Kitzbüheler Anzeiger

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Die Notdurft des Menschen besten Freundes ist für tfiele Grund zum Ärgerniss. Die dahinterstehende Pro- blematik dürfte aber wohl nicht das Verhalten de' Tiere sehen, sondern vielmehr ihrer Halter. Foto: Anzeiger Aktuell 5 Bei der letzten Gemeinderatssitzung wurde die Hundehaltung wieder einmal zum Reizthema Dürfen Hunde noch frei laufen?' Nicht einig waren sich die Mitglieder des St. Johan- ner Gemeinderates über einen neuen Entwurf zur Hundeverordnung, der strengere Auflagen im gesamten St. Johanner Ortsgebiet vorsieht. ST. JOHANN. In der Markt- gemeinde ist die bestehende Hunde-Verordnung, (die besagt, dass im Ortsgebiet Hunde an der Leine geführt und Hundekot aufgesammelt werden soll), im Moment un- gültig. Aus juristischen Grün- den müssen nämlich die Stra- ßen, wo diese Verordnung gilt, detailliert angeführt wer- den. Dies hätte in der letzten GR-Sitzung geschehen solle doch nachdem sich Gemei derätin und Hundebesitzer Christine Bernhofer einen Plan der betroffenen Ge- biete verschafft hatte, wurde ihr klar, dass nun überhaupt kein Gelände mehr vorhan- den wäre, wo man Hunde frei laufen lassen dürfte. Dage- gen erhoben auch andere Ge- meinderäte und Hundehaiter Einspruch. Bestimmte Freiräume notwendig „Man muss auch Gebiete aus- weisen, wo Hunde laufen dürfen. Wir hatten im Vor- feld Inge Welzig vom Tier- schutzverein Tirol bei uns, die ebenfalls betonte, dass solche Freiräume geschaffen werden müssen' betonte Bernhofer. „Wir hatten im Umweltaus- schuss eigentlich beschlossen, dass nur im Kerngebiet und Ortsgebiet die strenge Ver- ordnung gelten sollte, aber abgesehen davon beliebte Spaziergebiete bei Hundebe- sitzern, wie etwa die Achen- allee, ausgenommen werden. Und dann wurde im Gemein- derat diese neue Version prä- sentiert, die wir nicht akzep- tieren können!' kritisierte sie. Nicht einverstanden zeigt sich Christi Bernhofer auch mit dem generellen Hunde- verbot für öffentliche Ge- bäude. „Es muss h:er etwa für das Altersheim cder Kran- kenhaus Ausnahmen geben. Die Menschen freuen sich über die Tiere' Verständnis für Leinenzwang Unterstützung bcam sie da- bei von den Gemeinderä- ten Renate Kammerlander, Hannes Hofinger und Au- gust Golser, die ebenfalls Ein- spruch erhoben.,, Es kann nicht sein, dass es keine Aus- nahmen gibt, obwohl wir ver- stehen, dass die 3auern oder Gartenbesitzer über Exkre- mente auf ihren Grundstü- cken unglücklich sind' so der allgemeine Tenor. „Wir sind selber über die schwar- zen Schafe verärgrt und ab- solut dafür, dass im Ort Lei- nenzwang und die Pflicht zum Entfernen 1er Hinter- lassenschaft gilt' versichern sie weiter. Strengere Strafen Als Alternative zum allgemei- nen Verbo: sehen sie strengere Strafen, wbei auch die Bau- ern aufgerufen sinc, Anzeige zu erstatten. ‚Die, die sich beschweren, dürfen auch vor Anzeigen nicht zurückschre- cken. Wenn die bereits beste- henden Vorschriften besser kontrolliert und härter be- straft werden, wäre das Ab- schreckung genug. Ein allge- meiner Leinenzwang überall ist für mich wie ein Fahr- verbot auf Autobahnen. Es funktioniert, :rifft aber die Falschen", kommentiert Hun- defreund Hannes Hofinger die Absichten der Gemeinde. Entscheidung vertagt Der Umweltaisschuss erar- beitet einen neuen Plan, wo zum Beispiel am Hinterkaiser! Römerweg und der Achen- allee Wege ans der Verord- nung herausgenommen wer- den. Spendersackerl für den Hundekot sollen nach ein- stimmigen Beschluss künf- tig bei der Übermittlung von Hundesteuer und Verord- nung per Post mitgeschickt werden. Es gibt zudem über- all Spender und in den neu- ralgischen Zonen noch eigene Hundemülleimer. „Ich habe auch Bedenken aus juristischer Sicht, da ich der Meinung bin, dass diese Verordnung nicht dem neuen Landes-Polizeigesetz 2006 entspricht, in welchem es aus- drücklich heißt, dass eine Lei- nenpflicht nur noch bei Vor- liegen besonderer Verhältnisse in bestimmten Bereichen an- geordnet werden kann.....da- mit das Leben und die Ge- sundheit von Menschen oder von Tieren nicht gefiihrdet wird.......‚ zitiert GR Hannes Hofinger. Das Thema wird nun im Juni im Gemeinderat nochmals behandelt. sura
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