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/n so manchem lauen Abend harrschte in der Innenstadt heuer des öfteron reges Treiben. Foto: Anzeiger 10. August 2006 Aktuell 3 Bewohner fühlen sich gestört - Stadtpolizei sieht keinen Handlungsbedarf Innenstadt als Partyrnelle? F 1/<te i Die Bewohner der Kitzbü- heler Innenstadt zeigen sich empört über die der - zeitigen Entwicklungen. In Kitzbühel würden immer mehr Verhältnisse wie am Ballermann regieren. KITZBÜHEL. Langjährige Innenstadtbewohnerin und Stadträtin Gertraud Rief ist sauer. In Kitzbühel würde es während der Nachtstunden immer häufiger zugehen wie am Ballermann in Mallorca, erzählt sie und fordert gleich- zeitig ihre Gemeinderatskol- legen auf, sich ernsthafte Ge- danken über die Zukunft der Innenstadt zu machen. „Die Lärmbelästigung am Tag und in der Nacht ist inzwischen unerträglich geworden. Man muss sich schön langsam Ge- danken machen, ob Kitzbü- hels Innenstadt weiterhin be- wohnt bleiben, oder ob sie lediglich als Touristenattrak- tion dienen soll?" Nachtschwärmer ohne Hemmungen Nicht nur, dass Urlaubsgä- ste sich auf ihrem Heimweg alles andere als leise aufhal- ten. Nein, auch von Jugend- lichen, die hemmungslos in aller Öffentlichkeit ihre Not- durft verrichten und randa- lierend durch die Straßen zie- hen, weiß sie zu berichten. „Mit den zahlreichen sai- sonbedingten Veranstaltungen haben wir Stadtbewohner uns inzwischen abgefunden. Auch wenn diese heuer in besonde- rer Vielzahl stattfinden. Doch, dass es bei uns offensichtlich überhaupt keine Sperrstun- den und Beschränkungen für Lokalbesitzer gibt, ist eine Zu- mutung' so Rief. Der Tourismusausschuss solle daher gemeinsam mit den Innenstadtbewohnern und dem Tourismusverband bis Ende 2006 ein Konzept er- arbeiten, wie künftig für mehr Nachtruhe in Kitzbühel ge- sorgt werden kann. Im C-emeinderat erntet Ger- traiid Rief für ihren Antrag allerdings nur teilweise Zu- stimmung. „Ein bisschen Be- lastung durch den Tourismus gibt es überall", zeigt sich etwa Pe:er Hechenberger wenig be- eindruckt von den Worten der Stadträtin. Viele Lokale haben keine Sperrstunden Renhardt Wohlfahrtstätter hingegen räumt ein: „Gerade wabrend der Tenniswoche haben sich zahlreiche Lokale mit ihren Tischen und Ses- sein enorm ausgebreitet. Eine Gerehmigung von Seiten des Gemeinderates hat es dafür nicht gegeben und trotzdem ha: niemand etwas dageger ur.ierrommen." Kitzbühels oberster Stadt- sheriff, Leonhard Moser, hat zwar Verständnis dafür, dass sich die Bewohner in ihrer Nachtruhe gestört fühlen, ist sich aber keiner Schuld be- wusst. „Zahlreiche Lokale in Kitzbühel haben laut Gewerbe- behörde die Genehmigung rund um die Uhr offen zu hal- ten. Angemeldete Veranstal- tung, wie jene des Tourismus- verbandes, müssen spätestens um Mitternacht beendet sein. Dass sich Leute beim Verlas- sen eines Lokals unterhalten, lustig sind und durch die an- sonsten herrschende Nacht- ruhe störend wirken mögen, ist nichts ungebührliches. Da- gegen können wir schon al- leine vom G-esetzesweg her nichts machen." sag Viele gegen Rauchverbot Tiroler für Rauchver- bot in öffentlichen Gebäuden, nicht aber in Restaurants und Lokalen. BEZIRK. Passend zur Diskussion rund um ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie hat IMAD Marktforschung 500 Tirolerinnen zu die- sem Thema befragt. Das Ergebnis: Die Ti- rolerinnen haben klare Vorstellungen wo sie Rauchverbote für sinn- voll halten und wo nicht. So wünschen sich 70% der Befragten, dass sie in Einkaufszentren (au- ßer Cafes) nicht von Rau- chern gestört werden. Ähnlich verhält es sich am Arbeitsplatz bzw. in Büros (69,6%) und vor Schulen bzw. Bildungs- einrichtungen (68,8%). In öffentlichen Gebäu- den wünschen sich 62,8% der Befragten eine rauch- freie Umgebung. In Re- staurants sinkt die Zu- stimmung zu einem generellen Rauchverbot auf 45,4%. Hier möchte man sich offensichtlich die Zigarette nach dem Essen nicht verbieten lassen bzw. nicht alleine am Tisch sitzen müs- sen, während die Rau- cher vor der Tür ihre Verdauungszigarette ge- nießen. Berufstätige spre- chen sich vermehrt gegen ein Rauchverbot in Loka- len aus, vor allem in ih- ren Pausen, im Cafe oder beim Mittagessen, wollen sie nicht auf ihre Zigarette verzichten müssen. Erwartungsgemäß spre- chen sich Nicht-Raucher vermehrt für generelle Rauchverbote aus, Rau- cher vermehrt dagegen.
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