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Margit Luxner und Gertraud Rief kämpfen schon seit Langem für eine Lösungen diese Problems. Foto: Anzeger 31. August 2006 AktueI 5 „Nicht die billigsten, sondern die besten Kräfte' so die Verantwortlichen Gleiche Bedingungen für alle Eine Erhöhung des Pf le- gegeldes ist die konkrete Forderung der SP-Verant- wortlichen auf den soge- nannten Pflegenotstand. KITZBÜHEL. Nicht gerade erfreut verfolgen Gertraud Rief, Sozialsprengelobfrau und im Vorstand der ARGE der Sozialsprengel Tirols, Margit Luxner, Organisatorische Lei- terin der Hauskrankenpflege Kitzbühel, und Franz Reiter, Landtagsvizepräsident und Tiroler ÖGB-Vorsitzender, die derzeit laufende Debatte rund um den sogenannten Pflege- notstand. Sie kämpfen bereits seit sechs Jahren speziell bei diesem Problem um Lösungen und kennen auch im Bezirk viele konkrete Fälle. In Tirol genug Personal „Bei uns gibt es keinen Pflege- notstand!' bestätigt Getraud Rief Sozialsprengelbezirksob- mann Peter Fischer (Der An- Zeiger berichtete). „Wir haben genug gut ausgebildetes Pfle- gepersonal und für unsere Stel- len gibt es eine Warteliste. Auch gibt es nur sehr wenige Fälle, wo tatsächlich eine Rund-um- die-Uhr-Pflege nötig ist." In Kitzbühel sind von rund 70 Kli- enten der Hauskrankenpflege etwa drei bis vier betroffen. „Den Menschen geht es nach einiger Zeit wieder besser oder sie versterben. In schweren Fäl- len ist auch zu bedenken, dass man in einer stationären Ein- richtung mit entsprechender medizinischer Ausstattung möglicherweise besser aufge- hoben ist' ergänzt Rief. Ausländische Kräfte oft Opfer „Ich kenne alleine 15 Per- sonen, die in den letzten Jah- ren von meiner Betreuung zu den schwarzarbeitenden Pfle- gerinnen wechselten", berichtet Luxner. „Unter ihnen gibt es gute und weniger gute Kräfte. Viele können aber kaum Deutsch, und gerade für alte Menschen ist das ein Problem!". „Im Krankenhaus dürfen sie ohne Vorlage von Zeugnissen nicht arbeiten, wohl aber im Hauspflegedienst' kritisiert Rief. „Und auch im Bezirk gibt es die Vorgabe des Finanzmi- nisters, dass gegen diese illegal Beschäftigten nicht vorgegan- gen wird. Dabei sind die aus- ländischen Kräfte meist selbt Opfer, die 24 Stunden arbei- ten und oft als billige Haus- haltshilfe fungieren. Von ihrer Vermittlung profitieren Agen- turen oder sogar Ärzte!". Ähnlich sieht dies Franz Reiter•. „Wenn ausländische Kräfte eingestellt werden, dann zu den selben Rahmen- bedingungen wie heimische Pfleger. Ein Gesetz muss für alle gelten, am besten EU-weit. Auf keinen Fall dürfen diese Kräfte die Aufgaben von diplo- miertem Personal ausüben!" Wie wäre es leistbar? Knackpunkt aller Vorschläge ist die Leistbarkeit, auch im So- zialsprengel Kitzbühel räumt man ein, dass eine Heimhilfe (Kosten derzeit 12 Euro pro Stunde) zu teuer ist. „Vernünf- tig wäre es, Langzeitarbeits- lose auszubilden und darin als Heimhilfe einzusetzen' schlägt Gertraud Rief vor. „Wenn wir Menschen anstel- len, haben wir legal Beschäf- tigte, die Steuern zahlen Für Franz Reiter ist eine Erhöhung des Pflegegeldes unverzichtbar. ‚Wir sind ein reicher Staat, wo die Großkonzerne immer mehr Gewinn machen und dafür im- mer weniger Steuern zahlen. Die finanzielle Last wird auf die Angehörigen und die kleinen Steuerzahler abgewälzt. Das Sy- stem ist für einen Sozialstaat, zu dessen Aufgaben auch die Leist- barkeit von Hauskrankenpflege zählt, vöffig verkehrt. Wich- tig wäre auch, in jeder Region - so wie es in Kitzbühel bereits besteht - eine Anlaufstelle ein- zurichten, wo Haushaltshilfen, ähnlich wie Tagesmütter, legal vermittelt werden" sura Km Manfred WaltI. Fcto: Privat Walti kontra Hauser Der Fieberbrunner Grünen-Gemeinderat Manfred Waitt seht sich gegen „haltlose FPÖ- Attacken" zur Wehr. FIEBERBRUNN. „Bei den wiederholten Attacken des nicht im Gemeinderat vertretenen Gerald Sturm handelt es sich um haltlose Anschüttungen auf unters- tem Niveau, die zudem jeglicher Grundlage ent- behren," stellt der Grünen- Gemeinderat klar. Im Un- terschied zur FPÖ würde er, Walti, als Obmann des Umweltausschusses sowie als Mitglied des Verkehrs- referates und des Jugend-, Kultur-, Sport- und Ver- einsausschusse3 konstruk- tive Sachpolitik machen und wichtige Anliegen der Bevölkerung vertreten. „Sollte Herr Sturm im Unterschied zu bisher ein- mal Zeit finden, um einer Gemeinderatssitzung bei- zuwohrien, kann er sich gerne selbst davon über- zeugen, wer ;ich in Fie- berbrunn für die Bevölke- rung einsetzt. Er selbst hat jedenfalls, außer diffamie- renden Äußerungen gegen den Bürgermeister, ver- schiedenen Gemeinderä- ten und Tourisrnusfachleu- ten, bisher keinen einzign brauchbaren Vorschlag zu Wege gebracht", so WaltI empört. sag
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