Kitzbüheler Anzeiger

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Auf diesem 5.500 m2 großen Areal zwischen Schwarzsstraße und Seebichiweg w!a künftig die Firmen- zentrale stehen. Die dafür rcitwendige Umviidmung ist auch für Baureierenten Reirh2rd Wohlfahrtstätter eine schmerzliche, wenngle?ch notwendige E'itscheidu:g. Foto: Anz&ger 22. Juni 2006 Aktuell Kitzbüheler Gemeinderat beschließt mit großer Mehrheit eine Umwidmung in sensibler Zone Das Widmungsdilemma einer Stadt Haarscharf an der Seen- schutzlinie kann Eurotours seine neue FrmenzEntraIe errichten. KITZBÜHEL. Der Gemein- derat spricht sich in seiner jüngsten Sitzung mit 17 ZU zwei Stimmen für die Umwid- mung des Freilandes in SoL derfläche touristisches Diene - leistungszentrum aus. Ei: Entscheidung mit Bauchweh und dennoch unabwendbar: Die Gemeinderäte waren sich einig, dass auf dieser grü- nen Wiese eigentlich kein Ge- werbegebiet entstehen dürfte. Schließlich beschied der Rat bereits vor Jahren einer Um- widmung in Wohnfläche so- gar ein ablehnendes Urteil. Kitzbühel leidet aber nicht nur an kaum leistbarem Bau- grund, auch Grund und Bo- den für das heimische Ge- werbe ist rar und teils nicht erschwinglich. Vollkommen überzogene Forderungen, von bis zu 500 Euro pro Quadrat- meter beispielsweise in der St. Johanner Straße, spiegeln den Irrsinn dahinter wider. Gewerbegründe zu Wucherpreisen Das Kitzbüheler Paradeunter- nehmen Eurotours bemüht sich seit geraumer Zeit, eine passende Stätte für die drin- gend notwendige Betriebser- weiterung zu finden. Ein Un- terfangen, dass in Kitzbühel beinahe zum Scheitern verur- teilt ist, da den Grundeigen- tümern offenkundig jeglicher Sinn für Relationen abhanden gekommen ist. So scheiterten auch Ver- handlungen einer Betriebs- ansiedelung auf der Keller- wiese (zweifelsfrei als Ge- werbegebiet prädestiniert) an einem ursprünglich viel zu hohen Quadratmeterpreis und anschließend an bemer - kenswert anmaßenden Bedin- gungen. Allessamt Umstände, die auch ein florierendes Un- ternehmen wie Eurotours kaum zum weiteren Verbleb in der Stadt veranlassen sollte. Zumal die lmlandgemeinden (Oberndorf, St. Johann) beste Gewerbeflächen zwischen 120 und 18o Euro pro Quadrat- meter feilbieten und sich nicht zuletzt deshalb an steigenden Einnahmen aus der Komrnti- nalsteuer erfreuen. Grüne Wiese oder Arbeitsplätze „Wir haben eider keinen Ein- fluss auf die Grundeigentü- mer und oftmals verliert di Vernunft," zeigt auch Baure- ferent Reinhard Wohlfahrt- stätter wenig Verständnis für die aktuelle PreissituatiDn: „Auch wenn unter normalen Bedingungen hier keine Wid- mung erfolgen dürfte, zwirt- gen uns die Umstände dazu, sofern man der politischen Verantwortung gerecht wer- den will. Schließlich geht es hier um hochwertige Arbets- plätze, die in Kitibühel zu hal- ten s:n. Auch für BM Klaus Wink- ler ist diese Überlegung aus- schlaggebend: „Es ist immer ein Abwägen zwischen grü- ner Wiese oder Arbeits?lät- zen. De Entscheidung fällt sicherlich nicht eicht, aber ein Unternehmen wie Euro- tours abwandern zu lassen, ist für uns re Stadt undenkbar," betont Winkler jedoch, dass die Seenschutzlinie nicht be- troffen ist und eine künftige Überschreitung dieser un- denkbar sei. Eurotours investiert 13 Mio. Euro Aus raumordnerischer Sicht erkennt die Behörde auf die- sem Areal durchaus die Mög- lichkeit einer Widmung. da die Sie dlungsgrenae in diesem Bereich eine Lücke aufweist, wenngleich es unbestritten eine sensible Zone betrifft. Das weltweit agierende Un- ternehmen zählt am Konti- nent zu den führenden Inco- mern und xschäftigt aktuell 18o Mitarbeiter. „Unsere ra- sante wirtschaftliche Entwick- lung zwingt uns jedoch, die Firmenzentrale für bis zu 300 Personen z.a erweitern," ver- weist Firmenboss Dieter Toth auf Pläne, die der Umgebung Rechnung tragen sollen: „Wir sind uns dieser Verantwor- tung bewußt und wollen da- her eine Architektur realisie- ren, die zam einen der Stadt als führenler Tourismusdesti- nation, zum Anderen der sen- siblen Umwelt gerecht werden soll. Es wird kein Auto am Areal zu sehen sein und ich bin mir sicher, dass die Bevöl- kerung das Projekt gutieren wird. Schließlich würde ich für keinen anderen Ort so viel Geld in ein Firmengebäude investieren! Christoph Hirnschall
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