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Ein Barockofen, v.rmuiiich um die Mkte des 18. Jahrhunderts etzeugt, aus dem Hüttenebäde in Jcchberg kam nach der Auflassung der fast 360 Jahre bestandenen Hüre (1375) durch Erzherzog Franz Fer- dinand, der iln Lrr '890 oer Eergvetwaltung abkaufte, nach Wien und steht im Musnm ür Volkskur?de. Der Majolikaofen zeigt barocke Motive und ist but be-nalt. P olo aJs Tiroler Gasthaus-Archäo!ogie' (1969) Zahlreiche Aufschlüsse für die Gasthaus-Archäologie lieferte das alte Gasthaus Jodelbü hei in Jochberg. Im Bild von links: GeorgJöchl, Univ. Prof. Pittioni, Gastwirt Peter Aufschnaiter (1977) Foto: Stadtarchiv Kitzbüh& &ctmntbIiiUcr 91r. I2006 ittiuhefcr s3eimntbtätter nicht zuletzt auf seiner eige- nen Forschungstätigkeit bei Grabungsepochen. Der lebenslange Schwer- punkt seiner Forschungstä- tigkeit war der alpine Berg- bau der Frühgeschichte, den er vor allem mit Dipl.Ing Ernst Preuschen planmäßig erarbeitete. Schwerpunkt alpiner Bergbau und Verhüttung Schon im Jahr 1930 führte das Interesse für wirtschaft- lich-technische Fragen den Assistenten Dr. Pittioni zur Kelchalm bei Kitzbühel. In dieser Zeit begann auch bei der Erforschung des urge- schichtlichen Kupferberg- baues auf dem Mitterberg am Hochkönig die enge Verbin- dung und Zusammenarbeit zwischen Dipl.Ing. Preuschen und Dr. Pittioni, die die Berg- bauforschung in Zusammen- arbeit zwischen Archäolo- gie und Technologie auf eine neue Basis stellen sollte. Nach der Begehung und Vermessung des urzeitlichen Bergbaugebietes im Jahr 1931 fanden in den folgenden Jah- ren bis 1938 alljährlich im Sommer unter der Leitung Pittionis größere Ausgra- bungen im Kelchalmgebiet statt. Dabei gewann er ganz neue Einblicke in die Aufbe- reitung und Verhüttung der Kupfererze. Neu war auch die Erschließung der Lebens- weise der alten Bergleute, für die Pittioni aus seinem Inte- resse für Volkskunde eine be- sondere Neigung entfaltete. Spektralanalytische Untersuchungen Damit begründete sich ein be- sonderes Forschungsinteresse für den Bergbau auf Kupfer- erz, später auch auf Eisen, das bei Pittioni bis ins Alter wach- blieb und ihn zu einem füh- renden Fachmann auf die- sem Gebiet in Europa machte. Nach dem Krieg setzte er die Grabungsarbeit durch Jahre fort, erweiterte aber gemein- sam mit Dozent Heinz Neu- ninger mit neuen spektral- analytischen Methoden die früheren Forschungen. Auf dem Gebiet der Berg- bauforschung hat er, wie Dr. Herbert Jankuhn in einem Nachruf feststellte - Hervor- ragendes und bisher in Eur- opa Einmaliges geleistet. Schon 1946 setzte Pittioni die Ausgrabungen auf der Kelchalm fort. An das alte Forschungsvorhaben schloss sich neu die spektralana- lythische Untersuchung der Kupfergeräte an, die bemüht war, das verwendete Kupfer auf bestimmte Erzlagerstät- ten zurück zu führen. In Zu- sammenarbeit mit Neuni- ger gelang es, die Lagerstätte Mitterberg am Hochkönig und die Lager3tättengrup e Kelchalrri elementmäßig zu kennze:chne und damit die Mg1ichkeii zu schaffen, ostalpirL2 Fertigprodukte die- sen Lagerstätter. zuzzuordnen. Diese Methode erbrachte d:e größere Sicherheit als die an- dernorts übliche rein s:a:i- stische Analyse. Bergbauun- tersuchungen wie sie Pittion im Ostalpengebit förder:e, gab es tm üb :igen Euro?a nicht, so dass tich hier auch keine Miiglichleit bot, Kup- fererz bescnderen und be- stimmt festzulegenden Eriab- baugebi ter zuzuwe:sen. Indusbie-ArhäoIogie neu entwickelt Einen weitereit neien We schlug Pittioni mit der nt- wicklurg der '[ndjstrie-Ar- chäoloie ein Zet1ich er- weiterte er den Begriff stark und bezeichnete bereits den urzeitiichen Kupferberg- bau eder die mittelalter- liche Eisengewinnung als Industrie'. Er gewann eine wertvolle Ergänzung und Bereicherung für seine Be- obachtungen im Gelände und die Ergebnisse seiner Ausabungstätigkeit. Forschungsrichtung Gasthaus-Archäologie Zu dieser Frühneuzeit-Ar- chäclogie gehörte auch die von Pittioni als Forschungs- richtung begründete "Gast- haus-Archäologie, durch die er neue und auf andere Weise nicht zu gewinnende Aussa- gen über das Alter und die Versorgung mit Lebensmit- teln in Gasthäusern an Pass- straßen des Hochgebirges und
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