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Getraud Rief, Gertraud Knoll und Helmut Berger sind sich einig: „Wir er/eben akluell nicht nur die Symptome einer Zweiklassen-Gesellschaft. Wir leben bereits in Einer!" Foto: Anzeiger 4. Aktuell Viel Lärm, viel Geld! Das kommende Wochen- ende wird mich und die Meinen nicht in Kitzbü- hei sehen, denn da flüch- ten wir uns vor der lär- meiden, stinkenden Invasion der Harleyfah- rer auf den ruhigen Berg. Wir haben das Glück, in unser Berghaus aus- weichen zu können. Viele Mitbürger können es sich leider nicht so richten wie wir Sie sind dem Lärm und den Abgasen hilflos ausgeliefert. Andererseits muss mai auch zugeben, dass dieses Treffen betuchter Motorradfans viel Geld bringt und die klingeln- der. Kassen den Lärm der Motoren übertönen und die verpestete Luft versüßen. Geki stinkt nicht! Viele Kitzbüheler profi- Leren allerdings nicht, sie müßen leiden. Die Frage sei erlaubt, ob es fair ist, lärmende Ver- anstaltungen auf Kosten der Allgemeinheit zu organisieren. D:e sogenannte Wirt- schaft wird diese Frage zweifelsohne bejahen. Geld stinkt nicht. Lärm und Abgase machen krank, das weiß Jeder. Der Wirtschaft sind der- lei Gedanken egal. Die Wirtschaft muss überle- ben, muss profitieren, auf Teufel komm raus. Ihr muss man alles op- fern: Das Recht auf Ruhe, das Recht auf gute Luft. SP-Hauptkritik: Obwohl die Wirtschaft gedeihlich wächst und Unterneh- mungen gute Gewinne machen, steigt die Re- kordarbeitslosigkeit. BEZIRK. Vorwahlzeiten be- scheren auch dem Bezirk pro- minente Bundespolitiker. SP- Bundesrätin Gertraud Knoll analysierte gemeinsam mit SP-Bezirksspitzenkandidat zur Nationalratswahl, Helmut Berger und Kitzbühels Sozi- alreferentin, Gertraud Rief die aktuelle Situation mit der Quintessenz: „Die neoliberale Lüge ist entlarvt!" Weder brachte Österrei- chs EU-Präsidentschaft Auf- schluss über ein europataug- liches Sozialmodell, noch wird der alarmierende Sozi- albericht innenpolitisch von der schwarz-orangen Regie- rung diskutiert: „Im Gegen- teil, es wird einfach negiert," wettert Knoll und begründet: „Die Gewinne der Konzerne steigen, die Arbeitslosigkeit explodiert und die Löhne blei- ben im Keller," weiß die Bun- desrätin von einem geringen Lohnanteil am Volkseinkom- men von lediglich 570/o. „Wenn die Volkspartei be- hauptet, dass es den Men- schen gut geht, stellt sich für mich die Frage: Welchen?" Gewinne und Armut steigen Knoll verweist dabei auf das Ergebnis des aktuellen Sozi- alberichtes, welcher eine Mil- lion Arme und 500.000 soge- nannte „Akutarme" ausweist: „Zwar beträgt das Prokopf- vermögen 133.600 Euro, die Vermögensverteilung mit io Prozent auf Zweidrittel und 90 Prozent auf Eindrittel zeigt jedoch den Missstand deut- lich auf." Signifikantes Ungleichge- wicht auch im Folgebeispiel: Vermochten die Konzerne ihre Gewinne in den letzten Jahren um gut 25% zu steigern, sind die daraus resultierenden Steuermehreinnahmen ledig- lich um 50/o (!) gestiegen. „Es ist einfach beschämend, wenn die Wirtschaft pausen- los wächst, die Arbeitneh- merinnen und Arbeitnehmer jedoch nicht davon profitiern dürfen," stellt Helmut Berger die Realsituation an den Pran- ger: „In den letzten zehn Jah- ren ist das Realnettoeinkom- men zwischen fünf und zehn Prozent gesunken, die Kon- zerne verweisen jedoch auf kräftige Gewinnzuwächse. Und wenn die dreiunddrei- ßig größten Unternehmen des Landes um 161 Prozent mehr Gewinne machen, darf man auch die Gewinnsteuer hinterfragen!" Angesichts eines aktuellen Pensionsdurchschnittes von i.ioo Euro und dürftiger Pen- sionsaussichten, die vorallem berufstätige Frauen in die Al- tersarmut drängen wird, for- dern die Sozialdemokraten eine gerechte Umverteilung: „Derzeit werden die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer. Eine gerechte Verteilung ist zwingend not- wendig und möglich. Schließ- lich ist nichts für eine Volks- wirtschaft teurer, als ein Heer von Arbeitslosen zu finanzie- ren! hch Ausgabe 27 Vorwahlkampfi SP ortet schon jetzt grobe soziale Missstände im Land Die Zwelklassengesellschaft
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