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Das bevorstehende Ende des Kitzbüheler Krankenhauses als solches, wie es die Ärzte des Hauses beschei - ben, Mrd durchaus richtig sein. Echte Alternativen gibt es dennoch nicht! Foto: Eachmn.-i 18. Mai2006 Aktuell 3, Ärzteschaft des KH Kitzbühel warnt: Bei Umsetzung des Konzepts ist das Haus „kInisch-tod"! Ein Krankenhaus ohne Inhalt Ärzte des KH Kitzbühel wollen der Bevölkerung reinen Wein einschenken: Kommt die Neuro-Reha ist das Haus als Krankenhaus gestorben! KITZBÜHEL. Über ihre Ver- ärgerung ob der politischen Verlogenheit - wie ein top- ausgestattetes und gut funk- tionierendes Krankenhaus vernichtet wird, machen die Ärzte Josef Manzl, Günter Schwendtner und Siegfried Nagl keinen Heel. Verlogenheit deshalb, da ih- rer Auffassung nach die bevor- stehende Konzeptumsetzung das Krankenhaus medizi- nisch aushölt und niemand - vorallem die Gemeinde Kitz- bühel - der Bevölkerung die absehbaren Konsequenzen of- fen und ehrlich darlegen wffl. „Der Begriff Krankenhaus ist in diesem Fall nicht mehr korrekt. Schließlich dient ein Krankenhaus der Nahversorg- ung der Bevölkerung in al- len Bereichen an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr," erläutert Manzl und macht klar: „Eine Neuro-Reha bein- haltet keine Akutversorgung. Schlaganfailpatienten müssten nach Kufstein oder St. Johann ausweichen. Kitzbühel würde also von einem Krankenhaus standort in eine Sonderheil- anstalt mutieren!" KH ohne Medizin und keine Ambulanz Auch Siegfried Nagi will das Konzept generell hinterfra- gen und stellt die Machbarkeit in Zweifel: „Die Tilak soll eine Neuro-Reha betreiben, St. Jo- hann macht die Interne und Geriatrische Abteilung mit und ein Privater sorgt für eine Unfallambulanz. Drei Betrei- ber in einem Haus - wie soll das funktionieren?" Angesichts der Vernichtung vieler Steuermillionen, schüt- telt Günter Schwendtner den Kopf: „Insider wissen, dass Kitzbühel bei den Verantwort- lichen im Land immer ein un- geliebtes Kind gewesen ist und daher mit System kaputt ge- macht wurde. Es ist aber nur recht und bfflig der Bevölker - ung zu sagen, dass cie an- gestrete Lösung das Ende eines Krankehau.ses bedeutet und eine Versorgung der Be- völkerung der Stadt wie auch der Umlandgemeinden nicht mehr gegeben ist!" Bezüglich einer geplanten ambalanten Unfallchirur- gie nucht der Wahlkitzbühe- 1er und Vorstanc.smitglied der Östereichis :hen Gesellschaft für Unfallchirurgie, Karl Be- nedet:o unmißverständlich klar: ‚Eine iinfallchirurgische Tagesklinik - wie es das Kon- zept vorsieht - wird aus Ko- stenründen nicht funktio- nieren können. Denn eine öffentliche Ambalanz ist wirt- schafilich und qualitativ ohne Operationssäle, Anesthäsie, einem Labor und dergleichen mehr nicht machbar. Aus Haf- tungsgründen ist diese Vari- ante schon sehr fragwürdig und mit Sicherheit wird sich kein qualifizierter Arzt für eine Tagesambulanz finden lassen, die eigentlich nur Pfla- ster. aufideben darf," sieht Be- nedetto arLvlsierte Ambulanz nur mit Privatpatienten reali- sierbar: „Uiser Versicherungs- system kann die tatsächlichen Kosten für die Allgemeinheit nicht tragen!" Scharfe Attacken auf BM Winkler „Bürgermeister Klaus Winkler hat.sich in dieser Sache weich klopfen lassen und stimmt der Verschrottung des Hauses be- reitwilligst zu. Unter Hans Brettauer hätte diese Diskus- sion nie s:attgefunden. Nicht einmal Horst Wendung hätte dieses Spiel mit sich treiben lassen," wettert der Gynäko- loge Manzl harsch ind unsach- lich gegen den Gemeindechef. Eine Kritik, die in dieser Form vollends ins Leere gehen muss, denn die medizinische Grundversorgung bleibt auch mit einem Haus im Bezirk ge- währleiste: und wirtschaftliche Zwange sind für Politiker wie Bevölkerung - bei aller Liebe zu Wunscaträumereien - glei- che:maßen wahrzunehmen. Die Stadt Kitzbühel kann s:ch trotz Tcurismusdesiination und schon gar nicht als Sport- stadt ein Krankenhaus leisten. Die Frage ist nur wie eiar- lich dieses Faktum der be- trofffenen Bevölkerung kund- getan wird. BM Klaus WinLder antwortet so: „An einer sinn- iollen Lösung für eine unfall- chirurgische Ambulanz wird derzeit gearbeitet. Hier sind die Fachleute am ZLg. Wir streben aber natürlich an, eine anfailchirurgische Ambulanz für die einheimische Bev.itk- erung und unsere G äste im Kitzbüheler Krankenhaus zu erhalten. Wie und in welcier Form diese letztlich aussehe n wird, darüber zerbrechen sich die Fachleute ihren Kopf, eine polit:sche Entscheidung ist die unfalichirurgische Ambulanz sicher nich:." Und in Richtung Josef Manzl he:sst es: „Auf dieses niedrige l'iveau möchte ich mich gar iicht begeben, dazu ist jeder Kcrnmentar übertlüs- sig. Den Doktor Manzl kennt man ja, da weiß man eh, um was es ihm geht. Jetzt muss aber inhaltlich gearbeitet wer- den und das wird von un- serer Seite aus mit Hochdruck gemacht." Christoph Hirnscz cr11
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