Kitzbüheler Anzeiger

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tttbn1jctct etntaIti1ätter eimatbtiftet 91v. 3/2006 an Wallfahrtsorten gewinnen konnte. Einer der Ausgangs- punkte war die Erforschung des sogenannten Fiderialbo- dens in Jochbergwald an der Stelle, wo die erste Kapelle und ein Vorläufer des Wald- wirtshauses standen. Dort und u.a. aus dem Küchenab- fall des alten Gasthauses zu Jodelbühel in Jochberg fand Pittioni Fundgut aus Jahrhun- derten, vornehmlich der Haf- nerei und seltener Glaswaren. Unterstützung durch private Gönner Die besondere Verbunden- heit Dr. Pittionis mit Kitzbü- hei blieb von den Anfängen der Grabungsarbeiten, die von der Stadtgemeinde und privaten Gönnern mitunter- stützt worden waren und zur Ausstellung von Fundstücken zuerst im Rathaus und dann im Heimatmuseum führten, h Jocnbefg empfingen Erika r.nd Dr. F'chard Rittiont Ees.ich aus Ktz- tJihe/. v.l.: Anton Rieser. OS.E? Perer Brandstätter, Frieahelrn Capella -i, 814 Hans Brettauer Hars Wirtencerger (1983). Foto: Stadtgernehle KizbL/eI bis in die letzten Tätigkeiten. Er war an der Auswertung der Grabungen am Leben- berg wiederholt beteiligt und dokumentierte Fundmaterial von Altstadthäusern der Vor- stadt, aus dem Schwarzseege- biet und Notbergungen mit der ihm eigenen Präzision. Unter Verwendung von Nachrufen von Prof Dr. Her- bert Jankuhn und Dr. Manfred Rupert sowie von Angaben von Frau Erika Pittioni und Georg Jöchl. Für die Unter- stützung gilt auch dem Stadt- archiv Kitzbü hei (Personal- archive Dr. Pittioni, Martin Wörgötter) und dem Gemein- dearchiv Jochberg herzlicher Dank. Als Nachtrag sind eine Zu- sammenstellung der den Bezirk betreffenden Veröffentlichungen und das Gedenken an zwei Mit- arbeiter der Grabungsperiode 1937138 vorgesehen. Von zwei Rau britterburen am Kausenbach stehen nur mehr die Mauerreste Der Teufel vom Aschermoos Im Aschermoos östlich vom Gut Staudach in Kirchberg liegen zwei Granitsteine. Auf dem größeren soll ein Jäger mit Bockfüßen ein Edelfräu- lein von der nahen Regens- burg in der Winkireut zu Tode getanzt haben. So erzählt die Sage. Von Anton Flecksberger Eine große Mulde im Ascher- moos erinnert an einen Gra- nitstein, der 1878 beim Stall- bau des Gutes Staudach abgebrochen wurde. Ein beim Stallbau übrig gebliebener Granitblock lag bis zum Ga- ragenbau beim Backofen ge- genüber dem Brunnen mit gedecktem Dach. An den sa- genhaften Jäger mit den Bock- füßen, einen Bärenjäger der Velben, erinnert uns nicht nur der Teufelstein im Ascher- moos, sondern auch das Karnpegg im hinteren Klau- senbach, das Bärenreiit an der Fleckalm-Schiabfahrt und das Bärnfallmoos bei der Talsta- tion des Streifaim-Schiiftes II. Vc.n der Burg NeunEaus am Scharfenegg des Klausen- baches des Raubri:ters Ekke vcn Ve1ben ist heute nar mehr ei:i Steinhaufen .ind e:n Mau- errest zu sehen. Burgen Neunhaus und Regensburg Der heute übliche Name L5- wenburg geht auf das War- pentier der ba}Tis:nen Herzöge zurück. Die Burgen Neunhaus mit dem Turm 'ist- lich des Klausenbaches und die Regensburg w stlich des Klausenbaches des Raubrit- ters Ekke von Veiben wurden 1322 von den nachgenannten vier Hauptleuten, von denen jeder 12 Mann st&len musste in einer gemeinsamen Aktion zerstört: Zacharias von Foneriain für den Herzog Ludwig von Oberbayern, seit :314 röm. deutscher König und Kaiser, a Inhaber der Herrschaft Kufstein, Seifried von Rotten- burg für- den Herzog Hein- rich von Niederbayern als Inhaber der Herrschaft Ki:z- bühei, Thomas vcn Freunds- berg für den Herzog Hein- rich von Kärnten und Tirol, Titularkönig - von Böhmen, als Pfandinhaber der Herrschaft Rattenberg und Sighard vnn Eglofsheim für den Bischof von Nikolaus Regensburg as Inhaber der Her rs.:haft Itter. Die Steine der Regensburg wurden nach dem C-undha- binger Brand zum VTiederau- bau des Pöllhofes verwendet Velber wurden Leute- schinder und Räuber Sechs Jahre vor der Zerstc-- rung der Burg Neunliaus des Ekke von Velben wurde 1 316 auch die Burg seines 3ruders Otto auf dem Vorrich:enstein am Rettenbach in der Weitau bei St.. Johann im Leukental abgebrochen. Otto und Ekke von Velben, Enkel des Stifters des Spitalbenefiziums St. Ni- kolaus auf der Weitau, Geb- hart von Velben (1262) und Neffen des ersten Spitalkap- lans Ulrich von Velben, Sohn des Gründers in Weitau, wa- ren teuteschinder und Raub- ritter auf dem Lande, auf dem Wasser und auf der Straße. Für die Bauern war nicht der Teufel der Jäger vom Aschermoos, sondern Ekke, der Raubritter. Anton Flecksberger, Brixen- taler Heimatforscher in Kirch- berg, erwarb sich große Ver- dienste um die Geschichte des Brixentales. Der Autodidakt forschte in allen wichtigen Ar- chiven zur mittelalterlichen Ge- schichte seines Lebensraumes, veröffentlichte im "Kitzbühe- 1er Anzeiger" über Jahrzehnte und wurde von akademischen Forschern gewürdigt. Urkun- den zur Geschichte der Velben sah Flecksberger u.a. im Bay- erischen Hauptstaatsarchiv in München ein, seine eigene Sammlung enthält zahlreiche Kopien.
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