Kitzbüheler Anzeiger

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38 Aus den Gemeinden Ausgabe 21 Am Donnerstag, 18. Mai kurz vor 22 Uhr saß ich in meinem Wohnzimmer und telefonierte gerade, als mich ein jäher explo- sionsartiger Knall zu- sammenschrecken ließ. Mein Freund am an- deren Ende des Tele- fons dachte, es hätte uns das Dach vom Haus geblasen. Mein Sohn kam wei- nend aus seinem Zimmer und es gelang mir nur schwer, ihn zu beruhigen. Ich wusste ja auch nicht, was geschehen war. Plötzlich erhellte sich unser Dachfenster und es regnete kleine, gut- zernde Sternchen vom Himmel. Ein wunder- bares Feuerwerk - das war also der „terro- ristische Akt". Wie einfach wäre es doch gewesen, uns An- rainer über diese Veran- staltung zu informieren - da müsste es doch ei- nen der unzähligen Mit- arbeiter des Arosa Ho- tels gegeben haben, der ein paar schriftliche In- fos an die wenigen Häu- ser in der unmittelbaren Nachbarschaft verteilen hätte können. Wir hätten uns erfreut am beleuchteten Nacht- himmel und hätten nicht verstört und beängstigt den „durch eine Explo- sion verursachten Scha- den" an unseren Häusern feststellen wollen. Und wieder ein Kon- junktiv: es HÄTTE alles ganz anders laufen kön- nen, HÄTTE man sich ein bissl mehr um seine Mitmenschen bemüht. Aber eben leider nur ein Konjunktiv.... Sonja Palma Kitzbü hei Der St. Johanner Verein „Aktion für eine Welt" versuchte rund um den in- ternationalen Weltladentag ein breites Publikum für die Probleme der Dritten Welt und des Fairen Han- dels zu öffnen. ST. JO-IANN. Drei Veran- staltungen wurden heuer im Rahmen des Weltladentages 2006 durchgeführt. Zunächst stand in der Alten Gerbe- rei der Film „Devils Mi- ner' (Kinderarbeit in brasi- lianischen Minen) auf der' Programm, am Freitag trat dort die Gruppe „Xero N Cangote" auf und am Sams- tag fana der e:gentliche Welt- ladentag mit mehreren Akti- onen im Ortszentrum stat:. Die Organisatoren rund um Obfrau Sylvia Heim und Ves - einsgründer Manfred Wim- mer zeigten sich mit dem Feedback sehr zufrieden. Trommeln als Kultur- botschaft Am fröhlichsten gestaltete sich dcr Konzertabend m:t „Xero No Cangote". Die jun- gen Musiker aus dem Nord - osten Brasiliens setzen sich in ihrer Kunst mit der Kultur und den Traditionen ihrer Re- gion auseinander. Sie wurden über das Institut „Kulturen in Bewegung" vermittelt, das im Rahmen des EU-Außerimi- nistertreffens ein Riesenfesti- val organisiert und österre ich- weit vielfältige Begegnungen mit Künstlern aus Lateiname- rika ermöglichen möchte. Die fröhlichen Rhythmen kamen nicht nur bei den Erwachse.- nen am Abend gut an, schon am Vormittag war ein Percus- sions-Workshop mit Schü- lern des Bundesgymnasiums organisiert worden. Und ob- wohl man - abgesehen von der Musik - keine gemein- same Sprache hatte, vers:an- den sich Schüler und Musiker bestens. Pakistan als Fußball-Land Am Samstag stand vor dem Weltladen und am Markt- platz das Mo:to „Fair ?lay schützt Kinderrechte" (ge- gen ausbeuterische Kinderar- beit) im Mittelpunkt. Im Zuge der bevorstehenden Fuß- ball-Weltmeisterschaft wur- den entsprechende Aktionen durchgeführt, etwa ein Nord- Süd-Tischfußballspiel mit „Schieflage" und der Weltla- den hatte eine Bodenzeitung gefertigt, die am Marktplatz aufgelegt zu einem Parcours führte, wo Dribbeln und Tore- schießen gefordert war. Au- ßerdem wurden beim „fairen Frühstück" generelle Infos über Kaffe und Tee, Schoko- ladeaufstriche und Honig aus fair gehandelten biologischen Produkten „serviert' Kinder stellen Fußbälle her Wichtigster Bestandteil war aber ein Fußballquiz, wo man sich über Fußballproduktion schlau machen konnte. Der Großteil aller Fußbälle wird in Pakistan mittels Kinder- arbeit hergestellt. Von dort stammen auch die „fairen" Bälle, die über die EZA in Österreich ausschließlich in den Weltläden erhältlich sind. „Wir wollen aufmerk- sam zu machen, dass fair ge- handelte Fußbälle ihren Preis haben. Und obwohl sich die EZA und bestimmte Fuß- baller wie zum Beispiel Toni Polster für fair gehandelte Fußbälle einsetzen, wird bei der WM zum Großteil nicht fair gespielt, weil diese Bälle zu teuer sind' bedauert Man- fred Wimmer. sura Die brasi'ianische Band Xero Nc Cangote begeisterte am Freitag cas St. Johanner Publikum und trommelte auch gemeinsam mit Schülern. Foto: Anzeiger Zahlreiche Interessierte besuchten die Informationsveranstaltu Bei WM wird nicht „fair" gespielt
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