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In Rollenspielen versuchten die Juger'aiichen aus vier Nailoner' All- tags-Probleme auszuarbeiten. Foto: Arzeiger 4 Aktuell Ausgabe33 Erfogre iche internationale, multilaterale Jugendbegegnung in Kitzbü hei Mehr Respekt voneinander In letzter Zeit liest man sehr viel über die Pro- blematik der Altenpflege. Allenthalben werden Se- niorenheime errichtet. Der finanzielle Aufwand ist enorm. Alte Men- schen zu betreuen erfor- dert aicht nur viel Arbeit, sondern auch Geduld und Zuneigung. Früher wurden die Al- ten zu Hause versorgt, nur wer keine eigene Fa- milie hatte, kam in ein Alter- oder Pflegeheim. Diese Institutionen waren meist von Klosterschwe- stern geführt. Sie waren meist bestens ausgebildet für die diversen Pflegebe- rufe und arbeiteten um Gotteslohn. Die weltlichen Pfleger und Pflegerinnen müs- sen heutzutage Geld für ihren eigenen Lebens- unterhalt verdienen. Sie verdienen zwar, betrach- tet man ihre Leistungen, nicht genug, aber im- merhin so viel, dass sich der Durchschnittsbürger kaum eine Hauspflege leis- ten kann, denn das Pfle- gegeld, welches die öf- fentliche Hand zuschießt, deckt nur einen Bruchteil der Kosten. Eigentlich möchte man meinen, das& ein alter, pflegebedürftiger Mensch, der eine Familie großge- zogen hat, selbstverständ- lich von dieser Familie versorgt und betreut wird, wenn es einmal so weit ist. Leider ist dem aber nicht immer so. Ehe man sich diese Mühe auffialst, schiebt man die Alten ab ins Altenwohnheim. Das engagierte Jugend- projekt konnte in Kitzbühel durch die Unterstützung von EU, JUFF und der Stadtgemeinde Kitzbühel realisiert werden. KITZBÜHEL, 16 Jugend- liche (acht Mädchen, acht Burschen) aus Deutschland, Luxemburg, Belgien und Österreich waren in Kitz- bühel m Gasthof Einsiede- lei zu Gast. Das Kitzbüheler Jugendzentrum als Gastge- ber und In:tlator laatte sich für dieses Projekt die Partner über di2 Realonalstelle „Info- Eck" (JUFF) gesucht und konnte sich mit der außer- gewöhnlichen Idee die Un- terstützung der EU sichern. Bislang war es heuer öster- reichweit euca die einzige Aktion in d:eser Form der of - fenen Jugendarbeit. Rund um das gewählte Thema „Assozialer Punk - arbeitsioser Nichtsnutz - die wertvollen Mitglieder un- serer industriellen Gesell- schaft" versuch:e man, mit der Me:hode des emanzipato- rischen Theaters (Theater der Unterdrückten) das Problem der Ausgrenzung EU-wet im multikLlturellen Kontext zu analysieren. Wer gehört nicht dazu? Szenen aus dem Alltag Nach einer Kennenlern- Phase hat man be den Ju- gendlichen unterschied- lichisten Alters i15 bis 22 Jahre)- und Geellschafts- schichten zunächst die Scheu vor dem Theaterspielen abge- baut. Dann wurden sie aage- leitet, ihre Anliegen in Form von Rollenspielen auszucrü- cken und darzustellen. Die Teilnehmer erarbei- ten dabei selbst eine Szene, in der sie eine Konfliktsitua- tion direkt aus ihrem Alltag darstellen. Konkret hat man sich schließlich auf das Pro- blem „Mobbing in der Schule" und „Diskriminierung und Unterdrückung von Frauen" konzentriert. Das Prinzip des Theaters ist es, dass die Szene nicht nur dem Publikum vorgestellt wird, sondern dieses auch die Möglichkeit hat, interaktiv in das Spiel einzugreifen. Durch neue Ideen der Zuschauer ver- sucht man, unterschiedliche Blickwinkel und Lösungs- möglichkeiten zu erarbeiten. Handeln statt reden: Zivilcourage zeigen „Es geht auch darum, sich in Konfliktsituationen einzu- mischen und Zivilcourage zu zeigen. Ein wichtiges Element ist, dass man vom Reden zum Tun kommt und konkrete Handlungen setzt. Die Jugendlichen kamen aus unterschiedlichsten Ver - hältnissen, verkörperten auch Minderheiten - von Homo- sexualität bis zu zerrütteten Famiienverhältnissen - und diese Variationsbreite war ebenso Bereicherung wie He- rausforderung. Es hat aber toll funktioniert' erklärte The- aterpädagogin Ulrike Juen. Das zeigt auch der selbst er- arbeitete Leitsatz: „Gruppen- respekt - mit Musik und Spaß kommen wir ans Ziel". Zum Programm gehörte auch Un- terhaltsames, vom Märchen- theater bis zum Breakdance, und Freizeitgestaltung mit zwei internationalen Abenden, Ausflügen, einem Besuch des Jugendzentrums, etc. Ein Abschlussbericht über das erfolgreiche Treffen wird von Jugendzentrumsleiter Zdenko Stevinovic erstellt, um die EU-Ausgaben zu recht- fertigen und die technische Durchführung zu dokumen- tieren. sura Jf1hi iI Altenpf lege
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