Kitzbüheler Anzeiger

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11. Mai2006 53 Alles, was wir unter Natur verstehen, ist die Großaufnahme eines Gänseblümchens. (Frank Thiess) kir iti1X4Tt'11 &ItT41 Zum Muttertag schenken wir unserer Mama gerne Blumen. Unter anderem Gänseblümchen. Uber die- se kleinen, duftigen Natur- werke gibt's viel zu wissen! Das Ganseblümchen (Bellis per - ennis) ist eine Blütenpflanze aus der Familie der Korbbkitenge- wächse (Asteraceae). Da es auf fast jeder Rasenfläche wächst, zählt es zu den bekanntesten Pflanzen Mitteleuropas. Verbretungsgehint Die Gattung der Gänseblümchen besteht aus etwa 15 Arten, die ih- ren Verbreitungsschwerpunkt im Mittelmeerraum haben. Le- diglich das Gänseblümchen ist aus dieser Gattung heute auch in Mitteleuropa und Nordeuropa zu finden. Beffis perennis wird als ein Archäophyt betrachtet, der erst durch Schaffung von weiträu- migen Wiesen und Weiden in vorgeschichtlicher Zeit zu einer so weiten Ausbreitung nach Nor- den kam. Zu einem sehr häufigen Auftreten dieser Pflanze ist es je- doch erst mit der Einführung von Rasenflächen in Gärten und Parks gekommen. Durch den Menschen wurde diese Art später auch in Nord- und Südamerika, längs der pazifischen Küste, auf Madeira und Neuseeland angesiedelt Ginseblümchen und Mensci Carl von Linn wusste das Gänse- blümchen zu schätzen: Beffis (lat.) = schön, hübsch, perennis (lat.) = ausdauernd, mehrjährig, nannte er die Pflanze. Die weit verbrei- tete Pflanze trägt eine Reihe von volkstümlichen Namen, die regio- nal sehr unterschiedlich sein kön- nen. Typisch sind Angerbleamerl, Augenblümchen, Himmelsblu- me, Maiblume, Marienblümchen, Maßliebchen, Mondscheinblu- In der ror&schen Mythologie war das Gänseblümchen unter ande- rem der Frühlirgsgöttin Ostara gewidmet. Die germanischen Stämme im nebligen Norden be- kamen das klare Blau des Him- mels nur selten zu Gesicht Ihnen verkündete das Gänseblümchen mit dem Öffnen seines Blüten- kelches die Anwesenheit des Son- nengottes Baldur. Sie gaben ihm den Namen Baldurs Auge oder Baldurs Braue, auch die Volks- namen Augenblümchen oder Sonnenblumchen geben einen Hinweis auf diese Assoziation. Gänseblürnchi Die Gans und die Gänsemagd und damit der Name Gänse- blümchen entspringt dem imagi- nativen Denken der Kelten: Die Gans, deren jährliche Migration der Sonne folgt, gehört ebenso zur Sonne wie das Gänseblüm- chen. So ist die kosmische Göttin, die kosmische Gänsemagd, die wie das Dorfmädchen das Feder- vieh am Morgen (Frühling) auf die grüne Wiese und am Abend (Herbst) wieder in den dunk- len Stall treibt, in den Blumen vertreten, und am besten in den Blumen, die auf dem Dorfan- ger immer zu blühen scheinen. ric en Nach der Missionierung Euro- pas wurde die Verehrung der Sonnengöttin auf die Jungfrau Maria übertragen, so dass das Gänseblümchen zum Marien- blümchen wurde. Eine christ- liche Legende besagt, dass die zarten Blümchen den Tränen Marias entsprangen, als diese Heilige Familie auf der Flucht aus Ägypten war. Eine andere deutet die rötliche Randflirbung als Blut des Jesukindes. Alterna- tiv war das bescheidene Pflänz- me, Morgenblume, Osterblume, iem Regenblume, Sonnenblümchen • und Tausendschön. Einige davon stammen aus dem Germanischen oder dem Keltischen Sprachge- brauch. E: daisy F:$querette I. margherita (Lateinisch: Bellis perennis) chen der heffigen Margarete (auch die Schutzpatronin une- helicher Kinder) geweiht und gehörte als „Blume der Bauern- patromn' zum einfachen Volk. Vert-ndunn Nühriqfr-» Das Gänseblümchen wird ge- legentlich als Futterpflanze sowie als Heilpflanze genutzt. Die Blüten können au± im Salat verwendet werden. Am besten schmecken die jungen Blättchen aus dem lirnerern der Rosette. Auch die Blüten sind essbar. Die Knospen sowie die nur halb geöffneten Blüten schmecken angenehm nuss- artig, die geöffneten Blüten dagegen leicht bitter, wodurch sie sich vorrangig als Salatbei- gabe eignen. Sauer eingelegt werden Knospen manchmal als Kapernersatz verwendet. V.rwendung is !lT- z Die Röhrenblüten enthalten den Wirkstoff Saponni, ätherisches Öl, Bitterstoff, Gerbstoff und Schleim. Außerdem wurde in den Blüten, wie bei vielen Asteracae, das Apigen.in-7 Glukosid Cosmosiin nachgewiesen. Bekannt ist die blutreiriigende Wir- kung des Gänseblümchens, welches traditionell als Heilmittel bei Haut- erkrankungen und Leberleiden eingesetzt wird. Wegen der oben genannten Jnhaitsstoffe ist es auch entwässemd und als Frühjahrskur geeignet In der Phytotherapie wird eine Tinktur aus der ganzen Pflan- ze, einschließlich Wurzel verwen- det. Die Homöopathie setzt Beffis perennis mit niedrigen Potenzen bei Krankheiten ein, welche sich besonders im Kapifiar-System des Körpers auswirken. ØFi ,nbou,' 2 x in Kitzbühel A-6370 Kitzbühel . Josef Herold Straße 7 Telefon: 05356-62433 liale: Hornweg 8 . Telefon: 05356-64085 Öffnungszeiten: Samstag, 13. Mai von 8-18 Uhr (durchgehend) Sonntag, 14. Mai von 8-12 Uhr
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