: großzü- gig zu umfahren, wie hier in Brixen, wird in Zuknnft aus finanziellen Gründen nicht mehr möglich sein Daher bin ich mit Zusagen künftiger Projekte sehr zuruckhaltend und die BürgermesLer wer- derL wohl öfter e:n Nein voi mir als Antwcrt :ekmmen!' Glück für Brixens E.eviiker- ung, denn m:t Fer:igstellung der 3,2 km lmgen Orsum- fahrung und der vonaus- s:chtliche Verkehrs über- gabe bereits im M.irz 2oo8, kommt ein Dorf zur Ruie. Durch d:e Verlagerung des Durchzugsverkehrs auf die Umfahrung kann der inne- rörtliche Verkehr um git 7D % (!) reduzie:t werden. Der- zeit donnern tägLch (binnen 24 Stunden) 11.500 Fahrzeuge durch Brixen. Kunft:g vcrbtei- ben nur mehr :.soo E:nkeiten und eine klare S:eigerung der Lebensqualität für Einwzhncr wie Gäste der Gernehde. Christoph _rr..scha1l
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