Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Bundessprecher Alexander van der Bellen, Maria Scheiber, Johann Feichter und Leo Neubauer während eines Lokalaugenscheins an der Grol3ache: „Ein bemerkenswertes Projekt!" Foto: Anzeiger I Aktuell Ausgabe 25 Grüne fordern gezielten Hochwassersch utz und Katastrophenforschung Ein Gebot der Stunde Starker ÖGB-Neu BEZIRK Anlüsslich sei- nes Arbeitsbesuches in Tirol spricht sich ÖGB-Präsident Rudolf Hundsdorfer für ei- nen starken, unabhängigen und überparteilichen ÖGB- Neu aus. „Das Vergangene ist geschehen. Wir können es leider nicht ungeschehen machen. Für die enormen Fehler und Schäden möchte ich mich persönlich bei den Tiroler Gewerkschaftsmit- gliedern, bei den Betriebsrä- ten und bei den Mitarbeitern entschuldigen." Jetzt gelte es nach vorne zu blicken und den ÖGB zu reformieren. „Der ÖGB-Neu wird für die Arbeitnehmerinnen in Österreich ein starker, un- abhängiger und überpartei- licher Partner sein", so Rudolf Hundsdorfer „Wir wer- den auch die erste Adresse für die Interessen der so ge- nannten Atypischen und den Beschäftigten in den Klein- und Mittelbetrie- ben sein. Wir werden in den Gremien des ÖGB unserem täglichen Engagement für eine Gleichberechtigung von Frau und Mann am Arbeits- platz Rechnung tragen. Un- sere Stärke wird die optimale Betreuung der Arbeitneh- merinnen vor Ort zwischen Bodensee und Neusiedler- see sein." Der Tiroler ÖGB Vorsit- zende Franz Reiter betont die Wichtigkeit der regio- nalen Verankerung. „Ge- rade Tirol mit seiner ho- hen Arbeitslosigkeit, seiner saisonalen Beschäftigungs- struktur und der niederen Lohnstruktur braucht einen starken, neuen ÖGB. Die Mitglieder und Betriebsräte brauchen die beste Betreu- ung vor Ort. Denn die Gb- balisierung und die Märkte nehmen keine Rücksicht auf die Anliegen und Sorgen der Beschäftigt" Experten warnen vor Ku- mawandel. Grüne kontern mit restriktivem Hochwas- serschutz und dem Aus- stieg aus fossiler Energie- nutzung. KIRCHDORF. Ein Lokal- augenschein an der rückge- bauten Großache bot Anlass eines Aufeinandertreffens zwi- schen Grünen Bundessprecher Alexander van der Bellen und dem renommierten Klima- forscher Johann Feichter vom Max-Planck-Institut. „Es verdichten sich die Zei- chen eines Klimawandebs," warnt van der Bellen vor den bereits spürbaren Auswir- kungen des Treibhauseffektes: „Die jüngsten Hochwasserkata- strophen verdeutlichen nur die Ausmaße. Wir sind daher ge- fordert, vermehrt auf erneuer- bare Energie zu setzen und den naturnahen Rückbau unserer Flüsse und Bäche - wie hier in Kirchdorf - voranzutreiben.« Die Ausführungen des Kli- maforschers, scheinen diese Forderungen zu bestätigen: „Während wir in Europa eine Erwärmung um 0,6 Grad beo- bachten, stieg der Wert in den Alpen um 1,2 Grad," bestä- tigt Feichter die raschere Er- wärmung in diesen Breiten: „Auch wenn der Niederschlag im Mittel gleich bleibt, werden die Einzelereignisse immer heftiger. Außerdem wird der Schneefall weniger, die Som- mer dafür umso trockener!" Vermehrtes Hochwas- ser droht Die Zunahme besagter Starkniederschlagsereignisse kann für ein Gebirgsland wie Tirol nicht nur vermehrtes Hochwasser und Überschwem- mungen bedeuten, sondern zeitigt auch schwerwiegende Folgen auf alle geomorpho- logischen Prozesse wie Stein- schläge, Murenabgänge und Hanginstabilität. Während die Schweiz und auch Bayern auf diese Veränder- ungen mittels eines umfas- sendem Forschungsprojektes reagieren, sind hierzulande keine diesbezüglichen An- strengungen erkennbar: „Ge- rade in Tirol - wo die Men- schen mit den Auswirkungen unmittelbar konfrontiert sind - fehlen auf lokaler Ebene aus- sagekräftige Folgeabschätz- ungen," mahnt die Umwelt- sprecherin der Tiroler Grü- nen, Maria Scheiber diese ein: „Die düsteren Prognosen der Experten brauchen also eine adäquate Antwort. Der Kli- mawandel birgt aber auch en- orme Chancen. Denn der Aus- stieg aus fossiler Energie hin zu Erneuerbarer, könnte un- glaublich viele neue Arbeits- plätze schaffen, wie gerade die rasante Entwicldung auf dem Gebiet der Fotovoltaik zeigt. Zudem brauchen wir aber eine vernünftige Hochwasserprä- vention," verweist Scheiber auf ein Fünf-Punkte-Programm der Grünen: Unteranderem mit einer re- striktiver Raumordnung in den Gemeinden bis hin - zu Rückwidmungen, um die wei- tere Flächenversiegelung zu vermeiden. Ausserdem sei der Hochwasserschutz über die Gemeindegrenzen hinweg zu erfassen und ein überörtlicher Interessensausgleich herzustel- len, um vermehrt Rückbau- und Überflutungsflächen lu- krieren zu können. hch
< Page 1 | Page 3 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen