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Kirchberg durfte bereits auf ein privates Rund-um-Angebot der Kinderbetreuung setzen. Nun gibts in der Brixen- talgemeinde - zumindest während der Schulzeit - an drei Tagen einen Nachmittagsbetreuung. Foto: Anzeiger 4 Aktuell Ausgabe 39 Das Aus einer privaten Einrichtung bringt mangelnde Kinderbetreuung Unflexible Betreuung z 11 . ' . Wahlk(r)ampf Das Beste, vielleicht das einzig Gute, an diesem Wahlampf ist, dass er bald -jeendet ist. Was sich da während der letzten Wo- ±ert auf der politischen Bühne Österreichs abge- spielt hat, kann man lei- der nur als Schmieren- t:agidie iezeichnen. Viel ungeschickter kann man beim besten Wifien nicht uni die Gunst der Wähler buhlen, viel erfolgreicher kann man den Bürgern die Freude an Demokratie und Politik nicht nehmen. Selten sieht man soviel Dummheit wie dieser Tage. Anstatt verwirklichbarer Konzepte gab es ungusti- öse Schlammschlachten sowie An- und Untergriffe der liesesten Art. Manch- mai konnte ich mich des Eindruckes nicht erweh- ren, die wahlwerbenden Par:eien hätten sich zu- sanimengetan und einen Masterplan ausgeheckt, wie sie das Stimmvieh tun- lichst davon abhalten kön- nen, wählen zu gehen. Man will wohl talentierte und fähige Bürger davon a:halten, selbst in die Poli- tik zu gehen, indem man sie so unappetitlich wie mög- lith präsentiert. Und den- noch sollten wir wählen ge- hen, auch wenn es uns noch so schwer fällt. Wie wäre es, wenn wir m Bezirk Kitz- bi.iliel es allen zeigten, dass wir uns nicht entmutigen lassen und rotz allen Wi- dcrw&iigkeiten geschlos- sen wählen gehen. Wir könnten mit der höchsten Wahlbeteiligung Osterrei- chs au±orchen lassen. Das wär doch was! Zwei Jahre konnte sich die Kindergruppe „TolleVilla" als Schülerhort beweisen und profilieren. Nun kam das überraschende Ende. KIRCHBERG. Viele Eltern und noch vielmehr Mütter verstehen die Welt nicht mehr. Als private Initiative entstan- den, konnte sich die Kinder- gruppe „TolleVilla" rasch ei- nen guten Namen und viele dankbare Mütter sichern. Der Grund dafür war denkbar ein- fach: Liebevolle Fürsorge und ein flexibles Angebot der Be- treuungszeiten vermochten dem diesbezüglichen Not- stand Abhilfe zu schaffen. Auch in den Ferienzeiten stand die Tür weit offen und die Anzahl der Kinder bewies offensichtlich, dass auch in der Brixentalgemeinde mehr als nur Bedarf an einer Kin- derbetreuung gegeben war und noch immer ist. Und ob- wohl die finanzielle Absiche- rung des privaten Schüler- hortes durch Fördergelder gesichert schien, kam das jähe Ende rasch. Die TolleVilla sollte ein- fach kein neues Zuhause fin- den. Seit geraumer Zeit be- fand man sich auf Suche nach geeigneten und großzügigen Räumlichkeiten, fand aber nur (trotz eines positiven Ge- meinderatsbeschlusses) ableh- nende Haltung und schon gar keine aktive Hilfestellung sei- tens der Gemeindeführung. Angebot Ja, aber welches und für wen? Aber Halt! Natürlich wird auch Kirchberg künftig eine Kinderbetreuung anbieten, weil es muss! Das Land selbst stellte den Gemeinden frei, ob diese auf bestehende private Schülerhorte, oder auf das seit heuer verpflichtende Betreu- ungsangotes seitens der Schu- len zurückgreifen will. Kirchberg entschied sich für die Schule und damit ge- gen eine Ferienbetreuung für Schul- und Kindergarten- kinder, gegen eine flexible Nachmittagsbetreuung mit Mittagstisch und Lernhilfe und gegen einen Jugendraum. Denn das alles vermochte die Tolle Villa anbieten - sogar mit großem Erfolg. Die zweifellos bemühten Verantwortlichen der Schule, können diesen Standart mitnichten bieten! Dass es auch anders geht zeigen viele Orte in Ti- rol, auch im Bezirk. Kitzbü- hel beispielsweise darf und kann diesbezüglich auf den bewährten Schülerhort des glänzend aufgestellten Sozial- sprengels zurückgreifen. Wenn Kirchberg zwar an drei Tagen in der Woche eine schulische Nachmittagsbe- treuung anbietet, ist es gut, aber längstens nicht ausrei- chend! Wie in vielen Berei- chen ist auch hier privates Engagement notwendig. Im vorliegendem Fall dürfen sich also die Eltern über das nun- mehrige Angebot nicht wun- dern. Wer sich nicht stär- ker formiert, bekommt genau das, was zwingend notwendig ist. Wenn Eltern also ihre Be- gehrlichkeiten - um eben Be- ruf und Familie besser verein- baren zu können - nicht selbst durch Dialog und „Flagge zei- gen" dokumentieren, wer- den sie genau so stark berück- sichtigt, wie sie sich zeigen. Die Gemeinde Kirchberg hat nichts Falsches getan. Falsch ist nur, nichts zu tun! Christoph Hirnschall
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