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So hatte das geplante Biomasse-Fernwärmeheizwerk m Stainbruch Kircl?dc•rf ursprünglich aussehen und schon Ende 2006 ir. Betri3o gehen sollen. Foro: Privai 6 Aktuell Ausgabe 32 Die ursprünglichen Projekt betreiber hoffen auf eine gemeinshaft1iche Lösung mit Eggerwerk Wer wird die Fernwarme liefern? Landwirt Josef Mayer und Baumeister Alfred Neuner hatten vor einem Jahr die Idee für ein Fernwär- meprojekt in St. Johann. Nach ausführlichen Vorarbeiten und positiven Reaktionen fürchten sie nun, zu Gunsten eines Vor- schlages der Firma Egger übergangen zu werden. ST. JOHANN. Der Anstoß kam nach einem Vortrag zum Thema Fernwärme. „Wir fan- den die Idee toll, nicht nur aus wirtschaftlichen, sondern auch aus umwelttechnischen Gründen. Gerade für eine Klimabündnisgemeinde mit großen Abnehmern schien das Projekt ideal", so Josef Mayer, der mit Alfred Neuner und Partnern ein Unterneh- men gründete (HEW GmbH). Rasch ließen sie von der re- nommierten Firma Schneider eine Studie erstellen, die ein- deutig belegte, dass eine sol- che Investition in St. Johann sinnvoll wäre. Guter Start Danach führte Josef Mayer ein vielversprechendes Gespräch mit Bürgermeister Josef Gran- der. „Er hat zwar betont, dass sich die Gemeinde selbst nicht beteiligen möchte, doch wur- den selbst unsere Bedarfs-Er- hebungsblätter mit einem po- sitiven Begleitschreiben der Gemeinde ausgeschickt' so Mayer. Da hieß es wörtlich: „..für St. Johann soll im Jahr 2006 ein umweltfreundliches Biomasse-Fernwärmeheiz- werk errichtet werden... Als Bürgermeister einer Klima- bündnisgemeinde begrüße ich diese Initiative...". Das Team bekam rund 700 Rück- meldungen - die meisten po- sitiv - und im Oktober wurde im dicht besetzten Kaisersaal das Projekt öffentlich vorge- stellt, die meisten Gemein- deräte waren anwesend. Danach startete HEW die Detailplanung und hat kon- krete Angebote Ende No- vember der Gemeinde über- reicht. „Wir hätten alle Preise und Lieferverträge fertig. Wir wollten im November 2006 in Betrieb gehen, als Standort des Werkes war der ehema- lige Steinbruch von Kirchdorf angedacht. Wollen Egger einbeziehen Aber nachdem Egger ins Spiel kam, wurden wir plötz- lich ignoriert. Es gab keiner- 1i Auskünfte und wir waren in die zweite Projektentwick- l.ing nicht im geringsten ein- gebunden, obwohl wir zwei- malig schriftlich unsere Vcirsrhläge für eine Einspei- sung der Egger-Abwärme in as Netz darlegten. Eine Zu- sammenarbeit mit gleich- zeitiger Verbesserung der Luftqualität wären für uns ausgesprochen wünschens- vTert" erklärt Alfred Neuner. „F,gger signalisierte nie Inter- esse, sich um eine Verteilung jenseits der Werksgrenze iu kümmern und wir wären be- reit, alles zu übernehmen und ganz St. Johann bis zur Per- pherie sowie Kirchdorf zu be- liefern' betonen die Par:nr. HEW hat bislang 300 000 Euro in das Projekt investierl, die Gesamtkoster sollen :o. Mio. Euro betragen. Nach il- ren Berechnungen würde si.:li die Gemeinde für dic öffent- lichen Gebäude (ohne Krar- kenhaus) mindes:ens 2o.000 Euro pro Jahr ersparen. Kein Interesse bei Kirchdorf & Oberndorf In den Nachbargem ein - den gibt es für -IEW aller- dings wenig Bedarf. BM Einst Schwaiger meint: ‚Der Stan] - ort im Steinbruch Kirc - dorf wird von uns nicht lä:i- ger unterstützt. Einerseits so] ein St. Johanner Wärrnekaft- werk auch im Ort stehen und vor allem gab es n Xir:i- dorf zu wenig Interessenten für Fernwärme!' In Obern- dorf favorisiert man eindeu- tig eine Lösung mit Egger: „Für uns käme nur eine Fern- wärmeanlage in Verbindung mit Egger in Frage, weil uns vor allem die Unterdrückung der Dampfschwaden wichtig ist' so BM Johann Schweig- kofler gegenüber dem Anzei- ger. „Wir warten aber die Ent- scheidung St. Johanns ab und werden dann eine Bedarfser - hebung machen, denn unser Ort besitzt ja keine großen Abnehmer". Zusammenarbeit wün- schenswert Volle Unterstützung erhalten Josef Mayer und sein Team al- lerdings von VP Umwelt- und Energiesprecher LA Josef He- chenbichler. „Sie haben sich engagiert und ein schlüssiges, vernünftiges Konzept präsen- tiert. Natürlich soll ein Teil aus der Abwärme von Egger kommen, doch ist die Abluft begrenzt und man sollte zwei gute Pläne zur besten Lösung für St. Johann zusammenfas- sen. Es wäre außerdem im Sinn des Landes und ein Imagege- winn für die Firma Egger, sich an so einem innovativen, um- weltfreundlichen Projekt part- nerschaftlich zu beteiligen", meint Hechenbichler. Egger hält sich bedeckt, gesteht nur, dass es „ein Projekt zur er- weiterten D ampfschwaden- unterdrückung bei unserem Spänetrockner gibt. Die dabei gewonnene Wärme soll wirt- schaftlich sinnvoll zur Ver- fügung gestellt werden." Tat- sächlich sollen Eggers Daten nach Auskunft des Ausschuss- Obmannes am 14. August (verspätet) dem Umweltaus- schuss vorgestellt werden und zwar für das Ferriwärmepro- jekt und eine Luftmessstation. „Wir sind in St. Johann natür- lich prinzipiell für eine Fern- wärmeheizung, müssen aber die Vertragsbindungen zum Wohl der Gemeinde genau prüfen", meint Roman Jöchl. Susanne Radke
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