Kitzbüheler Anzeiger

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„Reden wir darüber', so der Titel einer Podiur'isdis¼us.sion zum Thema Jugendschutz mit Franz Reiter (SPÖ), Paula Eisenrnann (ÖVP), Josef Bodner (Bez. -PolizeiKdt.) und Katrin Wailner (Schülerin). Foto: Anz&ger Angesichts der statistischen Werte über den europäischen Alkoholkonsum: Wer schützt die Jugend? 6 Aktuell Ausgabe 27 BEZIRK. Tirol unterstützt als sechstes österreichisches Bundesland die Initiative „Global Marshall Plan" zur Etablierung eines weltwei- ten ökosozialen Ordnungs- rahmens. Der Tiroler Land- tag wird dies kommende Woche beschließen. „Wir müssen der Globa- lisierung ein menschliches Antlitz geben. Eskannnicht - sein, dass irgendjemand auf diesem Planeten auf Kosten anderer Menschen oder fol- gender Generationen lebt. Es geht um eine sozial, öko- logisch und ökonomisch nachhaltige Entwicklung in allen Teilen der Erde", er- klärt VP-Umwelt- und En- ergiesprecher LA Josef He- chenbichler die Ziele des „Global Marshall P1an zu dessen Proponenten auch Ex-EU-Konmtissar Franz Fischer gehört. Trendwende Hechenbichler sieht den Beitrag, den Tirol zur Er- reichung einer nachhal- tigen Entwicklung leisten kaim, vor allem im Um- stieg von fossilen auf er - neuerbare Energieträger, in der Nutzung und im sorg- samen Umgang mit hei- mischen Ressourcen sowie in der Stärkung regionaler Kreisläufe. „Was wir brau- chen ist eine Trendwende hin zu einem zukunftsfa- higen Lebensstil. Dabei ist jeder Einzelne gefordert!" Um die Ideen des „Global Marshall Plan" einer brei- ten Öffentlichkeit vorzu- stellen, wird das Land Tirol im September eine Infor- mationsveranstaltung mit hochkarätigen Referenten organisieren. Scharfe Analysen, prä- gende Statements, aber auch die eigene Ohnmacht waren bei der hochkarätig besetzten Podiumsdiskus- sion „Jugendschutz?" in der !‚Alten Gerberei" jüngst in St. Johann zu hören. BEZIRK. Zwar blieben voral- lem die eingeladenen Vertre- ter Ger Schulen im Bezirk ihr Kommen schuldig, ein kleines aber feines Auditorium hörte dennoch kritische und über- raschend ehrliche Thesen und Antworten seitens des Podiums. foef Bodner, Bezirkspoli- zeikommadant, Paula Eisen- mann, Landtagsabgeordnete der ÖVP, Brigitte Eller, Eltern- vertreterin. Franz Reiter Land- tagsvizepräsident für die SPÖ und die Sc:iülerin Katrin Wall- ner bildeten das kompetente Pojum, welchem Moderator Jakob Riser das eine oder an- dere aufrLttelnde Statement entlocken ionnte. Di2 Diskussion drehte sich primär um das wachsende Alloholproblem, aber auch die Länge der Ausgehzeiten standen im Blickpunkt der Äußerungen. Breiter Konsens bestand, keine Pau.;challösungen im Rahmen dieser Podiumsdis- kussion anbieten zu können. Konsens auch darüber, dass die Besitzerinnen von Lokalen, aber auch Geschäften, die Al- kohol an Minderjährige veräu- ßern, härter und öfter bestraft werden sollten. Der Vertreter der Exekutive uirters:rich jedoch in diesem Zusarnmenhar.g, dass die Po- lizei immer nur die Scherben wegraumell, nicht jedoch die Ursachen 3ekämpfen könne. Her sei besonders die Politik gefordert und ein generelles Umdenken im Umgang mit Alkoh Dl höchst an der Zeit: „Die laufende Fußball WM zeigt deutlich, dass offensicht- lich wir Erwacsenen ohne Al- kohol keine Feste mehr feiern können. Wir sind es also, die als schlechte Vorbilder agie- ren. Die Nachahmung durch unsere Jugend scheint hier nur logische Konsequenz zu sein," macht Oberst Bodner deut- lich und sieht die Gesellschaft m Allgemeinen und die El- ternschaft im Speziellen unter Zugzwang. Fimr durchwegs ausreichend eracten die politischen Ver - treter die geltenden Jugen- schutzbestimmungen, wenn- gle:ch: „Gerade das Elternhaus seiner Erziehungspflicht nach- kommen muss. Mit Respekt und mit Regeln müsse den Kindern und Jugendlichen im- mer wieder die Grenzen be- wußt gemacht werden. Fehlen jedcch in den Familien At- tribute wie Liebe, Geborgen- heit und Anerkennung wer- den die Problem sehr schnell hinunter getrunken. In sol- chen Fällen kann kein Gesetz der Welt fehlende Regulative kompensierern!" Überraschend und schockie- rend zugleich bringt es bezeich- nender Weise Katrin Wailner, eine Schülerin auf den Punkt: „Es stellt sich nicht die Frage, ob ein etwaiges Jugenschutzge- setz streng genug ist. Trinken Jugendliche nur aus Gruppen- zwang oder aus Kompensation? Wenn ja, in welcher Gesell- schaft leben wir, die ihre Ju- gendliche in diese Art der Pro- blembewältigung treiben!" hch Global Mar- shall Plan Tiroler Landtag unter- stützt Initiative „Global Marshall Plan"
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