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Käthe Nagl"ller aserz ein er rzt in er Sadt 1! Wenn eine Person seit mehr als fünf Jahrzehnten ehrenamtlich und in unei- gennütziger Weise soziale und humanitäre Aufgaben sich zum Lebensinhalt gemacht hat, dann zeigt sie Herz. KITZBÜHEL. Und Käthe Na- gifier hat sehr viel Herz, sieht man nur all ihr Tun und Be- mühen, um kleine und große Niöten der Menschen zu lin- dern. Diese Herzengröße wusste auch schon die Stadt Kitzbühel zu schätzen und zu würdigen und überreichte Ihr Anfang der 1980-er Jahre das Ehrenzeichen der Stadt. Der damalige Bürgermei- ster Hans Brettauer brachte die schöpferische Kraft in sei- ner Laudatio schnell auf den Punkt: „Käthe Nagiller besitzt nicht nur Herz und Verständ- nis für Hilfe in sozialen Nö- ten, sondern bringt auch die hiefür notwendige organisa- torische Begabung mit!" Es ist kaum möglich in we- nigen Zeilen all das niederzu- schreiben, wofür Käthe Nagil- 1er steht und unermüdlich im Einstz war. Als Beispiel für Ihr unglaubliches organisa- torisches Geschick, darf aber das Therapiezentrum für be- hinderte Kinder stehen: Be- reits 1968 - mit Eröffnung des Therapiezentrums in Kitzbü- hel - machte Käthe Nagiller nicht nur auf die Hilfsbedürf- tigkeit dieser Kinder aufmerk- sam, sondern stellte auch die Sorgen und Nöten der Eltern in den Mittelpunkt. Schließ- lich standen diese in ihrer Be- treuung vor schier unlösbaren Problemen und waren schnell mit ihren finanziellen Res- sourcen am Ende. - War ihrer Zeit und der UNO lange voraus Käthe Nagifier wusste schon damals, dass hier nur öfffent- liche Mittel helfen können und dass vorallem eine recht- zeitige Behandlung - schon im frühen Kindesalter - gute Aus- sichten auf Erfolg zeitigt. Im Übrigen eine Erkenntnis lang bevor sich die IJNO die- ser Problematik annahm und a1sbld das Jahr der Behinder- ten proklamierte. Damit aller- dings viele Kräfte und Mittel für diese Sache mobilisieren konnte. Mobilisieren konnte aber auch die gute Käthe, denn in unzähligen Wohl; tätigkeitsveranstaltungen sammelte sie unermüdlich Geld für das Zentrum samt einer geschützten Werkstätte. Sie sammelte und sammelte uid stellte die unglaubliche Summe von damaligen 14 Millionen Schilling auf die Beine. Richtig gelesen: Miii- onen - unvorstellbar! Die Krönung dieses Werkes war sicherlich die Eröffnung ur.d Einweihung des neuen Therapiezentrums in Obern- dorf, welches bekannterweise die Lebenshilfe übernommen hat. Wie gesagt ist diese bemer- kenswerte Initiative nur eine yen Vielen, wie auch beispiels- weise der Kummerkasten, der heuer sein 50-jähriges Beste- hen feiert. Käthe Nagillers er- ste große Aktion in diesem Rahmen war die Aufbringung der Mittel für die Operation eines Blauen Babys, welches von Geburt an ein Loch am Herzen hatte. Der erfolgreich verlaufende Herzeingriff am Münchner Klinikum ermög- licht seitdem ein glückliches Leben. Das damalige Baby ist längst schon glücklich in St. Johann verheiratet und Mutter von drei gesunden Kindern. Nebenbei erwähnt war die heute 83-Jährige (und noch immer, unermüdlich in ihrem „Senior aktiv" tätig) selbst- redend auch Sozialreferentin der Bezirksstelle des Roten Kreuzes und initiierte solcher- arts viele Hufs- und Spenden- aktionen. Ihr Herz für Kinder kam dabei nie zu kurz, denn die Käthe war es, die an einem ersten Mai das erste Kin- derfest in der Wagnerstraße (wie nebenstehendes Foto aus 11 den 1950-er Jahren mit ihr am linken Bildrand beweist) veranstaltete. Christoph Hinrschall
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