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31. August 2006 Aktuell 7 hre InIvl ein uriig erdem Kann nicht von meinen Kindern verlagen, dass sie ihren Beruf aufgeben Gedanken zur Altenpflege ST. JOHANN. Da ich selbst nicht mehr die jüngste bin - 73 Jahre alt, früh Witwe geworden - und mich das Thema vielleicht auch bald betrifft, habe ich Horst Ebersbergs Kommentar „Altenpflege" zunächst mit Interesse gelesen, mich mit jedem Absatz darin aber mehr über die Widersprü- che geärgert. Wahr ist: Al- tenpflege erfordert Arbeit, Geduld und enormen fi- nanziellen Aufwand - aber dann? Früher, ja früher war an- geblich alles besser: Die Al- ten wurden entweder liebe- voll in der Familie versorgt oder in „Institutionen" mit „bestens ausgebildeten Klo- sterschwestern" unterge- bracht. Ob die Altbauern in ihrem Austraghäusl von der Jungbäuerin stets so lie- bevoll gepflegt wurden, be- zweifle ich sehr! Seniorenheim ist kein „Abschieben" Und meine eigene Mutter kam als dreijährige Halb- waise zu Klosterschwestern in ein „Siechenheim" und hat mir oft davon erzählt - in diese Zeit möchte ich lie- ber nicht zurück! Wer dem Kloster kein Geld brachte, hat dort als armer Insasse be- stenfalls dahinvegetiert! Oder alte Knechte und Mägde, die von Hof zu Hof umhergeschoben wur- den und betteln muss- ten - lernen Sie bitte et- was Alltagsgeschichte, Herr Ebersberg! Meine beiden Töchter sind berufstätig, müssen ihren Le- bensunterhalt selbst verdie- nen und für ihre eigene Pen- sion vorsorgen: Wie könnte ich da von ihnen verlangen, ihren Beruf aufzugeben und mich zu pflegen? Ein Seniorenheim ist meist kein „Abschieben' sondern pure Notwendigkeit und mit schlechtem Gewissen erkauft. Und wenn Kanzler Schüssel sagt, der Staat sei für Altenpflege nicht zustän- dig, dann frage ich mich: Wofür zahlen wir eigentlich Steuern? Klara Tschugg, Neubauweg 26 St. Johann Käsekultur auf der AIm HOPFGARTEN. Das an- genehme mit dem nütz- lichen verbinden - diesen Vorsatz setzt zur Zeit die angehende Facharbeite- rin Judith Schönegger aus Sillian in die Tat um. Für das verpflichtende ein- monatige Praktikum der L andwirtschafts schule Lienz nimmt sie einen großen und lohnenden Umweg über den Felber- tauern in die Kelchsau in Kauf, um dem bekannten Käsemeister Stefan Gru- her von der Niederkaser Alm über die Schulter zu schauen. Am Sonntag, 3. Sep- tember, können sich auch alle Besucher des Almfestes von ihren Fort- schritten bei zahlreichen Kostproben überzeugen.
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