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27.Ju12006 Aktuell 5 Mittlerweile ist die Großachenregulierung zum europaweit anerkannten Vorzeigeprojekt avancierr Ein historischer Spatenstich Gepa'te Politprominenz zückte die Spaten: De nun be'onnenen Regulierungsarbeiten für den Abschnitt zwischen IQrchdorf und St. Johann sol- len irr, Sommer 2009 ihr Ende finden. Foto: Arizeicer Mit 5,3 Mio. Euro wird nun das leizte und dritte Baulos der Großachenverbauung in Angriff genommen. KIRCHDORF (KA). Und schon vor Fertigstellung des Gesamtprojektes lobt nicht nur der WWF die Großachen- reguLerung als umfassenden Hochwasserschutz im Sied- lungstaum, welcher das Ge- wässe: selbst als neuen ökolo- gischen Lebensraum preisgibt und den Menschen wiederum mit einem Naherholungsrefu- gium als wahres Flusserlebnis bereichert. Die Großache ist der Vor- fluter im Leukental und fließt nach dem Zusammenfluss der drei Hauptzubringer Fie- berbrunner Ache, Kitzbühler Ache und Reither Ache nörd- lich v:n St. Johann über Kirch- dorf/Erpfendorf nach Kössen, wo beim sog. Antenloch die Großche Tirol verlässt und in Bayern als Tiroler Ache weiter in den Chiemsee fließt. Das Einzugsgebiet der Großache nach dem Zusarnmenfluss der drei Hauptzubringer in St. Jo- hann beträgt rund 520 km2 . Der Hochwasserschutz für die Gemeinde Kirchdorf und den Weiler Erpfendorf yurde auf ein ioo-jährliches Hoch- wasser mit 511 m 3Is bemessen und ausgelegt. Besserer Hochwasserschutz Das Ziel der umfangreichen Hochwasserschutzmaßn ah- men in der Gemeinde Kirch- dorf vom Klärwerk Erpfen- dorf bis zum Further Steg war es, in eitern gesicherten Fluss- bett dur:h Aufweitungen und naturnahe Gestaltung neben dem Schutz des Gemeindege- bietes von Kirchulorf vor ODer- flutungen auch Hochwasser- rückhal: für den Unterlieger Kössen zu betreiben. Dies war nur deshalb mög- lich, da es in jahrelangen Vor- gespräcEen gelungen ist, von den betroffenen Grunda.nrai- nern insgesamt 25 ha Fremd- grund anzukaufen und einzu- lösen. Durch diesen großen Flächenzuwachs zur Grcißa- che auf einer Flusslänge von 8 km war es möglich, das sehr monotone und geradlinige Ge- rinne aufzureißen, wesentlich zu verbreitern und nach den Grundsätzen des naturnahen Wasserbaues auch ökologisch umzugestalten. „Neben dem erzielten Hoch- wasserschutz, der die Grund- voraussetzung des ?rojektes und der Finanzierung war, ist es auch gelungen, für die Be- wohner der Region, aber auch für die zahlreichen Giste ein Naherholungsgebiet zu schaf- fen, das bestens angenommen wird. Regulierung: Ökolo- gische Besserstellung Auch die ökologischen Werte, wie eine Verbesserung der Fischpopulation sowie eine Aufwertung der Uferbereiche durch den Einbau verschie- denster Gestaltungseemente wurden durch die ausgeführte Regulierungsmaßnahme en- orm verbessert' betonen die Bürgermeister von Kirchdorf und St. Johann, Ernst Schwai- ger und Josef Grander mit LR Hannes Bodner unisono: „ Ein besonderer Dank gebührt dem Bundesministerium für Um- welt- und Wasserwir:schaft, das sechzig Prozent der Ge- samtbaukosten iiberniinmt!" Für Sektionschef a.D. Wolf- gang Stalzer vorn Lebesmini- sterijm „zählt die Großachen- regulierung zu Osterreichs Erfolgsbeispielen im Hoch- wasserschutz. Darch eine Auf- wei:ung des Flussbettes ist es gelungen, beim August- Hochwasser 2002 einen Scha- den von 45 Mfflionen Euro in der Gemeinde Kirchdorf zu verhindern. Das ist ein gro- ßer Erfolg. Gle:chzeitig kön- nen wir an der Großache das Leitprinzip - Fliisse brauchen Platz - im Sinne der EU-Was- serrahmenrichtllnie optimal umsetzen." Von Herbst 1996 bis Som- mer 2001 wurde in insgesamt fünf Niederwasserperioden der Hochwasserschutz und der Rückbau der Großache mit gut 15,9 Mio. Euro im Gemeinde- gebiet von Kirchdorf auf 6,5 km Länge ausgeführt. Der noch 2 krn lange Regu- lierungsabschnitt vom Further Steg in der Gemeinde Kirch- dorf bis zur Einmündung der Fieberbrunner Ache in St. Jo- hann soll in der gleichen Art und Weise mit Flussaufwei- tungen und Öffnen des der- zeit geraden und monotoncn Flussverlaufes ausgeführt werden.
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