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Kitzbühel punktet mit hohem Zimmerpreis, jedoch leidet de Tophotel- lene unter geringer AJsi'astung. Foto: Anzeiger 19. Jänner 2006 Wirtschaft 13 Kaiserwinkel glänzt mit höchster Aufenthaltsdauer - egion Wilder Kaiser mit guter Bettenauslastung Destinationsstudie des OHV Im europäischen Tou- rismus herrscht derzeit Verdrängungswettbewerb. Ein Land kann nur noch auf Kosten Anderer Marktan- teile gewinnen. BEZIRK. Das bringt den heimischen Tourismus un- ter Druck. In der achten Auf- lage der ÖHV-Destinations- studie (ÖSTERREICHISCHE HOTELIERVEREINIGUNG) wurden erstmals die Erfolgs'- faktoren der österreichischen Destinationen analysiert. „Neben umsatz- und nächti- gungsstarken Betrieben tragen effiziente und effektive Touris- musorganisationen (Destina- tionsgesellschaften) wesentlich zum tourismuswirtschaftlichen Erfolg einer Destination bei' erklärt ÖHV-Generalsekre- tär Thomas Reisenzahn. „Er - folgreiche Destinationen brau- chen erfolgreiche Betriebe und umgekehrt," so der Kitzbühe- 1er Touristiker. Auf der Ebene der Touris- musorganisationen wurde deutlich, dass Destinations- gesellschaften, die für viele touristische Betriebe verant- wortlich zeichnen und da- mit Größenvorteile besitzen, in der Angebotsgestaltung und in der Vermarktung er- folgreicher sind. Darüber hi- naus sind nachhaltiges Ma- nagement und eine effiziente Struktur, die rasches Handeln und effiziente Entscheidungs- prozesse ermöglichen, für den Erfolg wesentlich. ‚Die Top- Destinatic.nsgesells.±aften fas- sen ihre Be;chlüsse sehr rasch - größtenteils inner halb einer Woche." Auf der Ebene der einzelnen Hotels spielt ein vi ilfältiges Angebot (z.B. mit Fi:nessraum, Park/Garten, Kindcrbetreuung und Ai-Inclusive-?aketen) eine große Rolle. Ein umfang- reiches Argebot rechtfertigt höhere Zimmerpreise und ist für viele Gäste ein Kriterium, länger zu bleiben. TOP-Per- former in Feriendetinationen weisen eine durch.chnittliche Aufenthaltsdauer vn 6,92 Ta- gen auf, in schwächer perfor- menden Destinationen beträgt die durchschnittliche Aufent- haltsdauer 2,35 Tage. Zum Ver- gleich: In Gesamtösterreich betrug die durchschnittliche Aufenthaltsdaiier im ahr 1994 4,12 Tage. Hardfacts aus dem Bezirk Kitzbühel und Umgebung, so das Ergebnis der Studie, erzielt mit € 27.538,- p.a. einen sehr guten Umsatz prc Zimmer. Zum Vergleich: Destinatioi Wilder Kaiser € 24.218,-, Zil- lertal 26.327,- . Der Arlberg verweist aufgrund der hö- ieren durchgesetz:en Preise einen Umsatz von IE 34.365,- jro Zimmer. Der Gross Operatiig Profit (GOP: in Prozenten vom Um- satz) ist für die Messung des operativen Erfolges eines Be- triebes von großer Bedeutung. „Hier kann sich die Hotellerie in Kitzbühel sicherlich noch verbessern," bringt Reisen- zahn vergleichendes Zahlen- material ins Spiel. Mit einem GOP V011 20,2 % bildet Kitz- bühel das Schlusslicht. Zum Vergleich: Wilder Kaiser 20,3 %; Europasportregion Zell am See/Kaprun 21,5 %; Saalbach Hinterglemm 27,7 %; Arlberg 25,9 %. „Bei der Offenhaltungsdauer der Betriebe (Saisonverlänge- rung) könnte man sich ein Bei- spiel an der Europasportregion Zell am See/Kaprun, Achensee und dem Zifiertal nehmen, die allesamt eine um 19 Tage län- gere Offenhaltungsdauer ver- buchen als die Region Kitzbü- hei," erkennt Reisenzahn auch hier Handlungsbedarf. Aufgrund der sehr gerin- gen Aufenthaltsdauer von 4,3 Tagen kommt die Kitzbüheler 5/4-Sterne-Hotellerie nur auf eine Bettenauslastung von 43,3 Prozent. Die Region Wilder Kaiser (5,1 Tage) erreicht eine Bettenauslastung von 58,8 %‚ die Europasportregion Zell am See/Kaprung (5,2 Tage) von 55,6%. Im Bezirk Kitzbühel verweilen die Gäste am längs- ten im Kaiserwinkel (Kössen) mit einer Aufenthaltsdauer von 6,1 Tagen und einer Aus- lastung von 64,8 %.
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