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19. Jänner 2006 Aktuell 5 Ein integrationsförderndes Partnerschaftsprojekt der Stadt Kitzbühel und dem Diakon iewerk Kulinarium - Eine nahrhafte Idee Der Stadt Kitzbühel war es ein Anliegen, dass Menschen, die am Rande stehen, adäquate Beschäf- tigungsangebote erhalten, die ihre Fähigkeiten betonen und sie in ihren Potenzialen fördern. Sie war bereit, mit entsprechenden finanziellen Mitteln dieses Projekt zu unterstützen. KITZBÜHEL. Das Catering- service Kulinarium, ein Dienst- leistungsprojekt des Diakonie- werkes startet ab Mitte 2006 einen Küchenbetrieb im soeben eröffneten Altenheim der Stadt Kitzbühel. In den vom Land Ti- rol geförderten Arbeitsplätzen finden neun Menschen mit Be- hinderung einen spannenden Aufgabenbereich. Die Idee des Dienstleistungs- betriebes Kulinarium wurde bereits erfolgreich in Ober- österreich umgesetzt. Seit etwa 4 Jahren arbeiten im Kulina- rium in Linz Menschen mit Be- hinderung (derzeit 27) an drei Standorten. Erfolgserlebnisse in kurzer Zeit Das Kulinarium-Team arbeitet unter Anleitung fachlich und pädagogisch ausgebildeter Mit- arbeiterInnen an der Zuberei- tung von kalten und warmen Kösffichkeiten für Buffets ver- schiedener Größenordnung. Ein spezielles Ausbildungspro- gramm ermöglicht ein selbst- ständiges Arbeiten und Herstel- len der Speisen. Die Mitarbeiterinnen können sich theoretisches Wissen über Nahrungsmittel und deren Ver- arbeitung sowie vor allem prak- tische Fertigkeiten aneignen. Gerade die Arbeit im Küchen- service bietet Erfolgserlebnisse in kurzer Zeit. Menschen mit Behinderung arbeiten jedoch nicht nur in der Küche, sie liefern auch die Speisen und sind im Ser- vice tätig. Die Arbeit im Bedie- nungsservice schafft vielfältige Möglichkeiten zur Kommuni- kation und Integration. Sie hilft, Zugang zum Thema Behinde- rung aufzubauen und Vorur- teile abzubauen. Das Selbstvertrauen wächst „Bei Caterings erleben wir im- mer wieder, dass unsere Mitar- beiterInnen mit Behinderung über sich hinauswachsen und Situationen meistern, die wir ih- nen im Alltag oftmals nicht zu- trauen bestätigt Gerhard Wink- ler, Projektleiter in Kitzbühel, die positiven Effekte und Chan- cen des integrativen Arbeitens. „Talente und Fähigkeiten wer- den durch das Trainieren be- stimmter Aufgaben gefördert, Selbstwert und Selbstvertrauen gestärkt. Schließlich können Menschen mit Behinderung da- durch die gleichen Aufgaben er- ledigen wie ihre Kolleginnen ohne Behinderung". Das Kulinarium ist ein Cate- ringservice für kleinere und grö- ßere Gelegenheiten. Jausen- und Schulbuffets werden ebenso ver- sorgt wie Firmenfeiern und Buf- fets für Veranstaltungen. Auch regelmäßige Speisenlieferungen wie Mittagstische können be- stellt werden. Auf Wunsch kann das gesamte Party-Equipment und das Service gemietet wer - den, was den MitarbeiterInnen außerdem die Gelegenheit gibt, ihr Können auch im Service un- ter Beweis zu stellen. Kulinanum - bald auch in Kilzbühel Das Diakoniewerk hat in den letzten Jahren viele positive Erfahrungen mit Gastrono- mie- und Dienstleistungspro- jekten sammeln können. Das Kulinarium bietet nicht nur ei- nen geschützten Arbeitsplatz mit hohem Integrationsfak- tor, sondern auch einen inte- ressanten Tätigkeitsbereich mit vielfältigen Möglichkeiten der Weiterentwicklung. So ist etwa geplant, Mitarbeite- rInnen mittels Jobcoaching an Einzelarbeitsplätzen in Betrie- ben zu integrieren. Dieses An- Künftig bieiet das Kulinarlum auch in der Region sinnstiftende Arbeit für Betiindere. .roto: Priva! gebot richte: sich an Menschen mit Behinderung aus der Re- gion KitzbüheL Interessierte können sich bei Geriard Wink- ler, Projektleiter des Diakonie- werkes (Tel. 0664/3121055) oder im Altenheim Ki-ibühel (Ge- schäftsführer Karl Haaser, TeL 05356 6o1683) melden. „Das Kulinarium Kitzbühel wird im Alten-, Wohn- und Pfle- geheim der Stadt Kitzbühel an- gesiedelt sein. Wir wollen dor die Caf&eria niitbetreiben, aber unsere Dienste auch für andere Kundlnnen in und um Kitzbü- hei anbieten", erläutert Diako- nie-Projektleiter \Jinlder. „Das Diakoniewerk hat schon Erfah- rungen mit Cateringprojekten wie dem Kulinarium gemacht und unsere Angrbotspalette richtet sich immer nach dem jeweiligen Bedarf. Wir können uns darauf einstellen, für kleine und große Veranstaltungen zu catern und ebenso ö:inen wir Mittagsmenüs für Firmen, Ein- richtungen anbieten - eben je nachdem, was in einer Region an Bedarf besteht.' Menschen mit einer Behin- derung bereiten irE der nach modernsten, technisciaen und hygienischen Standards einge- richteten Küche unter Anleitung eines Küchenchefs Speiserikom- ponenten mit einer hohen Qua- lität der Produkte zu. G-'ößter Wert wird auf die Verwendung frischer Zutaten aus heimischer Produktion und Nahrungsmittel von höchster Qualität gelegt. Für das Kulinarium wird in der Kü- che des Alten-, Wohn- und Pfle- geheimes ein eigener Bereich er- richtet, von dem aus dann die Speisen produziert werden. „Hier erhalten Menschen mit einer Behinderung eine wich- tige und sinnstiftende Aufgabe.", meint Karl Hauser, Geschäfts- führer des Alten-, Wohn- und Pflegeheimes der Stadt Kitzbü- heL „Das Caf soll ein Ort der Begegnung sein, für die Be- wohnerimien des Hauses, de- ren Angehörigen, Gästen so- wie den Mitarbeiterinnen des Kulinanums." Ein interessanter Arbeitsplatz Das Kulinarium ermöglicht eine srnnvolle Arbeit, fördert das Er- lernen einfacher und komplexer Tätigkeiten in verschiedenen Ar- beitsbereichen und damit Aner- kennung und Selbstbestätgung. „Die Erfahrung zeigt uns, dass Zur-Arbeit-Gehen und Ar- beiten für Menschen mit Be- hinderung einen hohen Stel- lenwert besitzt - so wie für uns alle," betont Gerhard Wnkler. Wichtig ist dabei nicht nur das Tätigsein, sondern vor allem auch eine sinnvolle Arbe:t ma- chen zu können. Das Kulina- rium ist so ein Ort der Sinnstif- tung und auch der Integration - hier arbeiten Menschen mit Behinderung, bringen ihre Lei- stung und bekommen von den Kundlnnen, die sie bewirten, gleich ein Feedback. Darüber hinaus möchte dieses Dienstlei- stungsprojekt geeignete Mitar- beiterInnen mittels Jobcoaching unterstützen, um in Einzelar- beitsplätzen von Betrieben in- tegriert werden zu können. Ein weiterer Schritt in Richtung Selbstständigkeit.
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