Kitzbüheler Anzeiger

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20. Juli 2006 Aktuell 5 VP-Landtagsabgeordneter Josef Hechen bichler erkennt Projekt : ZukunftRaum Tircil« as Chance Raumordnung niöht als Lippenbekenntnis Im Gespräche mit dem Kitzbüheler Anzeiger erläutert der Abgeordnete relevante Themenbereiche aus dem Projekt für den Bezirk. BEZIRK. Dabei nimmt die Raumordnung im umfas- senden Themenkomplex eine zentrale Position ein. „Es darf einfach nicht sein, dass von Jochberg bis Waidring ein einziger Siedlungsbrei ent- steht," mahnt Hechenbich- 1er eine umsichtige Raumord- nung seitens der Gemeinden ein: „Luftbilder der einzel- nen Orte zeigen überall die gleiche Tendenz. Nochmals 50 Jahre in gewohnter Tonart - und unsensibler Umgangs- weise mit raumordnerischen Aspekten - und der Talboden im Bezirk Kitzbühel ist voll- ends zubetoniert!" Schon heute beispic/sweise ist der TalDoden der Ga.nss!adt rast zu Gänze baL'llch genutzt. Nw noch wenige Felder im Zatralraum sind davcn noch unbercha. Ein VerbauLngsgrad der beispielhaft für fast alle Orte im Bezirk gelten darf. Foto: Anzeiger „In 50 Jahren ist der Talboden zubetoniert" Die folgerichtige Quintessenz für VP-Umweltsprecher Josef Hechenbichler beruht auf Einleitung eines Umdenkpro- zesses: „Wir können und dür- fen die Raumordnung nicht mehr nur als Lippenbekennt- nis betreiben, sondern müs- sen in schwierigen Interes- senskonfrontationen zwischen machtvollen Einz1interessen und einer notwendigen Raum- ordnung im allgemeinen Inte- resse Ausgleiche schaffen!" Ebenso bleibt für Hechen- bichler als klare Erkenntnis, dass eben nicht jeder Super- markt, jede Tankstelle, oder jedes Lagerhaus irgendwo im freien Raum zu platzieren ist. „Vielmehr sind vorhandene Baulücken zu nutzen und wir müssen lernen, dass nur durch ein gerüttetes Maß an gegenseitiger Rücksichtnahme es möglich sein wird, die Le- bensqualität nicht gravierend zu schmälern!" Der verfügbare Siedlungs- raum ist knapp und weitere fünf Jahrzehnte unbedachten Agierens und der Boden ist vollends versiegelt. Daher braucht es tragfähie Antwor- ten, für HechenicMer, wie folgt: „Nutzung vc.rhandener Baulücken, die Schaffung eines echten Interessensausgleiches und das Verhinder 11 eines be- zirksweiten SiedlurLgsbreies!" Hierbei könnte auch das be- nachbarte Bayern als Vorbild fungieren, schließlich ist dort die Raumordnung als Agende im Landkreis geregelt und kei- neswegs Gemeindesache (mit all seinen Vor- und Nachtei- len). Faktum jedoch bleibt, dass in Bayern Dorfgrenzen ganz klar ersichtlich sind und großzügiges, freies und unver- bautes Umland no :h die Regel ist. „Ein Ansatz in diese Rich- tung ist für mich die engere Zusammenarbeit zwischen den jeweiligen Gemein- den und dem Bodenbeschaf- fungsfonds, um eine aktive Raumordnung betreiben zu können und Sie dlungsraum zusichern." Es kann auch keine Vorteile bringen über die Fehler der Vergangenheit zu klagen, son- dern entscheidend wiri viel- mehr sein, diese nicl-it mehr in der Zukunft fortzuschreiben. Nicht Alles für jede Gemeinde! „Zwar muss das Thema Woh- nen immer Gern eindeauf- gale bleiben, denn es ist der Ortsentwicldung äußerst ab- trglich, wenn die Jigend ab- siedelt," differerj2iert He- clienbichler jedoch klar hiflsichtlich etwaiger Gewer- beflächen. „Manche Gemein- den sind für ein tragfhiges Gewerbe schlichtweg zu klein, sodass diesbezüglich eine re- gionale Planun2 durchwegs sinnvoll ist,« plädier: Rechen- bichler für eine eiifache und rnachbare Kemmunalsteu- erlsung: „Im Tir.:iler Ober- land konnten bereits mehrere iberörtliche Gewerbegebiete realisiert werden Lud die in- volvierten Gemeinden regeln beispielsweise auf privatrecht- licher Ebene die notwen- dige Steuerauftellung,' ver- weist Hechenbichler auf einen Schlüssel mit 50% für Stand- ortgemeinden und 50% für die Nacl-ibargemeinden. Hinsi:htlich Freizeitein- richtungen und Infrastruk- tur zeig: sich :1er Abgeordnete unkonventionell: „Nicht jede Gemeinde braucht ein eigenes Schwimmbac, einen eigenen Veranstaltung.;saal, oder ei- nen eigenen Sportpark, denn die KDstenwahrheit zeigt sehr schnell auf, dass die Folge- kosten für ie einzelnen Ge- meinden viel zu hoch und in keins:er Weise vertretbar sind, ermal-int Hechenbichler die Gemei-ideverantwortlichen, über den Dorfrand hinaus zu blicken „Ein Gutteil der Po- litikverdrossenheit liegt auch darin begrädet, dass die De- mokratie mehr verspricht, als zu halten ist" c;irstoph Hirnschall
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