Kitzbüheler Anzeiger

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Seine Mitarbeiter mochten ihn. Er mochte seine Mitarbeiter und überreichte persönlich allen Damen in der Bezirkshauptmannschaft eine Rose: Hofrat Dr Hans-Heinz Höfle, Foto: Anzeiger 4 Aktuell Ausgabe 32 Der Bezirk Kitzbü hei sagt Ädieu zu Ait-Bezirkshauptmann Hans-Heinz Höfle Hauptmann und Rosenkavalier Horst 7 Ebersberg r c ~ ~ Lübene Angstmachevei Es scheint wie eine di- abolische, globale Ver- schwörung: Man macht uns Angst. Alleine die täg- tichen schlechten Nach- richten, fast alle Nachrich- ten sind schlecht... sind Deängstigend. Sie befassen sich fast ausschließlich mit Naturkatastrophen, Über- ;chwemmungen, Dürren, Zsimantis. Erdbeben, Vul- <anaasbruchen. Dazu ko- men alle jene Katastrophen, die vn uns Menschen ver- arsacht werden wie Kriege, Hungersn5te, Arbeitslosig- keit, Vergewaltigung, Kin- desmißbrauch, Drogen- und Alkoholsucht und vieles mehr... Die Jungen haben Angst vor der Schule und ob sie auch einmal Arbeit finden werden. Man schürt ihre Angste vor Beziehungen. Den Älteren macht man Angst, ob sie ihren Ar- beitsplatz behalten und die Familie ernähren kön- nen. Den Alten macht man Angst, dass sie in abseh- barer Zeit als Pflegefälle die Jüngeren überfordern könnten. Angst macht gefügig.Ver - ängstigte kann man leichter manipulieren und ausbeu- ten als Mutige und Optimis- ten. Es gib: aber Menschen, die ihre Ängste damit über- winden, indem sie gegen die Ursachen der Ängste kämpfen. Die nicht resig- nieren, sich nicht damit be- gnügen "Es nutzt ja eh nix" zu sagen, sondern coura- giert durchs Leben gehen. Über sie sollten die Nach- richten berichten, sie soll- tn unsere Leitbilder sein. Dieser Tage wird Alt-Be- zirkshauptmann Hans- Heinz Höfle offiziell in den Ruhestand verabschiedet. BEZIRK. Nach dreißig Jahren an der Spitze der Bezirksver- waltungsbehörde trat der pro- movierte Jurist und gebürtige Dornbirner in den wohlver- dienten Ruhestand. Weder die Mitarbeiter "seiner" Behörde, noch die Bürgermeister des Bezirks ließen es sich nehmen, von ihrem Bezirkshauptmann Abschied zu nehmen. Und trotzdem bleibt es be- eindruckend, wenn einen Tag vor seinem 65. Geburtstag die gesamte Bezirkshauptmann- schaft zu Ehren ihres Chefs ein Fest veranstaltet und nicht nur die ioo Mitarbeiter, son- dern auch viele ehemalige BH-ler kommen, um Adieu zu sagen. „Du warst jahrzehn- telang ein Bezirkshauptmann mit Leib und Seele und Herz und Verstand," streute Franz Überall, Obmann der Dienst- stellenpersonalvertretung Blu- men: „Wenn heute Aktive wie Pensionisten anwesend sind, so ist es wohl Auszeichnung und Wertschätzung gegenü- ber deiner Person!" Der junge Hans-Heinz Höfle trat unmittelbar nach absol- viertem Gerichtsjahr (i. Ok- tober 1965) in den Landes- dienst ein und warbis 1970 im Amt der Tiroler Landesregie- rung tätig. Unter anderem in der Abteilung Präsidium als Sachreferent Protokoll ver- diente sich der Jurist seine be- ruflichen Sporen und konnte in dieser Funktion auch maß- geblich am Empfang der eng- lischen Königin im Jahre 1969 mitwirken. Mit 35 jüngster BH in Osterreich Im Jänner 1970 kam dann der Ruf nach Kitzbühel. „Mein da- maliger Chef hat mir gesagt, jetzt ist es Zeit für Dich, auch die erste Instanz kennenzuler- nen und schon war ich auch in Kitzbühel angelangt. Als Refer- ent durchlief ich in den fol- genden Jahren beinahe alle Sachreferate," schildert der Alt-Bezirkshauptmann im In- terview mit dem Kitzbühe- 1er Anzeiger: „Dabei sind die- Referate Grundverkehr und Wasserrecht sicherlich als die Wesentlichsten zu benennen," erinnert sich Höfle an Groß- projekte wie die Verbauung der Fieberbrunner, oder der Kitzbüheler Ache. Am i. Jänner 1977 bestellte das Land den damals 35-jäh- rigen zum Bezirkshauptmann von Kitzbühel und damit zum Jüngsten in Österreich. „Seit damals hat sich viel verändert. War die Verwal- tung nach dem Krieg eine ho- heiflich ausgeprägte, durchlief sie im Laufe der Jahrzehnte ei- nen unglaublichen Wandel. Früher noch bestimmt vom Diktat der Obrigkeit, ist die Verwaltung heute ein Dienst- leistungbetrieb, welches die behördenaufsuchenden Per- sonen als Kunden versteht und behifflich sein wffl," verweist Höfle auf eine Feststellung des Bundesrechnungshofes: „Nach mehreren Einschauungen be- scheinigte der Rechnungshof der Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel, dass diese im We- sentlichen diesen Servicericht- linien entspricht!" Seit 1987 ist Oberndorf die Heimat des vierfachen Famil- ienvaters, der zweifelsohne auf ein bewegtes, aber auch er- fülltes Berufsleben zurückbli- cken kann. Und wer ihn kennt weiß, dass er dies durchwegs amüsant tut: „Ich habe vier Landeshauptmänner, vier Amtsdirektoren, vier Bezirks- schulräte, drei Amtsärzte, zwei Amtstierärzte und vier Forstinspektoren verbraucht!" Christoph Hirnschall
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