Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Hilde Haseisberger, Manfred WaltI und LA Eilsab3th Wiesmüller (v 1.) kritisieren die Äußerungan der Tiroler Freiheitlichen. Foh: Anzeiger 3August2006 Aktuell 7 Keineswegs einverstanden zeigen sich Heimleitern und Grüne über die Äußerungen der FP-Politiker Nur ein „Alibi-Besuch" im Asylheim. Ärger erregten die Freiheit- lichen mit ihrer Stellungnah- me in den Medien, wonach ein Großteil der Asylwerber als den Staat belastende Wlrtschaftsflüchtlinge zu betrachten seien. FIEBERBRUNN. In der ver- gangenen Woche besuchten die FP-Politiker Gerald Hau- ser, Hans Sevignani und Ger- ald Sturm im Zuge des Wahl- kampfes das Flüchtlinsgheim „Bürglkopf" in Fieberbrunn. Im Anschluss daran stellten sie bei einer Pressekonferenz die Behauptung auf; dass ihre „Linie beim Besuch in Fieber- bunn bestätigt" worden ware. Von Heimleiterin Hilde Ha- seisberger wurde eridärt, sie hätte den Freiheiffichen inhalt- lich zugestimmt. Dagegen ver- wahrt sich die Heimleiterin al- lerdings scharf und auch die Tiroler Grünen kritisieren die Äußerungen. Mit keinem Asylanten gesprochen Nach Auskunft von Hilde Ha- seisberger gestaltete sich der Besuch der Freiheitlichen im Heim wenig informativ. „Sie sind gekommen und wollten das Heim besichtigen. Dazu wäre ich gerne berei: gewesen, doch zuvor führten wir ein Ge- spräch in meinem Büro. Da- bei haben sie meines Wissens aber mit keinem Heimbewoh- :1er gesprochen und es fand auch keine Führung statt, wei sie dann offenbar nicht mehr genug Zeit dazu hattari", erdärt Haseisberger die Sachlage. „Es ab während des Gespräches auch nur wenige Punkte, wo wir iibereinstimmteri Kriminelle ausweisen „Ich bin einer Meimng mt der FP, dass die Verfahren rascher abgewickelt werden müssten. Das wäre auch im Sinne vieler Hembewohner. Auch sollte es ein Gesetz geben, dass die ra- sche Abschieburg von krimi- nellen Asylwerbern ermöglicht, weil diese den Ruf aller schä- digen. Ich keime aber keine Heimbewohner, welche die Ös- tereicher auslachen und kei- nesfalls sind ein Grc.ßteil der Asylanten Wirtschaftsflücht- 1inge' meint die Heimleiterin. „Die meisten werden zu Hause poitisch wrfolgt, auch wenn es kein akutes Kriegsgebiet ist. Und wir brauchen diese Ar- beitskräfte gerade im Touris- mus dringend. Nach meiner Er- fahrung sind die meisten nicht froh, dass sie ein Schmarotzer- dasein führen, sondern würden viel lieber arbeiten, was sie aller- dings nicht dürfen!" „Entselzt, aber nicht erstaunt" Verärgert zeigt sich auch Grün- Landtagsabgeordnete Elisabeth Wiesmüller, die selber das Heim schon mehnnals besuchte und für Asylwerber in Tirol zustän- dig ist. „Ich bin entsetzt, aller - dings nicht erstaunt, wenn aus dieser Ecke wieder eine solche Aussage kommt, die die Klein- arbeit engagierter Helfer zu- nichte macht!' Der Fieberbrun- ner Gemeinderat ist ebenfalls empört: ‚Wir bemühen uns im Bezirk seit Jahren, Verständnis für die Asylanten aufzubauen und solche Meldungen proje- zieren wieder ein vollkommen falsches Bild. Heinileitung und Grüne hof- fen nun, dass trotzdem zahl- reiche Besucher am 20. August ab 14 Uhr zum Sommerfest im Flüchtlingsheim kommen. „Je - der ist eingeladen, sich selber ein Bild von den Bewohnern zu machen", so Hilde Haselsberger abschließend. sura
< Page 8 | Page 10 >
< Page 8 | Page 10 >